Die Schneeverhältnisse im Face waren heuer sehr gut und halbwegs berechenbar. Stürze waren bis zur letzten Kategorie, Ski Herren, wirklich eine Ausnahme. Das mag unter anderem auch daran gelegen haben, dass viele TeilnehmerInnen darauf gesetzt haben, beim zweiten Stopp einen sicheren Run ins Ziel zu bringen. Spätestens beim zweiten Stopp durch eine solide Platzierung zu punkten, auch wenn es kein Podiumsplatz ist, ist eine nachvollziehbare Taktik. Zudem fällt einfach auf, dass durch die starke Konkurrenz bei den Ski Herren auch mit sicheren Runs nicht viel zu holen ist.
Das Face, der südost exponierte Hang „The Ozone“, bietet leider nicht allzu viele Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Feld der Skifahrerinnen: Ein kleineres Feature am Anfang, flüssige Turns, ein größeres Feature am Ende. Das beschreibt eigentlich sämtliche Runs der Damen. Wer soll und will diese durchwegs wirklich starken Runs nun bewerten und ranken? Klar, ein 360° am Anfang zum Punkte sammeln hilft da, um etwas hervorzustechen. Arianna Tricomi spielte hier auf jeden Fall ihre Tourerfahrung aus. Aber für den Zuschauer wird nicht ganz klar, was nun Platz 1 von den restlichen Platzierungen bis fast hin zur letzten Platzierung unterscheidet, außer vielleicht der schöneren Optik durch frischen Schnee bei Turns und Landungen.
Bei den Herren wird es dann auf andere Weise deutlich, wie schwierig es für die Fahrer sein muss, sich auf diesem Face von den anderen abzuheben. Außerdem ist es nach wie vor nicht klar, ob die Judges diesmal Freestyle Action über die lookers linke Seite belohnen wollen, oder ob eine flüssige, saubere aber offensichtliche Line durch die Mitte des Faces der Schlüssel zum Erfolg ist und wieso nun beim einen Tourstopp Backslaps hart mit Punktabzug bestraft, bei diesem aber wiederrum belohnt werden.
Für ein spannungsvolles Schauen des Webcast Replays wäre es vielleicht auch sinnvoll, die Interviews mit den FahrerInnen so einzubauen oder zu gestalten, dass nicht nach der Hälfte des StarterInnenfeldes klar ist, wer gewonnen hat/Zweite wurde (Lorraine Huber gratuliert Arianna zum zweiten Platz), und keine Hinweise auf Lines zu geben, die sich gelohnt haben, von Fahrern, die noch gar nicht gestartet sind (Reine Barkered verweist auf Turdells lohnende Linienwahl). Sowas könnte einem als Produktionsteam, nachdem man ohnehin 48h verzögert ausstrahlt, schon auffallen. Zu den Ergebnissen in den einzelnen Kategorien: