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Events

ContestGeschehen 1 | 2022

FWT News 2022

von Tobias Huber 28.02.2022
Ein kleiner Einblick in das Contestgeschehen von 2022 soll auch heuer auf PowderGuide gewährt werden. Der erste Teil der Freeride World Tour ist bereits durch. In ein paar Wochen darf man sich auf ein spannendes Finale inklusive neuem Format freuen.

Viel Neues gibt es diese Saison bei der Freeride World Tour (FWT): Neues Gastgebergebiet, (nur) neue Venues und ein neues Tourformat. Im spanischen Baqueira Beret ging es heuer los mit dem ersten FWT Bewerb in Spanien. Weiter ging es im benachbarten und mittlerweile durch die FWT gut bekannten Ordino Arcalis in Andorra. Zuletzt flog der ganze Tourzirkus nach Kanada, um dort nach einem Jahr Covid-bedingter Pause in Kicking Horse die erste Runde der FWT für heuer abzuschließen. Wer möchte, kann sich hier die genauen Platzierungen und das Replay anschauen:

Spanien

Andorra

Kanada

Gleich mehrere Dinge hatten diese drei Tourstopps gemeinsam: Der Schnee war eher schlecht, zumindest bei der Hälfte der Kategorien nicht wirklich weich und die Venues waren für alle TeilnehmerInnen neu. Das hat dazu geführt, dass es trotz eher mauen Schneebedingungen und nicht allzu spektakulären Faces trotzdem zu interessanten Wettbewerben kommen konnte. Leider hat sich das in der heurigen Saison fast nur auf die Ski Männer Kategorie beschränkt. Klar ist die Leistungsdichte bei den Ski Herren deutlich höher als bei allen anderen Kategorien und so manche Schneeverhältnisse sind mit Ski einfacher zu meistern als mit einem Snowboard.

In den anderen Kategorien ließen die Schneebedingungen kaum gute Leistungen zu. Zusätzlich erlaubt das Format mit nur 3 Stopps vor dem Cut kaum Fehler. Während z.B. bei den Snowboard Damen die jahrelang deutlich überlegene Marion Haerty auf Grund fehlender Motivation nicht mehr dabei ist, bleibt fast zu befürchten, dass am Ende diejenige die Tour gewinnt, die am wenigsten hingefallen ist. Dies soll kein Vorwurf an die Leistungen der TeilnehmerInnen sein. Es hat sich in diesem Fall nur gezeigt, dass 3 Runs bei eher harten und schwierigen Bedingungen, die kaum Fehler erlauben, sehr wenig sind, um Judges, die ebenfalls keine Fehler erlauben, von sich zu überzeugen.

Judging ist immer sehr subjektiv und nicht optimal. Man kann sich grundsätzlich die Frage stellen, ob man Freeride Lines judgen kann und muss. Aber betrachtet man im Vergleich dazu das Judging z.B. bei der Natural Selection Tour, wo mehr auf den Gesamteindruck als auf die perfekte Ausführung jedes einzelnen Tricks geachtet wird, kann man zumindest hoffen, dass sich die Art, die Runs zu bewerten, weiterentwickeln kann. Wer will schon fast ausschließlich Safety-Runs sehen, wenn sich bei der “Konkurrenz” auch und vor allem die Damen so richtig pushen?

 

Das Gegenteil von Safety Runs zeigt dafür regelmäßig Aymar Navarro. Der Spanier hatte bei seinem Heim Event großes Glück, dass ihm beim Sturz in seiner eigenwilligen Straightline vom eigens dafür eingerichteten Startpunkt nichts Schlimmes passiert ist. Man kann diese Line vielleicht schon mal bei passenden Bedingungen fahren, sollte sich aber nicht vom Contest- und Zuschauerdruck zu mehr Risiko verleiten lassen, als für einen Freeride Contest angebracht ist. Im Endeffekt gefährdet man dadurch, wenn es mal schief geht, nicht nur sich selber extrem, sondern auch das Contestfreeriden an sich. 

Letztendlich hat nach diesen drei Stopps eine ziemliche Zäsur stattgefunden (siehe Ranking nach 3 Stopps mit Cut unten in der Gallery). Altbekannte Fahrer- und SiegerInnen haben den Cut nicht geschafft und werden nun von einer neuen Generation abgelöst. So ist Snowboard FWT Champ Victor De-Le-Rue raus, auch vom "ewigen” Teilnehmer Reine Barkered, der vergange Saison noch durch einen Backslapper nach einem Backflip den Toursieg verspielt hat. Allen voran das wohlmöglich beste Beispiel für diese neue Generation ist Max Palm. Der sehr talentierte und in Les Arcs aufgewachsene Schwede kommt aus der Generation, die von klein auf mit dem Freeride Training (vgl. Ski Racing) begonnen hat und die vollständige Professionalisierung des Sports aufzeigt. Zwei Double Backflips in Lines, die das Zeug zum Sieg haben, sprechen eine eigene Sprache. Auch der Newcomer und zweimalige Stopp Sieger Maxime Chabloz ist als ehemaliger Kitesurf-Junioren Weltmeister ein Profi-Athlet. Er fährt mit dem, was er zeigt, bei den Judges bisher sehr gut. Auch bei den Ski Damen weht durch Jess Hotter und Lily Bradley ein frischer, etwas unverkrampfter wirkender Wind. 

 

Spannend wird nun aber das neue Format des Tour Finales: In Fieberbrunn werden zwei Runs gefahren, wovon nur einer für die Wertung zählt. Die Frage ist, wie die FahrerInnen dies umsetzen: Wird der zweite Run nur eine optimierte Version vom ersten? Wählt man zwei völlig verschiedene Lines? Wird voll gesendet, weil ein Sturz ja im nächsten Lauf noch kompensiert werden kann? Wird erst recht gesendet, weil man ja schon sicher für kommende Saison qualifiziert ist? Werden nach Stürzen Takeoffs für den zweiten Run angetreten? Wir werden es hoffentlich sehen!

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