Roldal ist ein ziemlich kleines Dorf im Inland das man nach fu?nf kurvenreichen Stunden im Auto von Oslo aus erreicht. Die norwegische Landschaft ist atemberaubend, und wenn sich, so wie auch heuer, ein Downday ergibt, lohnt es sich zu einem Fjord zu fahren. Vorbei an riesigen Wasserfällen, und durch enge Schluchten folgen wir der Straße nach Odda um die bunten norwegischen Häuser am Fjord zu bestaunen und geräucherten Lachs vom lokalen Fischhändler zu holen. Eine Lachsjause in einer der gemu?tlichen Hu?tten am Campingplatz, wo fast alle RiderInnen wohnen, schmeckt besonders gut. Danach geht's weiter zum Ridersmeeting. Es ist bis etwa 21.30 Uhr Abend hell, vielleicht waren die Ridermeetings deswegen immer erst um 21.00 Uhr am Abend angesetzt. Schlafmangel wegen der fru?hen Auffahrt vorprogrammiert. Und anders als in Frankreich, ist Pünktlichkeit gefragt. Auch heuer war wieder eine große internationale Crew am Start, eindeutig französisch dominiert und richtig motiviert es beim ersten Event, dessen Punkte schon fu?r die nächste Saison zählen, richtig krachen zu lassen.
Nachdem die Veranstalter sehr faire Cuts in den einzelnen Kategorien durchgeführt haben findet wieder eine Late Night Ridersmeeting mit der BIB Vergabe fr den nächsten Tag statt. Danach gibts schon die erste riesige Party mit den angereisten Zuschauern aus Oslo.
Story | Roldal Freeride Challenge FWQ 4*
Frischer Lachs und wilde Party
Die Roldal Freeride Challenge ist ein zweitägiger Contest, nach dem ersten Tag darf nur eine bestimmte Anzahl von Ridern auch am zweiten Tag starten, allerdings zählen die Punkte von beiden Tagen zusammen. Also: Zwei saubere Runs waren gefragt. Nicht leicht in den ziemlich wechselhaften und harten Schneebedingungen.
Schon am ersten Tag war das Niveau extrem hoch, keine Spur von Safetyruns. Die Norweger sind ein begeistertes Publikum, im Zielraum werden Schneehöhlen gebaut um die Action windgeschu?tzt verfolgen zu können. Der Kommentator der Freeride Challenge hat einen besonderen Ruf: Er sorgt fu?r super Stimmung, beschwert sich aber auch lauthals, wenn ihm die gebotene Show nicht gut genug ist.
Alle Rider mu?ssen durch das Face hiken und bei knapp hundert StarterInnen warten die letzten für mehrere Stunden am windigen Gipfel. Also werden auch am Start Schneehöhlen gebaut. Einige Norweger haben vorsichtshalber auch Biwaksäcke und heißen Tee mit. Das Qualifikationsface bietet sehr viele mögliche Lines und ist relativ u?bersichtlich. Besonders die Ski Frauen zeigen ziemlich spektakuläre Runs, so dass sich der Kommentator genötigt fu?hlt, das Publikum mehrmals darauf hinzuweisen, dass hier immer noch die Ski Frauen Kategorie fährt. Weil wir Snowbaord Damen als allererste gestartet sind, war es mir wieder einmal vergönnt, einen ganzen Contest anzusehen. Und ich muss sagen: Ich versteh voll, warum so viele Leute zusehen kommen. Wir Rider sind schon etwas abgehärtet, was Action betrifft, aber an beiden Tagen war ich echt begeistert, so viel gutes Schifahren und Snowboarden live sehen zu dürfen.
Der finale Tag startet etwas später und mit schönem Wetter. Wieder ein Aufstieg durch ein Face, allerdings ein ganz anderes Stu?ck Berg. Wieder starten die Snowboard Damen zuerst und das Publikum gibt auf den vom Ratrak geshapten Tribu?nen Vollgas. Die Stimmung lässt sich in den Contest Videos hier sehr gut nachvollziehen. Ich hatte als Riderin selten einen schöneren Zieleinlauf.
Am Finaltag gab es spektakuläre Spru?nge u?ber den Wasserfall im zentralen Teil des Faces und einige Ski Männer wagten sich an einen extrem hohen Drop im rechten Bereich des Faces. Unter anderem der spätere Sieger Sebastien Varlet, der sich durch den Impact bei der Landung die Hand brach. Hart am Limit.
Die Ergebnisse:
Snowboard Frauen:Â 1. Manuela Mandl 2. Ana Salvador 3. Lea Klaue
Snowboard Männer: 1. Adam Björk 2. Ludovic Guilliot-Diat 3. Clement Bochatay
Ski Frauen: 1. Juliette Willman 2. Adela Vilanova 3. Caroline Strombert
Ski Männer: 1. Sebastien Varlet 2. Alessandro Jossen 3. Oscar Mandin
Hier gibt es Videomitschnitte zu Tag 1 und Tag 2.
Fazit:
Zum Glu?ck hat die Norwegische Krone im Vergleich zum Euro an Wert verloren, dadurch wrd dieser Trip etwas billiger und die Erfahrung ist auf jeden Fall eine Reise wert.
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