Der von Line Teamrider Eric Pollard inspirierte Ski reiht sich mit seinen 114 mm Mittelbreite zwischen dem Opus, Mittelbreite 124 mm, und dem Sir Francis Bacon, Mittelbreite 104 mm, ein. Die Freestyleerfahrung im Hause Line ist im Shape des Mordecai mit ausgeprägtem Tip und Tail Rocker klar erkennbar. Dennoch handelt es sich nicht um einen klassischen Backcountry Freestyle Ski mit Full Rocker, denn der Camber des Mordecai mit 15 mm - 5 mm - 15 mm (Tip Early Rise-Camber-Tail Early Rise) ermöglicht auch den einen oder anderen Carving Turn auf der Piste. Mit 2,029 g / Ski (186cm) ist der Mordecai zwar im Vergleich zu manchen Carbon-Freetourern kein Leichtgewicht, für einen Ski dieser Breite kann sich dieses Gewicht sehen lassen und sollte niemanden von der einen oder anderen Tour abhalten. Neben dem Kern aus Paulownien-Holz und P-Tex Sidewall ist der Mordecai noch mit vielen anderen technischen Finessen wie Thin Tip, Fivecut, Symmetric Flex und Longer Active Edge ausgestattet.
Mit dem Mordecai am Berg angekommen, ist schnell klar wo seine Stärke liegt, denn nicht umsonst lautet ein Slogan von Line Skis: "Skiing the wrong way since 1995". Der Ski fährt sich rückwärts genauso verspielt wie vorwärts. Und auch wenn die Freestyle Skills wie in meinem Fall (deutlich) limitiert sind, sollte man sich trotzdem auf mehr und mehr Switch-Fahrten und andere Freestyle Elemente einlassen, denn oft besteht doch die Hauptbeschäftigung während eines Tages im Schnee darin, diesen in unverspurtem und möglichst gutem Zustand zu finden. Häufig ist diese Suche dann auch nur mäßig erfolgreich und dafür umso frustrierender. Da liegt es doch nahe einmal mittelmäßige Bedingungen sein zu lassen und seine Energie anstatt in die Suche nach besserem Schnee, in die Suche nach mehr Spaß zu investieren. Da meine Ergebnisse mit diesem Ansatz zwar spaßig aber wenig sehenswert waren, lassen wir hier die Profis ran und zeigen euch Léo Taillefers GoPro Line of the Winter aus dem März 2015.