Es hatte über Nacht einen guten halben Meter geschneit. Dadurch garantierten die Bedingungen für die ersten StarterInnen zwar hervorragende Powder Runs, machten es aber gerade den Snowboardern, die zuerst starteten, etwas schwer, Geschwindigkeit aufzubauen und die wenigen Features, die das Face bot, entsprechend anzusteuern. Das nicht sonderlich aufregende Face hat aber dennoch gereicht, um die fahrerischen Unterschiede der TeilnehmerInnen zu ermitteln und diese zu bewerten. Es zwar zum einen Kreativität gefragt, zum anderen aber auch ein Gefühl für Geschwindigkeit und das Talent, sein Fahren in dem eher anspruchslosen Face dennoch dynamisch und spektakulär aussehen zu lassen. Demnach bot sich ein wirklich interessant anzuschauender Wettbewerb, bei dem sich keiner der jugendlichen TeilnehmerInnen einem allzu großen Risiko aussetzten musste um zu punkten.
Bei allen Kategorien wurde deutlich, dass es TeilnehmerInnen gibt, die schon so gut auf ihrem Brett/ihren Brettern stehen, dass sich die Erwachsenen FWT TeilnehmerInnen bald warm anziehen müssen. Außerdem wurde deutlich, dass die NordamerikanerInnen sowohl bei der TeilnehmerInnenzahl überrepräsentiert sind und auch vermehrt auf die vorderen Plätze fahren. Bei den Skifahrerinnen und später den Skifahrern war die Geschwindigkeit dann eine andere als bei den zuerst startenden SnowboarderInnen. Der Sprung im Niveau war ähnlich wie bei den Erwachsenen, aber auch der Zustand des Schnees bot gegen Ende des Contests einfach deutlich mehr Optionen, auf Grund der Möglichkeit durch das verspurte Gelände mehr Geschwindigkeit aufzunehmen und schon vorhandene Take-offs zu nutzen.
Wie bei der FWT gab es diesmal auch einen (zeitversetzten) Webcast. Wem das zu viel des Guten ist, kann sich hier die Highlights ansehen:
FWQ
Vergangene Woche fanden mehrere FWQs statt, darunter beispielsweise der erste wichtige 4* Contest in Les Arcs. Während Claire McGregor (NZL) die Kategorie der Snowboarderinnen für sich entscheiden konnte, war es nicht möglich, den Contest für die anderen Kategorien zu werten. Schlechtes Wetter führte zum Abbruch des Wettbewerbs, noch bevor jeweils 2/3 der FahrerInnen einer Kategorie gestartet waren.
Am Samstag fand auch der 3* FWQ Engadinsnow statt. Dieser Contest ist mit einer Qualifikation versehen, diesmal am sehr verspielten Gelände am unteren Sessellift des Skigebiets in Silvaplana. Der Hauptcontest fand dann unter eher harten Bedingungen am Nord Face des Corvatsch statt. Am dem Face, das eigentlich alle momentanen FWT Faces außer den Bec des Rosses locker in den Schatten stellt, konnten Alessandro Jossen (CH) und Petra Ohlson (SWE) die Ski Kategorien, und Gregory Palermo (ITA) und Léa Klaue (CH) die Snowboard Kategorien für sich entscheiden.
FWT
Die TeilnehmerInnen der FWT sind mittlerweile zum großen Teil auf dem Weg in Richtung Kanada. Am Samstag (6.2.) beginnt das einwöchige Zeitfenster für den zweiten Tourstopp in Kicking Horse. Die Schneesituation in den Kanadischen Rockies ist momentan sehr gut und die FahrerInnen können sicherlich noch einige gute Turns sammeln bevor sie im Contest gegeneinander antreten. Es gibt noch eine Neuigkeit zu den Wildcards: Elias Elhardt hat, wie bereits vermutet, eine Wildcard für die nächsten drei Tourstopps in Kicking Horse, Andorra sowie Fieberbrunn erhalten. Ist er danach unter den Top 6, ist er sowohl für Verbier als auch für die kommende Saison qualifiziert.
Der Allgäuer hat früher sehr erfolgreich an Freestyle-Wettbewerben teilgenommen, konzentriert sich aber seit Jahren auf das Filmen. Mit seinen eigenen Filmprojekten NARCIS und CONTRADDICTION beeindruckte der 31-Jährige die internationale Snowboardcommunity ebenso nachhaltig wie mit seinen Szenen im Film DARK MATTER, den er mit Travis Rice (USA) vergangene Saison in Alaska drehte.