Sucht man einen Schlafsack für den Einsatz im Winter, landet man normalerweise bei einem dicken Monstrum welches mit etwa 2 kg Daunen gefüllt ist, vom Hersteller als „geeignet bis -30°C" angepriesen wird und vom Packmaß her einem Kühlschrank (oder zumindest einer Mikrowelle) entspricht. Damit ist man natürlich auf der sicheren Seite was das eigene Wohlbefinden und in extremeren Fällen auch das Wohlergehen anbetrifft.
Allerdings nutzt man die Reserven für wirklich tiefe Temperaturen (vor allem in unseren Breiten) ja doch eher selten, und gerade bei ausgedehnteren Unternehmungen muss ja neben dem Schlafsack auch noch eine Menge anderes Material mit. Zudem sind die „richtigen" Winterschlafsäcke bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oft schlicht und einfach schon zu warm.
Mammut setzt mit dem Sphere UL Winter genau hier an und bietet einen Schlafsack der bei einstelligen Minusgraden warm hält ohne das er bei +10° zu warm wird und das bei einem überzeugend geringen Packmaß und Gewicht.
Für mich daher ideal bei einer großen Vielfalt von Unternehmungen, vom Biwak im Frühling über eine Mehrtageswanderung im Sommer bis hin zur Übernachtung in einem unbekannten Winterraum. Da der Schlafsack mit etwa 1 kg kaum ins Gewicht fällt, kann er sogar manchmal als „Notreserve" mitgenommen werden.
Allerdings sollte man sich im klaren sein worauf man sich mit einem ultraleichten Schlafsack einlässt! Zuerst wäre das mal der enge Schnitt. Umdrehen IM Schlafsack? Fehlanzeige, man kann sich nur mitsamt dem Schlafsack umdrehen. Ein Bein anwinkeln während das andere ausgestreckt bleibt? Eher nicht...
Durch den fehlenden Wärmekragen muss ich, wenn es in Richtung -10°C geht auch die Kapuze ziemlich zuziehen, was das Gefühl der Enge im Schlafsack noch verstärkt. Noch interessanter wird es wenn Innenschuhe und Wasserflasche mit in den Schlafsack sollen...
Dafür hält mich das Leichtgewicht wirklich bis etwa -10°C warm, wobei man bedenken muss das es wenig Temperaturreserven gibt. Es ist z.B. kaum möglich eine Daunenjacke im Schlafsack zu tragen und durch die hochwertige Daune sollte man es auch tunlichst vermeiden, dass der Schlafsack nass oder auch nur feucht wird. Meine einzige ungemütliche Nacht in ihm habe ich bei etwa -1°C nach einem unerwarteten Wassereinbruch im Zelt verbracht... Trocknen ist also noch wichtiger als bei anderen Daunenschlafsäcken. Trotzdem überzeugt der Schlafsack, vor allem für kürzere Unternehmungen oder wenn der Rucksack mal sowieso schon wieder viel zu voll ist.