Claus Lochbihler: Nadine, als ich deinen Steckbrief gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass du für eine krasse Skifahrerin ganz schön leicht bist: 56 Kilo.
Nadine Wallner: Ich versuche im Winter auch immer etwas mehr Gewicht aufzubauen. Weil du die Skier dann noch besser ums Eck bekommst. Und noch etwas dynamischer und spritziger Skifahren kannst, auch wenn der Schnee mal schwerer ist. Es ist ja nicht so, dass man immer im Japan-Powder fährt, wo der Schnee nur so von dir wegrieselt. Lachen. Aber mit der vielen Bewegung und meinem großen Grundumsatz, klappt das nicht so richtig mit der Gewichtszunahme. Wenn du in Serie richtig lange Skitouren- und Freeride-Tage hast so wie ich und dabei nur frühstückst und nur abends richtig isst, ist das einfach zu wenig, um Gewicht aufzubauen.
So viele Kaspressknödel kann man gar nicht essen.
Nein. Lachen.
Dabei ist das – wenn ich richtig gelesen habe – dein Leibgericht.
Stimmt. Ich bin zwar Allesesser, aber Kaspressknödel mag ich schon am liebsten.
Wenn du internationalen Besuch bekommst – bekommt der dann Kapressknödel vorgesetzt?
Sehr gerne. Oder ein Schnitzel – je nachdem, ob Veggie oder nicht.
Fürs Klettern sind 56 Kilo natürlich super….
Es gibt wohl kaum Sportarten, die so gegensätzlich sind wie Skifahren und Klettern. Ein Spitzenkletterer will eigentlich nicht Skifahren – da bekommst du Oberschenkel, die du beim Klettern eigentlich nicht gebrauchen kannst. Das Extrem sind natürlich die Abfahrer – die brauchen Masse, die sie in Bewegung setzen können.
Warst du, als du noch in der Freeride World Tour gefahren bist, mit die leichteste Fahrerin im Feld?
Das war ziemlich gemischt. Da gab es Fahrerinnen, die deutlich mehr Muskeln hatten als ich. Aber auch solche, die einen ähnlich leichten Körperbau hatten. Aber natürlich ist mir schon oft gesagt worden, dass an mir eigentlich eine bessere Kletterin verloren gegangen ist, wenn ich nicht so viel Skifahren würde.