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Interviews

PowderPeople | Severin Van der Meer

Ein Interview mit dem Arc'teryx Profi-Snowboarder

von Antonia Paulus 30.03.2024
Severins Leben dreht sich um das Snowboarden. Hier erzählt er uns davon, wie er von zwei Brettern zu einem gekommen ist und wie der Alltag eines Profi-Snowboarders aussieht.

Wie bist du zum Snowboarden gekommen?

Ich habe mit zwei Jahren durch meine Familie mit dem Skifahren begonnen. Wir haben das Glück gehabt immer zu Weihnachten und in den Schulferien Skiferien zu machen und dadurch habe ich schon als Kind sehr viel Zeit im Schnee verbracht. Ich hatte den Deal mit meinen Eltern, dass ich zuerst gut Skifahren können muss, bevor ich mit dem Snowboarden anfange. Da ich von Anfang an lieber Snowboarden wollte, war ich sehr motiviert möglichst schnell, möglichst gut im Skifahren zu werden, damit ich von zwei Brettern auf ein Brett umsteigen darf. Gemeinsam mit meinen Geschwistern habe ich mir meinen ersten eigenen Skipass mit 12 Jahren gekauft und damit ist es mit dem Snowboarden so richtig losgegangen.

 

Wie hat sich der Übergang zum professionellen Snowboarden gestaltet?

Der Übergang war sehr fließend, es war nie mein Traum Profi-Snowboarder zu werden, das eine hat zum anderen geführt und ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich war viel in Laax Snowboarden, wo ich bei einem Laax-Film mitwirken durfte, so habe ich Nicolas Müller kennenglernt. Nicolas hat mich zu Absinthe Films gebracht und das war dann eigentlich der Sprung ins Professionelle. Gemeinsam haben wir für Absinthe gefilmt, und schon bald hat sich ein eigenes Projekt mit Freunden ergeben: das war ein Traum, der in Erfüllung ging!

 

Du lebst in Zürich, was inspiriert dich an der Stadt?

Ich bin 10 Minuten entfernt von Zürich aufgewachsen und alle meine Freunde wohnen auch hier. Die Stadt liegt sehr zentral in den Bergen und egal wo es schneit, die Anfahrt dauert nicht allzu lang. Zürich bietet einen guten Ausgangspunkt zum Snowboarden und zugleich bietet die Stadt eine gute Pause von der Snowboardwelt. Da ich eigentlich 24/7 in der Snowboardwelt unterwegs bin, genieße ich die Inspiration der Stadt und von Freunden sehr. Der Ausgleich zwischen Berg und Stadt ist mir sehr wichtig.

 

Dein Film Chroma dreht sich auch um den Ausgleich von Stadt und Berg, was willst du mit dem Film vermitteln?

Genau, in Chroma geht es genau um dieses Thema. Wir wollen aber nicht festlegen, was die Message von Chroma ist, der Film soll ein Gedankenanstoß sein und zur freien Interpretation einladen. Die Frage nach der Message gebe ich immer gerne zurück, da es so viele unterschiedliche Auffassungen von dem Film gibt! Chroma war ein sehr spezielles Projekt, welches ich schon lange mit Freunden im Kopf hatte.

Gibt es diese Saison ein neues Filmprojekt?

Diese Saison habe ich durch Arc’teryx die Möglichkeit bekommen ein neues Filmprojekt zu machen und dieses Mal möchte ich aber etwas ganz anderes als Chroma machen. Im Moment ist noch alles am Entstehen und es gibt keinen fixen Plan. Ich finde diesen Prozess superspannend und wichtig, damit wir unserer Kreativität freien Lauf lassen können. Der Output ist somit noch offen, wir freuen uns schon sehr, den Film im Herbst auf der Leinwand zu sehen bei der Arc’teryx Filmtour.

 

Was sind deine Lieblingsgebiete zum Snowboarden?

Ich habe mehrere Lieblingsgebiete aber finde es auch superspannend neue Resorts kennenzulernen und auszukundschaften und dadurch immer wieder etwas Neues zu entdecken! Airolo im Tessin gehört aber eindeutig zu meinen Favoriten.

 

Welches Resort oder welches Gelände war bisher für dich zum Snowboarden am außergewöhnlichsten?

Der außergewöhnlichste Ort zum Snowboarden war bisher Alaska. Vor fünf Jahren sind wir gemeinsam mit Absinthe nach Alaska gefahren und das war immer schon mein großer Traum! Mitten im Nirgendwo haben wir das perfekte Terrain gefunden. Da wir auch aktuell einen Alaska Trip planen, freue ich mich auch schon wieder sehr darauf! Da der Schnee diese Saison in den Alpen so gut war, wird Alaska auch der erste Overseas Trip dieser Saison sein. Meine Crew und ich sind aufgrund der Schneelage in den Alpen geblieben und haben hier auch unser neues Projekt gestartet.

Wie schaut für dich eine normale Woche aus?

Gefühlt 20-mal am Tag alle Wetterapps am Handy abzuchecken! Das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber das gehört zum Job dazu. Täglich wäge ich ab, wo es den besten Schnee gibt, wo das beste Wetter ist und generell die besten Bedingungen sind. Wenn es entschieden wurde, wo wir hinfahren, stehen wir um 7 Uhr in der Früh auf und gehen auf den Berg. Meistens mit einem Plan im Gepäck: mit einem Face das wir fahren möchten oder einen Spot den ich hitten möchte. Oder wir erkunden das Resort und suchen uns Jumps und Faces. Dann kommt der nächste Tag und wir machen das Gleiche!

 

Das heißt, du stehst jeden Tag am Snowboard oder bist in den Bergen? Hast du einen Lieblingssnack beim Snowboarden?

Ja genau, aktuell bin ich für das Arc’teryx Filmprojekt unterwegs. Wir haben einen ungefähren Plan, aber wir sind täglich auf der Suche nach „neuen Faces“ und Powder. Dunkle Schokolade ist ganz klar meine Winterdroge!

 

Bist du immer mit der gleichen Crew unterwegs?
Das Hauptteam besteht aus mir, Elena und Jared und das Filmteam ist auch konstant, wir haben aber auch GastfahrerInnen.

Du hast gemeinsam mit Ride ein Snowboard entworfen - was war dir wichtig?

Das Ganze ist entstanden, weil ich nicht mehr zufrieden war mit meinem alten Board. Ride ist auf mich zugekommen und hat mich nach meinen Wünschen gefragt und wir haben gemeinsam das neue Board produziert. Das war ein Prozess, der insgesamt über zwei Jahre gedauert hat, mit vielen unterschiedlichen Tests und ich habe viel über meinen eigenen Fahrstil und meine Erwartungen gelernt. Das hat mich sehr inspiriert und mich auch in meinem Snowboarden weitergebracht. Ich habe Boards getestet, Feedback gegeben und Ride hat versucht den Flex, Radius etc. dann immer wieder anzupassen, bis wir alle happy waren. Die gesamten Schritte mitzuerleben war wirklich spannend. Das Design durfte ich auch gestalten, die Base ist eine Reflexion von Wolken im Wasser.

 

Gibt es das Board in Unisex?

Ja, das war uns auch sehr wichtig. Das Snowboard ist Unisex und es ist in den Längen von 143cm bis 164cm erhältlich.

Was ist deine Lebensphilosophie?

Genieße jeden Moment. Ich möchte jedem Moment gleich viel Gewicht geben und nicht in der Zukunft oder in der Vergangenheit schweben.  

 

Neben Snowboarden surfst du auch sehr gerne: Wie war die Kombination aus den Sportarten in Norwegen?

Das war ein Megatraum die beiden Hobbys zu verbinden! Wir sind jeden Tag aufgestanden und wir haben super Wetter gehabt für 10 Tage - es war ein Traumtrip! Wenn die Sonne geschienen hat, sind wir Snowboarden gegangen und wenn das Wetter schlecht war, waren die Wellen perfekt. Vom Surf zum Snowboarden zum Surf: Die Berge sind nicht so hoch, deshalb haben wir viele kleine Touren gemacht und teilweise direkt das Surfboard auf eine Tour mitgenommen.

 

Hörst du Musik beim Snowboarden?

Da ich meistens im Backcountry unterwegs bin, höre ich eigentlich nie Musik. Aber einen Powderhang mit Ambient Groove Sound zu fahren, steht noch auf der Bucketlist.

 

Was war dein Highlight in der Saison 2023/24?

Dass es wieder Schnee gibt in den Alpen!

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