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Materialtests

Kurztest | Never Summer Aura Splitboard

Vielseitiges Damen-Split

von Maximiliane Sommer • 06.03.2018
Das Aura Split der US-amerikanischen Snowboardfirma Never Summer aus Denver ist eine zuverlässige Maschine für Splitboard-Touren. Es garantiert Stabilität, Fun-Faktor und Sicherheit selbst im steilen und eisigen Gelände. Im Powder ist es super einfach zu steuern und bietet auch bei einer Größe von 151 Zentimeter noch genug Auftrieb.

Testerin und Testbedingungen

Das Aura Split wurde in Größe 151 Zentimeter auf fünf Splitboard-Touren bis auf 2900 m in den Davoser Bergen sowie auf der frisch präparierten Piste getestet. Der Testzeitraum ist Dezember 2017 bis Januar 2018. Die Testperson ist 1,60 Meter groß und wiegt 60 kg. Die besten Snowboard-Bedingungen für die Testperson sind frisch präparierte und menschenleere Pisten für maximale Schnelligkeit, Sturm und wenig Sicht sowie Neuschnee in abwechslungsreichem Gelände. Getestet wurde das Aura zunächst auf harter sowie steiler Piste. Anschließend im Gelände bei Neuschnee zum Vorspuren und auf harschigen, steilen und vereisten Passagen im Aufstieg sowie im Powder und Bruchharsch bei der Abfahrt. Insgesamt ist die Auswahl der Spiltboard-Marken bei meiner Größe und Geschlecht klein (3-4 mögliche Marken), umso höher sind die Erwartungen an das Board. Preislich befindet sich das Aura im oberen Drittel und muss somit durch Qualität und Handling überzeugen.

ERSTER EINDRUCK

Never Summer hat mit dem Namen des Boards nicht zu viel versprochen, mir fällt das Aura im Shop direkt positiv auf, wie es dezent leuchtend in der Ecke steht und auf mich wartet. Das blumige Frauen-Design wirkt durch den schwarzen Hintergrund nicht kitschig sondern vielmehr anmutig, was durch das matte Carbon Topsheet noch unterstrichen wird. Never Summer garantiert dem Kunden, im Aura einen Backcountry-Enthusiasten zu finden, stark und zuverlässig durch das typische NS Rocker Camber Profil. Bei ca. 4,5 kg Gewicht mit Bindungen lässt sich das Aura einfach unter den Arm klemmen und ich laufe aus dem Verleih in freudiger Erwartung auf eine unvergessliche Splitboard-Tour.

Materialtests
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TEST

Im Aufstieg: Beiunserer ersten Tour sind zwei Aufstiege und zwei Abfahrten geplant. Sanft gleitet das Aura die ersten paar Meter des Aufstiegs entlang und ich bin bereits jetzt Fan. Es bewegt sich flink in flachem Gelände und kann trotz seiner Kürze souverän zum Vorspuren genutzt werden. Auf die ersten Schritte folgt eine Passage der Tagträume, in denen mich das Aura ohne zu mucken hinter meiner Gruppe Richtung Gipfel trägt. Je näher wir dem Gipfel kommen, umso steiler und eisiger wird das Gelände. An einigen Kanten bleibe ich stehen und sehe meiner Gruppe hinterher, die diese Kanten mit ihren langen Tourenski in Windeseile überlaufen haben. Ich muss mich sehr konzentrieren, mache einige Testschritte und befrage das Aura, wie die Situation am besten zu meistern ist. Am Ende merke ich immer, wenn ich gezweifelt habe, ist das Aura noch lange nicht an seiner Grenze angelangt und wir meistern am Ende alle schwierigen Stellen ohne Probleme. Die Kanten geben zuverlässigen Halt, auch dort, wo ich keinen vermuten würde. Durch seine Festigkeit verleiht das Aura beim Aufstieg auch in steilem Gelände 100%ige Stabilität. Beim Spitzkehren Einsatz ist das Aura leicht in die Kurve zu drehen und die scharfen Kanten geben Sicherheit beim Umsetzen. Strahlend komme ich oben auf dem Gipfel an und finde das Board beim Aufstieg insgesamt sehr souverän.

Zusammensetzung am Berg: Nach einigen Minuten des Gipfel-Genusses ist es Zeit, das Aura in seine ursprüngliche Form zurück zu bringen. Insgesamt dauert das Verschrauben und Anfellen nach ein paar Übungsvorgängen ca. fünf Minuten. Es lohnt sich den ganzen Vorgang einmal vor der Tour durchzugehen. Die Felle lassen sich einfach aufziehen und lösen. Auch die Bindungen sind mit zwei Handgriffen ganz leicht vom Board zu ziehen. Die Verbindungshaken im vorderen und hinteren Teil des Boards sind meist ein wenig vereist, aber dennoch mühelos zu verstellen. Einzig die Haken an Nose und Tail sind mit kalten Fingern eine kleine Herausforderung und man braucht etwas Kraft, damit sie in der Endposition einrasten. Zum Schluss werden die Bindungen mit Leichtigkeit auf die Aufsätze geschoben und die rasante Abfahrt im Tiefschnee kann beginnen.

In der Tiefschnee-Abfahrt: Das Aura verleiht absoluten Powder-Genuss vom ersten Moment an. Auf der breiten Tiefschnee-Autobahn gondele ich mit dem Aura hin und her und fühle mich wie in Omas Schaukelstuhl. Endlos könnte diese Abfahrt andauern, so kraftsparend lässt mich das Aura durch den Schnee gleiten. Dann wird es steiler und das Board verwandelt sich plötzlich in die versprochene Power Maschine, ist wendig, einfach zu steuern und findet leicht halt. Wir fahren ein Stück weiter und kommen in einem Gelände an, das einem Walbauch ähnelt. Hier verschafft mir das Board kurzzeitig das Gefühl auf Wellen zu reiten und ich komme grinsend bei meiner Gruppe an. Ich muss Never Summer Recht geben, einen wirklichen Tiefschnee-Enthusiasten im Aura gefunden zu haben.

Auch in einer gemischten Gruppe, mit Skifahrern und Boardern, bin ich bei Zusammenbau und in der Abfahrt nie langsamer als der Durchschnitt. Einzig bei einigen kniffligen Stellen im Aufstieg brauche ich mit dem Aura etwas länger, was natürlich mit einer besseren Technik überwunden werden kann. Harscheisen nicht vergessen!

Auf der Piste: Durch das typische Never Summer Ripsaw Rocker Camber Profil ist das Aura auch im Einsatz auf der Piste ein zuverlässiges und spannendes Board, mit dem man schnelle Abfahrten genießen kann. Die NS Women's Carbonium Laminate Technology, d.h. die Carbon Matrix, Bi-Lite Fiberglass und P-tex Sidewalls, die das gesamte Board umschliessen, verleiht dem Aura Stabilität in steilem Gelände, bei Schnelligkeit und auf harten Pisten. Auf der Piste greifen die Kanten sofort. Ich merke direkt: Das Aura will mehr und kann mehr.

FAZIT

Das Aura hat mir unvergessliche Touren beschert und überzeugt mich vor allem durch die hochwertige Verarbeitung des Materials und den einfachen Zusammenbau. In Momenten, in denen ich im Gelände kurz gezweifelt habe, hat das Aura gezeigt, wie und dass es weitergeht. Ganz nach dem Motto – „Aufgeben ist nicht“. Der Mid-Firm Flex und die Qualität des Boards verleihen Kraft und Stabilität im Gelände.

VOR- UND NACHTEILE

+ Absolut solides Touren- und Freeride Board

+ Top Verarbeitung

+ Super schnelle und einfache Zusammensetzung der Einzelteile

-durch Mid-Firm Flex wenig verspielt

-Boardverschlüsse an den Enden sind im eingefrorenen Zustand schwergängig

DETAILS

  • Profil: Ripsaw Rocker Camber Profil
  • Flex: Mid-Firm Flex
  • Topsheet: Carbonium Topsheet; im Carbon Look wenig anfällig fĂĽr Kratzer
  • Core: NS SuperLight Wood Core
  • Basismaterial (Laminates): Women's Carbonium Laminate Technology; Bi-Lite Fiberglass; Carbon Matrix wirkt sich positiv auf Kraftumsetzung und Performance aus
  • Sidewalls: P-tex Sidewalls, durchgehend P-tex auch an Nose und Tail
  • Größe: erhältlich in 148; 151 und 154 (cm)
  • Gewicht mit Bindungen: 4,5 kg
  • Gewicht ohne Bindungen: 3 kg
  • Preis (ohne Bindungen): 1200 CHF

Hier geht es zur Website von Never Summer mit mehr Informationen zum Board.

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