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Events

Julbo Pressetrip Zermatt | The Pair of Kings experience

Powder und Kino mit Antti und Sam

von Sebastian Müller 07.01.2023
Julbo, Hersteller von Brillen, Goggles und Helmen, lud uns ein ins legendäre Zermatt zur Vorstellung der neuen Goggle "Cyclon - Pair of Kings" mit photochromer Scheibe, die Kat. 0 bis 4 abdeckt. Sam Anthamatten "King of Freeride" und Antti Ollila "King of Freestyle" haben diese mitentwickelt und ich durfte sie für euch testen. Im Folgenden erzähle ich ausführlich über meinen dreitägigen Trip, die Brille und ihren Hersteller und die beiden Athleten dahinter.

Erster Tag

Werbung // Dieser Beitrag ist Teil einer Werbepartnerschaft zwischen Julbo und PowderGuide // Werbung 

Tourismus in Zermatt


Die Anreise vom hinterletzten Eck der Alpen, Trieste, in eines ihrer höchsten Massive, ins Mattertal, verlief per Zug mit einem Sprint durch den Mailänder Bahnhof glücklich und schließlich angenehm. In Zermatt angekommen verpflegte ich mich während einer kurzen Orientierungspause mit 2 Brezen und nahm dann die 300 Meter Fußmarsch bis zum Hotel in Angriff. Rolex, Lindt und McDonalds, alles da! Check-In und ab ins Zimmer. 6. Dezember Nikolaus - ich bekam Nüsse und Mandarinen. Ich hing etwas rum und wurde dann von Flo, dem Julbo-Marketing-Leiter für den deutschsprachigen Raum, besucht und mit Goodies versorgt und über den Ablauf gebrieft. Bis zur abendlichen Filmvorführung hatte ich noch eine gute Stunde Zeit, um ein bisschen Tourismus zu betreiben und ich ging los Richtung Talende. Selfie hier, Selfie da, oh lala! Dann entdeckte und merkte ich mir den sympathischen Soupi Suppen-laden und die öffentliche Bibliothek, und ging weiter und schließlich - bam! - das Matterhorn, direkt vor mir! Ein Berg, der einem so bekannt ist aus Fotos und Filmen und Geschichten! Auf ein Mal steht es da am Ende des Tals und auch wenn es noch recht weit weg ist, erscheint es mächtig! Selfie und dann Rückmarsch. Dann Kartoffel-Lauch Soupi und - sofort als Homie anerkannt - auch einen Apfelpunsch serviert bekommen. Schließlich noch kurz in die Bib und ein paar Bergbücher geblättert. Messner trug einst eine am Fuß verletzte Bergärztin höchst selbst zurück nach Askole.

Skikino mit Antti und Sam


Zurück am Hotel ging es gleich weiter ins Kino: Gleichsam bunt und warm ausgeleuchtet und mit Steampunk-Kunst überall. Fancy! Wow! Ich lerne allerhand Leute kennen und hole mir mein erstes Zermatter Bier. Gemeinsam mit Michele von skialper (skialper.it) gründen wir eine kleine italienische Ecke. Dann werde ich von der Seite angesprochen, "Sebastian, hier ist Sam", ich drehe mich um "Ciao Sam, ich bin Sebastian". Uff, er steht vor mir! Einfach quatschen nun: powderguide, Trieste, Julische Alpen, Obergabelhorn und "Glückwunsch zum Vatersein!"  Dann wurden wir zum Abendessen hinab gebeten. Ein Raum wie aus einem SciFi-Film mit allerhand Mechanik an der Decke und großformatigen Fotografien von Formel1-Autos und Segelyachten an den Wänden. Ich wollte mich den Stars nicht aufdrängen und setzte mich einfach an den mir nächsten Platz. Und schwupps fragt Sam, "ist hier noch frei?" und setzt sich neben mich. Antti Ollila nimmt sogleich Platz mir gegenüber. Ich stelle mich also erstmal Antti vor und Dank der Erfahrungen meiner letztjährigen Reise nach Finnland knüpfe ich recht elegant ein Gespräch zusammen.

Ich erinnere mich an ein paar Fragen, die ich mir vor dem Trip ausgedacht hatte, "Sam, wie stehst du zu den massiven Bergbahnen im Mattertal? Sind die nicht eine Entstellung der Landschaft?" und bekomme als Antwort ziemlich pragmatisch "Ja, aber die sind eben unser täglich Brot hier." Zudem seien die letzten Investitionen sinnvoll und wohlbedacht getätigt worden. Ich gebe mich damit zufrieden und habe zu diesem Zeitpunkt ohnehin noch wenig Ahnung wie es dort oben aussieht. Dann wollte ich noch über die Freeride World Tour reden: "In Verbier ist es für dich nie so gut gelaufen, würdest du eine Wildcard annehmen?" und ich bekomme einen tiefen Einblick in die Schicksale, die sich ihm dort ereigneten. Einmal hatte er gemeinsam mit vier anderen Fahrern (Häusl, Barkered, Prevost, Durcroz) die Chance auf den Gesamtitel. Häusl stürzt, Barkered fährt stark, Prevost stürzt und Sam denkt sich, "gegen Aurelien (Ducroz) hab ich eh keine Chance", und er fährt etwas unter seinen Ambitionen, und Aurelien gewinnt. Ansonsten sei für ihn der Druck in der Heimat immer groß und schwierig gewesen. Trotzdem merke ich, eine Wildcard wäre für ihn immer noch reizend. Wir begeben uns schließlich zur Filmvorführung. Jeden Besucher erwartet ein Spielkarten-Set, auf denen die Könige Sam und Antti jeweils mit Ski, Eispickel oder Skateboard repräsentieren und das sonst gemeinsam mit der Goggle geliefert wird. Sehr cool! Sam leitet den Abend charmant ein und Antti hält sich ureigen finnisch minimalistisch im Hintergrund, mit einem sympathisch-verschmitzten Lächeln. Die beiden erzählen etwas zur Brille, die von ihnen mitentwickelt wurde, und es folgt Anttis Film "Dusk", den er tatsächlich selbst produziert hat. Meine Kommentare dazu findet ihr in den VdW#1. Auf Kinoleinwand ist das Stück noch viel imposanter. Beifall erklingt und Sami leitet über zu seinem Film "Freerider", in dem er mit Victor de le Rue in Alaska auf einem Gletscher abgesetzt wird, von wo aus die beiden dann die Spines erklimmen und abfahren. All das auf brilliant-süffisante Weise erzählt vom französischen Regisseur Jérôme Tanon. Ein kleines Meisterwerk, das dem Publikum einige Jauchzer entlockt und alle mit einem wohlig-frohen Gefühl in die Nacht entlässt. Ich chille und chatte noch ein wenig und gehe bald gen Hotel und schlafen, denn morgen soll skigefahren werden!

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Zweiter Tag - Skifahren vor dem Matterhorn


7 Uhr 15 Frühstück, mit Power Juicer und viel von allem. Die Enttäuschung, dass man letztlich in feinen Hotels Butter aus Einweg-Plastikbehältern bekommt, sollte mich nicht lange bekümmern. Wir wurden daraufhin zur "Julbo Product presentation and reception of test products" geladen und fanden uns in einem Seminarraum ein. Die Verantwortlichen präsentierten die Geschichte von Julbo, gegründet von Jules Baud im Jahre 1888 im Jura in Frankreich, dann die nackten Geschäftszahlen, mit Hauptabsatzmarkt Frankreich und beträchtlicher Abhängigkeit des Absatzes von der Schneelage, die Übernahme durch Peugeot im letzten Jahr, Produktionsstandorte und Kooperationen. Dann übernehmen die Produktdesigner und wir bekamen die neuesten Premiummodelle durchgereicht und ihre innovativen Lüftungsmechanismen erklärt. Dann schließlich die neue Goggle "Cyclon - Pair of Kings", entwickelt mit Antti und Sami. Simples Design und die Scheibe ist "REACTIV 0-4 High Contrast". Hier wird die ganze Scheibe selbst, und nicht nur eine Lage, photochrom gemacht. Die Herstellung ist daher zeitaufwändiger und auch die Anpassung an die Lichtverhältnisse langsamer (wenige Minuten und nicht Sekunden), aber dafür bleibt die Photochromität quasi für ewig erhalten und erstreckt sich von cat. 0 bis 4. Die eine Scheibe für alles! Antti im Park in Finnland bei Nacht und Sam auf dem Gletscher in Alaska bei vollem Sonnenschein, selbe Brille, selbes Glas! Wir bekommen alle ein Exemplar ausgehändigt, mit nochmal einem Kartenspiel, und sollen uns bitte nun fertig machen zum Testen. Danke, sehr gerne!

Wir finden uns vor dem Hotel ein und etwas verlegen rechtfertige ich meine Skiwahl: Down Showdown 115. Ich überrage damit alle anderen und fürchte, ich schieße über das Ziel hinaus. Die angedachten Aufstiegshöhenmeter schienen mir gering und ich führe gerne alte Skier in jungen Wintern aus. Na dann!

Wir fahren hinauf mit der Seilbahn, jeder Halt wird wie in einer U-Bahn angekündigt, immer im Anblick des Matterhorns zu unserer Rechten und Monte Rose mit Dufourspitze, Breithorn, Lyskamm (...) zu unserer Linken.

Schon fahren wir ins backcountry: Zerfahren, aber doch mit einigem an Powder. Ich halte mich erst zurück, aber dann lasse ich laufen. Ich überhole Antti und düse vorneweg, stoppe und checke mit den Anderen. Claim! Zum nächsten Run wähle ich eine Line noch weiter am Rande der Felsen und Gletscherspalten und fahre cool durch das unverspurte flache Terrain neben der Piste. Bravo, gute Skiwahl! Unsere Gruppe komplettiert sich schließlich um die Nachzügler mit Leihmaterial und wir nehmen nun die Bahn hoch zum kleinen Matterhorn. Unser Fotograf Juan Arapuiz schießt wie immer durchgehend Fotos. Man fühlt sich fast verlegen, aber recht cool dabei...

Das Ausmaß an Bergbahnen und der Anblick zweier Bagger im Gletscher sind eher erschreckend. Leider konnte und kann Ökologie und Nachhaltigkeit hier und jetzt nicht diskutiert werden, und wir queren hinüber zum Gletscher unterhalb des Matterhorns. In der Eishöhle, wo Sam vor kurzem kletterte, staunen wir und schießen Fotos. Dann ein kleiner Aufstieg und eine Abfahrt durch den schlimmsten Bruchharsch: Eine kompakte Schicht aus Kunstschnee überlagert den Powder. Wir kommen heil durch und cruisen die Pisten hinab zur Hütte. Dort erwartet uns Käsefondue! Ich versenke unendlich viele Brotstückchen in flüssigem Gold, mit entsprechend vielen Gläser an schweizer Weißwein. Wir beenden das Festmahl nach Sonnenuntergang und brechen mit Stirnlampen auf in die Dunkelheit.

Alle sind gespannt, wie die Brille sich auf die dunklen Verhältnisse einstellt: Es dauert ein bisschen, aber schließlich ist die Scheibe wirklich transparent und wir fahren alle mit klarer Sicht ab. Wieder in Zermatt angekommen machen wir noch ein Gruppenfoto und beglückwünschen uns zu einem besonderen Skitag. Ich beschließe den Tag mit einem Saunagang, ein paar Bieren und stets in bester Gesellschaft passionierter Skifahrer. Ich biete noch meine Pizza aus Triest mit Marmelade aus Bayern an und verschenke ein Glas Kimchi. Buona notte!

Dritter Tag - Campervan, Skitour und Heimreise

Mit Michele von skialper.it fahre ich in seinem VW Bus zurück und vom Simplonpass aus gehen wir eine schöne kurze Tour. Von Turin aus, wo ich eine 17€ teure Banksy-Austellung ausschlage, reise ich angenehm nach Hause.

Fazit - 5 Sterne

Das waren für mich drei sehr coole Tage: zum einen Zermatt, dieser mystische und romantizierte Ort mit seinen wahrlich umwerfenden Bergen, dann der Blick hinter die Kulissen von Julbo, einem sehr sympathischen Hersteller, als auch seiner ebenso sympathischen Athleten, Sam und Antti, und das alles in Sonne und mit Powder. Dennoch, ein Event in Zermatt ist Silber, eine Tour in den heimischen Bergen ist Gold! Die Goggle "Cyclon - Pair of Kings" hat vollends überzeugt und wir empfehlen sie wegen ihrer simplen Konstruktion, ihres coolen Designs und besonders wegen ihres uneingeschränkten Anwendungbereichs.

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