Die Schneefälle der letzten Tage machten den Veranstaltern und Ridern Hoffnung, doch noch auf dem legendären Wildseeloder einen Contest abhalten zu können. Da das Face auf Grund mangels ausreichnder Schneefälle und durch den vielen Regen bis auf weit über 2000 m hinauf keine ausreichende Schneedecke aufwies, reichte der starke Wind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag aus, um den frischen Schnee wieder zu verwehen und die Felsen im Face freizulegen. Dadurch musste auch der Plan, nur die Ski Herren am Wildseeloder starten zu lassen, wieder verworfen werden.
In der Reihenfolge Ski Damen, Snowboard Damen, Snowboard Herren und Ski Herren sollte ab 08:30 Uhr gestartet werden. Auf Grund von tief liegenden Wolken und damit verbundener schlechter Sicht, musste der Start einige Male verschoben werden und der Contest startete erst nach 10:00 Uhr. Auf Grund des für Sonntag schlecht vorhergesagten Wetter starteten die Juniors ihren Wettbewerb, wie in Chamonix, gleichzeitig mit der FWT. Dadurch blieb den Nachwuchshoffnungen leider wieder die Möglichkeit verwehrt, ihr Können vor einem größeren Publikum zu zeigen. Das Publikum für die FWT war, wie in Fieberbrunn gewohnt, bereits zahlreich auf die Tribünen am Lärchfilzkogel geströmt, als Hazel Josie Birnbaum (USA) als erste der 12 Damen in das neue FWT Contest Face "Marokka" einfuhr.
Freeride World Tour Fieberbrunn 2015 | Report, Teil 1
Eine schwedische Siegerin und drei auf Dienstag nach Kappl verschobene Kategorien
Wenig Schnee, viele Latschen und eine limitierte Zahl möglicher Lines forderten die Kreativität der Fahrerinen. Leider "verirrten" sich viele der Damen in den Latschen oder sie versuchten durch zu hohe Sprünge sich von den Kolleginnen abzuheben – und viele stürzten dabei. So wagte sich Ashley Maxfield (USA) an einen sehr hohen Sprung, bei denen sich einige der Herren zuvor nicht sicher waren, ob diese überhaupt machbar ist. Sie stützte aber bei der Landung und verletzte sich. Es bleibt nur zu hoffen, dass nicht die Bilder von in Latschen verhedderten oder schlimm stürzenden Riderinnen im Gedächtnis der fast 3000 Zuseher bleiben (denn diese werden Eindrücke werden dem hohen fahrerischen Level der Damen nicht gerecht!) , sondern die starken Läufe der drei Damen auf dem Podium. Als erste von ihnen ging Lorainne Huber (AUT) ins Rennen. Sie zeigte nach einem Sprung im oberen mittigen Teil eine schwierig zu orientierende Linie zu ihrem zweiten Sprung im unteren rechten Teil des Faces. Damit sicherte sie sich nach der verletzungsbedingten Pause in Chamonix den dritten Platz.
Lotten Rapp aus Schweden, die sich in der FWQ Serie für die FWT qualifiziert hat, begann ihre Linie, anderes als viele der Damen, im linken oberen Teil des Face, um mit einem großen Sprung in den offenen mittleren Teil zu gelangen. Nach schnellen, großen Schwüngen fuhr sie im unteren rechten Teil des Hanges eine clevere, flüssige Linie durch die Latschen, die sie mit einem kleinen Sprung abschloß. Damit holte sich die 25jährige Schwedin nach ihrem sechsten Platz in Frankreich den Sieg in Fieberbrunn.
Nach ihrem Sieg in Chamonix ging Eva Walkner mit sehr viel Selbstvertrauen in Fieberbrunn an den Start. Nach dem fast gleichen Sprung im oberen Teil des Face wie Lorainne Huber fuhr Eva mit sehr viel Geschwindigkeit durch den mittleren, mehr offenen Teil. Im unteren Teil nahm sie nach ein paar technischen Schwüngen in einer Rinne etwas Speed aus ihrem Lauf, um direkt nacheinander eine Reihe von kleineren Sprüngen anzuschließen, bevor sie, wieder mit viel Speed, den letzten Teil ihres Laufs im offene Gelände meisterte. Dieser Run sollte ihr den zweiten Platz beim Heimevent und damit wahrscheinlich auch das Ticket nach Alaska sichern.
Gerüchte über eine Verlegung nach Kappl machten schon vor dem Wettbewerb in Fieberbrunn die Runde und nach der Absage von drei Bewerben wurde am Sonntag das schon im Vorjahr genutzte Face inspiziert. Am Abend gab es dann die Bestätigung, dass am Dienstag den 03.02.2015 die noch ausstehenden Bewerbe Snowboard Damen, Snowboard Herren und Ski Herren in Kappl im Paznauntal ausgetragen werden. Die Rider werden am Montag zum Facecheck nach Kappl übersiedeln. Im höhergelegenen Kappl konnte sich schon länger über die Saison eine Unterlage aufbauen und auch vom Wochenende gab es gute Berichte über ausreichend Neuschnee im Skigebiet. Der Wetterbericht für Dienstag sagt ein Schönwetterfenster voraus. Damit scheint eine Austragung der Wettbewerbe in Österreich doch noch möglich, bevor der Freeride World Tour Tross zum dritten Stopp erstmals nach Andorra in die Pyrenäen weiterreist. Der Contest wird wieder auf PowderGuide.com im Livestream zu sehen sein.
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