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Materialtests

Materialtest | Arva Neo BT Pro

Neues hochleistungs-LVS aus dem Hause ARVA

von Max Elias 14.02.2023
Das Lawinenverschüttetensuchgerät ist seit über 30 Jahren das Herzstück der französischen Marke ARVA, die sich seit Gründung auf das Themenfeld der Wintersicherheitsausrüstungen spezialisiert hat. Das NEO BT PRO ist das neue Hochleistungs-LVS-Gerät und wirbt mit einer Fülle an Funktionen und einer sehr großen Suchstreifenbreite für eine erfolgreiche und schnelle Lawinenrettung.

Bereits 1985 stellte ARVA mit dem ARVA 4000 das erste französische LVS-Gerät vor. Das ausschließlich analoge und nur mit einer einzigen Antenne versehene Gerät hatte damals noch keinen Bildschirm und im Idealfall eine Reichweite von ca. 20 Metern. Was damals innovativ war, wirkt im Vergleich zu der Technologie, die im neuen ARVA Neo BT Pro steckt, wie ein Relikt aus einer längst vergessenen Zeit.

Erster Eindruck

Optisch kommt das NEO BT PRO schlicht daher und ist in den ARVA typischen Farben dezent unauffällig. Auch die Bedienmöglichkeiten passen gut zum Gesamtpaket und wirken praxisorientiert. Mit seinem kantigen Design liegt das Gerät sehr gut in der Hand und kann auch mit Handschuhen gut bedient werden. Besonders gut gefällt mir hier der Schieberegler an der Seite, den man zielsicher in die entsprechende Position bekommt. Es gibt zwar leichtere LVS Geräte, auch aus dem Haus ARVA, trotzdem fällt das NEO BT PRO mit seinen 214g kaum ins Gewicht und verspricht dabei eine enorme Leistungsvielfalt. Besonders ragen hier sicherlich die vom Hersteller angegebenen 80m Suchstreifenbreite heraus.

Testbericht

Getestet wurde das LVS in unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichen Testkriterien. Am Anfang stand das Handling und natürlich die Kernfunktion eines LVS-Geräts, das Suchen, im Fokus. Traditionell übe ich schon seit einigen Jahren mit meinen Kindern die LVS-Suche. Da uns diesmal der dafür notwendige Schnee fehlte, wurden jeweils zwei LVS-Geräte sowohl im Chalet als auch im Freien in Maulwurfshügeln versteckt. Genutzt wurden zwei Mammut LVS Geräte, Mammut Barryvox S und Mammut Element Barryvox, die später auch immer als Referenz herhalten sollten. Das Display des NEO BT PRO ist mit 3,5 cm auf 5 cm schön groß und gut beleuchtet. Das macht sich auch bei sehr hellem Sonnenlicht bemerkbar, denn man kann egal ob mit oder ohne Skibrille alles wunderbar erkennen, was auf dem Display angezeigt wird.

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Bei der Übungssuche im dreidimensionalen Raum, dem Chalet, hat das LVS zielsicher und kinderleicht funktioniert. Die beiden versteckten LVS-Geräte wurden auf unterschiedlichen Ebenen in unterschiedlichsten Verstecken positioniert und innerhalb kürzester Zeit gefunden.

Bei der Übung auf dem freien Feld hat sich dann die große Suchbandbreite sehr positiv bemerkbar gemacht. Die versteckten Geräte wurden sehr schnell erkannt und auch bei einer engen Positionierung der Geräte als zwei „Opfer“ identifiziert. Insgesamt war ich beeindruckt, wie schnell und zielsicher auch die Kinder mit dem NEO BT PRO die beiden versteckten LVS-Geräte in den unterschiedlichen Testdurchgängen gefunden haben. Die Nutzung war sehr intuitiv und der U-Turn Alarm hat Irrläufer schnell wieder auf den richtigen Pfad geführt. Das NEO punktet bei dem Test auf jeden Fall mit seiner maximalen Reichweite. Hier konnte das NEO teilweise deutlich früher ein Signal erkennen als die Konkurrenz. Auch Feinsuche, Einkreuzen und Markierfunktion haben im Anschluss sehr gut funktioniert. Damit die Rettung bei jedem Wetter gut funktioniert, ist das Display sehr kontrastreich und bei jeder Wetterlage gut ablesbar.

Nur in zwei „Disziplinen“ hat das ARVA im Vergleich zu den beiden Mammut Geräten etwas schlechter abgeschnitten. Das ARVA LVS braucht einige Sekunden beim Wechsel von Senden auf Suchen. Bei einer realen Verschüttung kann das gegebenenfalls den Puls zusätzlich nach oben treiben, ansonsten ist die Umschaltzeit aber noch völlig im Rahmen. Die angezeigte Entfernung zum Signal des gesuchten LVS scheint beim ersten Signal-Kontakt manchmal nicht ganz korrekt zu sein. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Distanz tendenziell etwas zu kurz angegeben wird.

Das NEO BT PRO kann aber natürlich mehr als nur sehr gut Suchen. Zum Beispiel kann das LVS via Bluetooth mit der ARVA-App verbunden werden, um das Gerät individueller zu konfigurieren und/oder auf eine Vielzahl von Diensten zuzugreifen. Nett ist beispielsweise die Möglichkeit, seine favorisierten Skigebiete als Vorlagen für den Lawinenlagebericht in der App zu hinterlegen. Bei der App merkt man, dass ARVA ein französisches Produkt ist, denn es versteckt sich noch der ein oder andere charmante Übersetzungsfehler.

Die App bietet aber auch einige hilfreiche Tipps für Übungsszenarien. Die einzelnen Übungen kann man anschließend auch speichern und später miteinander abgleichen. Außerdem gibt es Informationen über das Verhalten im Gelände und die Entstehung von Lawinen, natürlich nur in komprimierter Form.

Fazit

Insgesamt überzeugt das ARVA NEO BT PRO, wobei vor allem die Suchstreifenbreite von 80 Metern heraussticht. Das kann im Realeinsatz sicherlich bei korrekter Bedienung zu einer gewissen Zeitersparnis führen. Ergänzt wird dies durch ein sehr gutes Ausstattungspaket und eine durchaus praktikable App als Ergänzung. Das LVS-Gerät kommt mit einem weichen und gut sitzenden Holster, das bei der Abfahrt nicht wackelt.

Mit dem NEO BT PRO ist ARVA ein hervorragendes LVS-Gerät gelungen, das sich vor anderen Herstellern wie Mammut oder Pieps nicht verstecken muss.

Vor- & Nachteile

+ Suchstreifenbreite von 80m

+ gut mit Handschuhen bedienbar

+ sehr umfangreiche Funktionen auch für Profis

- Batterieanzeige nicht immer sichtbar

- vergleichsweise langsames Umschalten von Senden auf Suchen

Details

  • 80 m Suchbandbreite
  • Bluetooth-Technologie für die Verbindung mit der ARVA-App
  • Analogmodus mit automatischer Kalibrierverwaltung
  • Scrollfunktion, mit der das gesuchte Opfer ausgewählt werden kann
  • GROUP CHECK-Modus einschließlich Sendefrequenzkontrolle
  • Markierungsfunktion zur Identifizierung bereits lokalisierter Opfer
  • Anzeige von 4 Opfern mit Angabe "+" über 4 Opfer hinaus
  • Gerät mit 3 Antennen, um die Erkennungschancen bei der Signalsuche und die Präzision bei der Feinsuche zu verbessern
  • Die digitale Signalverarbeitung ermöglicht eine effiziente Führung zum Verschüttungsbereich
  • Autotest-Modus, der es dem Gerät ermöglicht, den korrekten Betrieb seiner Hauptfunktionen zu diagnostizieren
  • Bildschirm mit Hintergrundbeleuchtung für optimalen Kontrast bei allen Lichtverhältnissen
  • Automatische Rückkehr in den Übertragungsmodus durch Bewegungserkennung bei Überlawine
  • Dynamisches Interferenzmanagement, das es dem Benutzer ermöglicht, seine Suchmethode in einem gestörten Bereich anzupassen
  • Wendealarm, um den Retter in die richtige Richtung zu führen
  • Standby-Modus, der es dem Benutzer ermöglicht, sein Gerät während der Schaufelphase nicht auszuschalten
  • Autonomie im Übertragungsmodus: 350 h mit Alkalibatterien / 450 h mit Lithiumbatterien

Hier geht es zur Website von Arva mit weiteren Informationen.

Das LVS wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt Ihr in unserem Test-Statement.

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