Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
Events

ContestGeschehen 04/2020 | 2. FWT Stopp Kicking Horse

Das Recap zum Replay

von Tobias Huber 10.02.2020
Gute Schneeverhältnisse und solide fahrerische Leistungen gab es am Sonntagabend beim Replay des FWT Contests zu sehen. Beim zweiten Tourstopp der FWT 2020 in Kicking Horse, Golden, BC, wurden Jessica Hotter (NZL), Marion Haerty (FRA), Kristofer Turdell (SWE) und Jonathan Penfield (USA) zu SiegerInnen gekürt.

Die Schneeverhältnisse im Face waren heuer sehr gut und halbwegs berechenbar. Stürze waren bis zur letzten Kategorie, Ski Herren, wirklich eine Ausnahme. Das mag unter anderem auch daran gelegen haben, dass viele TeilnehmerInnen darauf gesetzt haben, beim zweiten Stopp einen sicheren Run ins Ziel zu bringen. Spätestens beim zweiten Stopp durch eine solide Platzierung zu punkten, auch wenn es kein Podiumsplatz ist, ist eine nachvollziehbare Taktik. Zudem fällt einfach auf, dass durch die starke Konkurrenz bei den Ski Herren auch mit sicheren Runs nicht viel zu holen ist.

Das Face, der südost exponierte Hang „The Ozone“, bietet leider nicht allzu viele Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Feld der Skifahrerinnen: Ein kleineres Feature am Anfang, flüssige Turns, ein größeres Feature am Ende. Das beschreibt eigentlich sämtliche Runs der Damen. Wer soll und will diese durchwegs wirklich starken Runs nun bewerten und ranken? Klar, ein 360° am Anfang zum Punkte sammeln hilft da, um etwas hervorzustechen. Arianna Tricomi spielte hier auf jeden Fall ihre Tourerfahrung aus. Aber für den Zuschauer wird nicht ganz klar, was nun Platz 1 von den restlichen Platzierungen bis fast hin zur letzten Platzierung unterscheidet, außer vielleicht der schöneren Optik durch frischen Schnee bei Turns und Landungen.

Bei den Herren wird es dann auf andere Weise deutlich, wie schwierig es für die Fahrer sein muss, sich auf diesem Face von den anderen abzuheben. Außerdem ist es nach wie vor nicht klar, ob die Judges diesmal Freestyle Action über die lookers linke Seite belohnen wollen, oder ob eine flüssige, saubere aber offensichtliche Line durch die Mitte des Faces der Schlüssel zum Erfolg ist und wieso nun beim einen Tourstopp Backslaps hart mit Punktabzug bestraft, bei diesem aber wiederrum belohnt werden.

Für ein spannungsvolles Schauen des Webcast Replays wäre es vielleicht auch sinnvoll, die Interviews mit den FahrerInnen so einzubauen oder zu gestalten, dass nicht nach der Hälfte des StarterInnenfeldes klar ist, wer gewonnen hat/Zweite wurde (Lorraine Huber gratuliert Arianna zum zweiten Platz), und keine Hinweise auf Lines zu geben, die sich gelohnt haben, von Fahrern, die noch gar nicht gestartet sind (Reine Barkered verweist auf Turdells lohnende Linienwahl). Sowas könnte einem als Produktionsteam, nachdem man ohnehin 48h verzögert ausstrahlt, schon auffallen. Zu den Ergebnissen in den einzelnen Kategorien:

Snowboard Damen

Marion Haerty (FRA), Titelverteidigerin bei den Snowboarderinnen und Siegerin beim Saisonauftakt in Japan, war auch in Kicking Horse nicht zu schlagen. Mit zwei hohen Sprüngen und origineller Linienwahl setzte sie ihre Siegesserie fort. Da sie leider die einzige in ihrer Kategorie ist, die zügig in das Face hineinfährt und ihre gewählten Features ohne zu Zögern springt, wird sich wohl an ihrer Siegesserie so lange nichts ändern, bis ein paar talentierte junge Snowboarderinnen aus der Junior Tour nachkommen.

Ski Damen

Die Skifahrerinnen zeigten in Kicking Horse wie bereits erwähnt einen sehenswerten, hart umkämpften Wettbewerb, den Jessica Hotter (NZL) mit zwei weiten Drops und flüssigen Turns gewann. Platz zwei ging wie schon beim Saisonauftakt in Hakuba an die Titelverteidigerin Arianna Tricomi (ITA), die ihren Run mit einem 360 einläutete. Dritte, ebenfalls wie schon in Japan, wurde Elisabeth Gerritzen (SUI), die das Double Cliff in der Hauptrinne am flüssigsten nahm. Da die Ski Damen diesmal direkt vor den Snowboard Herren starteten, konnte man schön beobachten, dass diese, was Geschwindigkeit, Flüssigkeit des Fahrens und Größe der Drops den Snowboardenden Herren in fast nichts nachstehen.

Snowboard Herren

Bei den Snowboardern kam man jedoch nur mit Trick(s) aufs Podium: Der Sieg ging an Jonathan Penfield (USA), der mit einem freestyleorientierten Run beeindruckte, unter anderem mit einem Cab 180 und einem Backside 360 Indy. Sammy Luebke (USA) wurde mit hohen Drops und einem 360 Zweiter, Platz drei ging an Victor De Le Rue (FRA). Der Titelverteidiger fuhr fast ohne einen einzigen Schwung den Hang hinunter und baute auf dem Weg einen weiten 360 und ein Double Cliff ein. Elias Elhardt, in Japan Dritter, zeigte einen spektakulären Run mit einem weiten 360, einem 180 und abschließend einem weiteren 360, den er leider nicht sauber landen konnte, so dass er sich mit Platz fünf zufriedengeben musste.

Ski Herren

Die Skifahrer machten sich das Motto des Kanada-Stopps, "It's time to get rowdy", sehr zu eigen, hatten jedoch einige Schwierigkeiten mit dem Hang und zeigten bei ihren Sprüngen mehr technische Fehler als üblich. Am Ende stand ein Doppelsieg für Schweden. Der erste Platz ging an Kristofer Turdell (SWE), der den Judges alles zeigte, was sie dieses Mal sehen wollten: Eine flüssige Fahrt, einen massiven, aber irgendwie doch leicht gebackslapten Backflip und einen weiten, technischen Air. „Es war wahrscheinlich einer der schnellsten Runs, die ich je gemacht habe“, berichtete Turdell. „Vielleicht nicht in Bezug auf die Geschwindigkeit, aber es fällt mir immer noch schwer, nachzuvollziehen, was ich tatsächlich gemacht habe, weil alles so schnell ging.“ Diese Aussage unterstreicht, zusammen mit Runs wie beispielsweise von Victor De Le Rue, der in seinem Run kaum Turns machen musste, dass das Face einfach relativ wenig bietet für einen Contest auf Spitzenniveau und eher den Charakter eines 2/3* FWQ oder Juniors Face hat. Zudem sind die Lines in Falllinie sehr schwer mit jenen auf der lookers linken Seite des Faces zu vergleichen. Während letzte Saison die Lines auf der linken Seite, wahrscheinlich auch etwas durch den Wow-Faktor, punkten konnten, zahlte sich dieses Jahr diese Linienwahl (z.B. für Craig Murray, Hank Bilous und Tanner Hall) nicht mehr so aus.

Carl Regnér Eriksson (SWE) holte mit einem Backflip und zwei 360s Platz zwei. Dritter wurde Andrew Pollard (USA), der eine Serie von Sprüngen verband und dabei auch einen 360 stand. Tao Kreibich aus Altach in Vorarlberg (AUT) begann seinen Run mit einem Air am „Malakhov Cliff“, verlor aber in der Folge die Kontrolle und konnte trotz eines weiteren hohen Sprungs nur den 15. Platz holen. Konstantin Ottner aus Kaufbeuren (GER) stürzte nach einem Backflip, verletzte sich leider wiederholt an der Schulter und landete auf Rang 21.

Weiter geht es bei der FWT mit dem dritten Tourstopp zwischen 28. Februar und 4. März 2020 in Ordino-Arcalís, Andorra!

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare