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Materialtests

Materialtest | Pieps Mirco Button LVS

Klein aber Oho!

von Lea Hartl 26.03.2020
Die großen, schon lange bekannten Pieps LVS Pro BT und Powder BT (früher DSP Pro und Sport) haben Geschwister bekommen: Die kleinen Zwillinge Micro BT Sensor und Micro BT Button. Die beiden unterscheiden sich, wie die Namen schon andeuten, hinsichtlich der Bedienung durch Sensor bzw. Knopf. Das Geräteinnenleben ist bei Micro BT Sensor und Micro BT Button ansonsten identisch. Wie haben uns das BT Button näher angeschaut.

Micro Button & Micro Sensor

Die Pieps Micro LVS-Geräte sind moderne Dreiantennengeräte, die das Pieps Line-Up als etwas preisgünstigere sowie leichtere und kleinere Alternative zu den „großen“ Geräten komplementieren. Das handliche Micro Button wiegt mit Batterie 150g (zum Vergleich: das Pro BT wiegt 230g und ist deutlich größer). Beim Micro Sensor nimmt eben dieser eine zentrale Funktion ein: Unter anderem das Umschalten von Senden auf Suchen wird durch den Sensor gesteuert. Ist der Sensor durch die Halterung des Tragesystems oder das mitgelieferte Täschchen bedeckt, sendet das Gerät. Nimmt man es aus der Halterung bzw. der Tasche, schaltet es auf Suchen um. Außer der Markier-Taste hat das Micro Sensor keine Knöpfe. Das Micro Button hat statt dem Sensor einen zusätzlichen Knopf, mit dem man zwischen Sende-und Suchmodus wechselt.

Das Sensor-Konzept war unter anderem für Anwender gedacht, die noch nie ein LVS Gerät in der Hand hatten. Nimmt man das LVS aus der Halterung, fängt es automatisch an zu suchen. Steckt man es wieder weg, schaltet es zurück auf Senden. Was für LVS-Neulinge intuitiv sein mag, ist für alle, die klassische Senden-Suchen Schalter oder Schieber kennen, in der Praxis mindestens gewöhnungsbedürftig. Daher entschied man sich seitens Pieps, mit dem Micro Button wieder einen Schritt Richtung „klassischer“ Bedienungsweise zu gehen, ohne dabei das Micro als Gerät aufzugeben. Auch das Micro Sensor bleibt im Line-Up, da es sich laut Pieps bei einigen Nutzern großer Beliebtheit erfreut.

Micro vs. Pro und Powder

Das geringe Gewicht und das handlichere Format der Micros wird vor allem erzielt, in dem man an den Batterien spart. Die Micros werden mit einer AA Batterie betrieben und nicht wie von den meisten anderen Geräten gewohnt mit 3 AAA Batterien. Die Batterielebensdauer ist dementsprechend geringer (Herstellerangabe für Micro Button: mindestens 200 Stunden, für Pro BT: mindestens 600 Stunden). Auch die Antennen sind etwas kleiner ausgefallen: Die empfohlene Suchstreifenbreite beträgt bei den Micros 50m, bei Pro und Powder hingegen 60m.

Die sonstigen Funktionen, von Gruppencheck über Autorevert über „Interference Protection“ bis Leistungsfähigkeit bei Mehrfachverschüttungen, sind vergleichbar mir jenen des Powder BT. Wie bei allen aktuellen Pieps Geräten (Ausnahme: DSP Sport), können über die Pieps App per Bluetoothverbindung diverse Custom-Einstellungen vorgenommen werden. Hier bietet das Pro BT etwas mehr Möglichkeiten als das Powder und die Micros, allerdings sind diese Zusatzoptionen für die meisten Nutzer wohl nicht besonders relevant.

Materialtests
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Micro Button – Erster Eindruck

Kleins, leichtes, handliches Gerät mit zwei Knöpfen: Mark und Send/Search. Das kleine Format ist tatsächlich ein merklicher Unterschied zu den „großen“ LVS aller anderen Marken, nur das Arva Evo 5 ist bei Gewicht und Größe in einer ähnlichen Liga. Mitgeliefert wird der Tragegurt: Breiterer Gurt um die Schulter, dünnes, elastisches Gummibändel (auch hier wird offenbar Gewicht gespart) um die Taille. Die am Gurt angebrachte Halterung für das LVS besteht aus hartem Plastik. Außerdem gibt es ein kleines Täschchen – laut Hersteller zur Aufbewahrung – und eine Handschlaufe, z.B. für den Übungsbetrieb.

Das LVS in die Halterung zu schieben ist kein Problem. Der Handgriff, den man braucht, um es wieder heraus zu holen, sollte allerdings ein paar Mal geübt werden, damit er in Fleisch und Blut über geht, die Plastikhalterung ist sonst überraschend widerspenstig. Eingeschaltet wird das Gerät mit einem einem Drehschalter am Batteriefach. Schiebt man diesen auf 'On', gibt es einen Piepton, das Display zeigt die Firmware Version an, dann führt das Gerät mit kurzem Countdown einen Selbsttest durch und geht anschließend in den Sendemodus über. Dabei vibriert es 10 mal, was zunächst etwas ungewohnt ist (kann man über die App ausschalten). Wenn das Gerät sendet, blinkt 'AR' auf dem Display, da der Autorevert Modus per Werkseinstellung aktiviert ist – wenn man das nicht kennt, etwa von anderen Pieps Geräten, ist das anfangs etwas ungewohnt.

Um auf Suchen umzuschalten, drückt man auf den Send/Search Knopf. Es erscheint ein Countdown auf dem Display, innerhalb dessen man zur Bestätigung auf den Mark-Knopf drücken muss. Tut man das nicht, wird nicht umgeschaltet. Das Umschalten von Suchen auf Senden funktioniert genauso. Wenn das Gerät wieder anfängt zu senden, vibriert es wie beim Einschalten.

Funktionen: Gruppencheck

Der Gruppencheck (Empfangsreichweite 1m) wird aktiviert, in dem man nachdem Einschalten während der Countdown läuft auf die Marktaste drückt, ähnlich wie beim großen Bruder Pro BT. So lange die Taste gedrückt bleibt, bleibt man im Gruppencheckmodus. Wie bei allen „BT“ Geräten von Pieps lassen sich auch am Micro Button diverse Einstellungen über die App vornehmen. Per Werkseinstellung ist der „einfache“ Gruppencheck aktiviert. Über die App kann man alternativ den „erweiterten“ Check aktivieren, der zusätzlich zu den mittlerweile üblichen Parametern auch die Puls- und Periodendauer des zu checkenden Geräts überprüft. Der erweiterte Gruppencheck wird empfohlen, wenn man sehr alte Geräte in der Gruppe hat bzw. überprüfen will. Für moderne 3-Antennengeräte ist der normale Check ausreichend.

Interessant ist der Gruppencheck Pro-Modus (ebenfalls über die App zu aktivieren): Ist dieser aktiv, schaltet das Gerät im Gruppencheck mittels Lagesensor von Suchen auf Senden um wenn man es oben nach unten kippt, und umgekehrt. Diese Funktion dürfte vor allem für den Führungs- oder Übungsbetrieb interessant sein.

Markierfunktion

Wie alle modernen Geräte hat das Micro Button eine Markierfunktion. Wir ein Sender mittles der entsprechenden Taste ausgeblendet, springt das Gerät automatisch auf das nächst-stärkere Signal. Der markierte Sender wird am Display umrandet angezeigt. Laut Herstellerangaben ist die Suchleistung nicht eingeschränkt, wenn ein Sender markiert ist – bei älteren Geräten hatte das oft recht starke Auswirkungen. Im Gegensatz zum Pro BT kann man bei den Micros die Entfernung, ab der ein Markieren möglich ist, nicht einstellen. Auch die beim Pro verfügbare Scan-Funktion gibt es beim Micro nicht.

Sonstiges

Das Micro Button verfügt über die Pieps „Interference Protetction“. Will heißen: Erstens erkennt das Gerät, wenn externe Störungen die sendende Antenne beeinträchtigen und schaltet im Fall auf eine andere Antenne um. Zweitens werden im Suchmodus nur „verifizierte“ Signale angezeigt, also Signale eines anderen LVS, und keine „Geistersignale“, etwa von Handys. Wie das genau verifiziert wird, ist in der Gebrauchsanweisung nicht erklärt. Zu betonen ist, dass auch Geräte mit Interference Protection im Suchmodus von Handys und sonstigem gestört werden, genau wie alle anderen LVS Geräte. Die empfohlenen Abstände von 50cm im Such- und 20cm im Sendemodus sind mindestens einzuhalten. Wie alle neueren Pieps LVS ist auch das Micro mit der Pieps i-Probe kompatibel.

Test

Die grundlegenden Funktionen sind relativ intuitiv anwendbar – Einschalten per Hebel am Batteriefach, Umschalten auf Suchen per Druck auf den Send/Search Knopf und anschließendem Druck auf den Mark-Knopf. Es gibt eine graphische Hilfestellung auf dem Gehäuse, die an letzteres erinnert. Man hat nur zwei Knöpfe und es sind keine komplexen Knopfdruckkombinationen nötig, man kann also kaum was falsch machen, wenn man das „2 mal drücken“ Prinzip zum Umschalten begriffen hat.

Die empfohlene Suchstreifenbreite scheint nach ein paar Reichweitentests in unterschiedlichen Koppellagen angemessen. Der Reichweitenunterschied zwischen idealer Koppellage und um 90° gedrehtem Sender betrug bei uns ein paar Meter. Die verglichen mit dem „großen“ Pieps Pro BT geringere Reichweite des Micro ist recht eindeutig (siehe Foto) und entspricht in etwa dem, was man angesichts der Herstellerangaben erwarten würde. Bei unseren Versuchen waren je nach Annäherungsrichtung an den Sender ein paar Bodenwellen und ein Bach im Weg und die Reichweiten schwankten je nach dem etwas.

Wenn das Micro mal ein Signal hat, kann es mit dem Pro gut mithalten, bzw. ist für mich kein Unterschied feststellbar. Beide Geräte sind gefühlt sehr schnell, etwa beim Markieren (was problemlos und auf Anhieb funktionierte), beim Umspringen auf den nächsten Sender, wenn einer markiert wurde, und bezüglich der Distanzanzeige beim Einkreuzen. Leistungsverminderungen bei markiertem Sender scheinen nicht vorhanden oder unerheblich zu sein. Bei unseren Versuchen mit mehreren Sendern und im direkten Vergleich mit dem Pro BT fehlte mir beim Micro ab und zu die Scan Taste, was aber für den „echten“ Einsatz keine Relevanz hat.

Wenn man ein Handy nah am suchenden Gerät hat, verringert sich die Reichweite, wie bei allen mir bisher untergekommenen LVS Geräten. Das Micro zeigt aber keine „Geistersignal“ an, die „Interference Protection“ scheint also zu tun, was sie tun soll. Wir haben testweise jeweils ein suchendes Pieps Micro, BD Guide BT (gleiches Gerät wie Pieps Pro BT), Mammut Barryvox S und Arva Evo direkt neben ein Handy gelegt: Barryvox S und Evo zeigten ein Signal und/oder eine Fehlermeldung bzw. eine Interferenzwarnung an, Micro und Guide zeigen gar nichts an, blendet das Handy also aus.

Fazit

Das Pieps Micro Button ist ein solides, modernes LVS Gerät, was den Vergleich mit der externen sowie Pieps internen Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Bezüglich Reichweite kann es mit den „großen“ High-End Geräten von etwa Pieps oder Mammut nicht ganz mithalten, aber im Summe schneidet es in diesem Bereich immer noch ganz gut ab und es ist nicht ganz so teuer. Vorteile der kleinen Größe und des geringeren Gewichts sind, nunja, die kleine Größe und das geringere Gewicht. Ich habe zudem schon von verschiedenen Seiten die Theorie vernommen, dass ein kleineres LVS die Wahrscheinlichkeit von Rippenbrüchen verringert, wenn man ungünstig drauf fliegt. Diese Hypothese möchte ich in der Praxis allerdings lieber nicht überprüfen.

Vor- und Nachteile

+ klein und leicht

+ relativ preisgünstig

+ verschiedene Einstellungsmöglichkeiten per App und Bluetooth, updatebar

+schneller Prozessor

-geringere Reichweite als die „großen“ Pieps LVS Geräte

Details

UVP: €350,-

  • MAXIMALE KREISFÖRMIGE EMPFANGSREICHWEITE
    durch das PIEPS 3-Antennen-System
  • UMFANGREICHER SELBSTTEST
    Überprüfung aller relevanten Hardware- und Software-Elemente sowie Anzeige der aktuellen Software-Version.
  • GROSSES DISPLAY
    für gute Lesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen
  • PERFEKTE MARKIERPERFORMANCE
    durch exakte Signalverarbeitung ohne Leistungseinschränkungen
  • PIEPS INTERFERENCE PROTECTION
    Der Einfluss von externen Störquellen wird  eliminiert bzw. auf ein Minimum reduziert:
    Auto-Antenna-Switch - Schutz im Sendemodus: Bei Störung der Sende-Antenne durch elektronische Geräte oder Metall erfolgt die automatische Umschaltung auf die andere Antenne.
    Signal Verifikation - Schutz im Suchmodus: Es werden ausschließlich Signale angezeigt, die von einem LVS-Gerät stammen.
  • iPROBE SUPPORT
    Das PIEPS MICRO BT button ist über die intelligente Sonde iPROBE kurzzeitig deaktivierbar. Am Empfänger-LVS wird automatisch das nächststärkste Signal angezeigt.
  • AUTO-SEARCH-TO-SEND
    Das PIEPS MICRO BT button schaltet automatisch vom Suchmodus in den Sendemodus, wenn das Gerät eine bestimmte Zeit in Ruhe liegt (Verschüttung).
  • GRUPPENCHECK
    Überprüft Aktivität und Sendeparameter des Partner-LVS-Geräts. PIEPS empfiehlt vor jeder Tour, einen Gruppencheck durchzuführen. 
  • TRAGESYSTEM PIEPS MICRO BT button
    Hardcase-Design
    Wasserabweisende Materialien

Hier geht es zur Website von Pieps mit weiteren Informationen.

Das LVS wurde PowderGuide vom Hersteller kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen erfahrt ihr in unserem Test-Statement.

Fotogalerie

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