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Materialtests

Materialtest | Black Diamond Boundary Pro 107

Ein Ski für anspruchsvolle Lines und Powderdays

15.03.2019 von Johannes Wolf
Der diesjährige Winter ließ anfangs zwar noch zu wünschen übrig, kurz darauf erbarmte sich jedoch Ullr und beschenkte uns ab Ende Dezember mit Schneefällen jenseits von Gut und Böse. Perfekt also, um einen Big Mountain Freeride Ski zu testen, der sogar noch für Skitouren bei etwas größeren Neuschneemengen geeignet ist. Der Boundary Pro 107 von Black Diamond soll für genau diesen Einsatz wie geschaffen sein.

Der überarbeitete Ski ist ähnlich dem ursprünglichen Boundary 107, jedoch wurde seine Konstruktion überarbeitet. Der Ski besitzt nun einen durchgehendem Kern für zusätzliche Torsionssteifigkeit, dadurch soll ein kraftvoller und aggressiver Fahrstil auch bei hartem Schnee ermöglicht werden. Neben dem Boundary Pro 107 gibt es zu dem noch eine schmalere Variante mit 100mm in der Mitte, sowie eine Version mit 115mm Mittelbreite.

Tester und Testbedingungen

Seit einigen Jahren teste ich regelmäßig Ski für PowderGuide, darunter waren sowohl einige Tourenski als auch Freerideski. Da Skitests immer subjektiv sind, erst einmal einige Angaben zum Tester. Ich bin ca. 178 cm groß und bringe etwas mehr als 70 Kilogramm auf die Waage, den Ski habe ich in der Länge 184 cm getestet. Zusätzlich kommen noch zwischen fünf und zehn Kilogramm Ausrüstung im Rucksack hinzu. Als Bindung ist eine Fritschi Vipec montiert. Während ich vor einigen Jahren noch eher verspielte Ski bevorzugte und mit schwerem Freeride-Setup unterwegs war, bevorzuge ich inzwischen eher härtere Ski und gebe auch gerne mal Gas.

Den Ski konnte ich diese Saison (2018/2019) an ca. 13 Tagen in unseren Alpen testen. Getestet wurde der Boundary sowohl bei Powder, Harsch, Nassschnee und natürlich auch auf der Piste.

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Erster Eindruck

Das Design des Boundary Pro 107 ist zwar im Vergleich zu manch anderen Ski schlicht gehalten, gefällt mir aber persönlich doch sehr gut. Was einem sofort ins Auge sticht, ist die Taillierung des Skis. Mit seinem großen Rocker am Tip und einer Schaufelbreite von 138mm und einer Mittelbreite von 107mm bei einer Länge von 184cm dürfte er im Powder auf jeden Fall gut aufschwimmen. Der Ski besitzt einen Tip-and-Tail Rocker und eine spezielle Seitenwangenkonstruktion. Letztere soll, zusammen mit dem durchgehenden Kern aus Pappelholz, dafür sorgen, dass sich der Ski auch bei hartem Schnee gut fahren lässt und nicht anfängt zu flattern. In Kombination mit der Vipec fällt einem allerdings gleich auf, dass es sich bei diesem Equipment nicht gerade um ein ultraleicht Spielzeug handelt.

Praxistest

Da der Ski angeblich sehr tempostabil sein und sich auch bei harten Bedingungen gut fahren lassen soll, habe ich den Ski erst einmal auf der Skipiste getestet. Dort lässt er sich auch bei harten und eisigen Bedingungen noch gut fahren. Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass es sich bei dem Ski um einen Freerideski handelt und nicht um einen Carver. Trotzdem fing er trotz der breiten Schaufel und der Breite auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht zu flattern an, für einen Ski dieser Breite trifft das Wort tempostabil also meiner Meinung nach zu. Die schmalere Variante dürfte auf der Piste sicherlich noch etwas besser zu fahren sein.

Nachdem ich mir schon länger einen etwas breiteren Ski zu legen will, mit dem es auch einmal möglich ist eine längere Skitour zu gehen, war ich auch auf ein paar Touren mit dem Ski. Auf dem Markt gibt es für diesen Bereich sicherlich leichtere Ski, jedoch fand ich die Tourenperformance in Ordnung. Im Aufstieg lässt sich der Ski auf Grund der Härte noch gut aufkanten. Für größere Touren jenseits der 1000 Höhenmeter würde ich mir jedoch vermutlich etwas leichteres Equipment suchen. Wer jedoch einen Ski in dieser Breite zum Touren sucht und der zudem auch noch ziemlich tempostabil sein soll, muss nach wie vor ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen.

Die eigentliche Stärke zeigt der Ski jedoch dann bei der Abfahrt. Schnelle Turns, hohe Geschwindigkeiten und das auch bei härterem Schnee meistert der Ski ohne Probleme. Auch im Powder schwimmt er gut auf und sorgt dafür, dass der Fahrer ein breites Grinsen bekommt, auch wenn der Ski bei den diesjährigen Schneemengen häufig fast einen Tick breiter hätte sein können. Der Ski ist sehr drehfreudig und lässt sich einfach manövrieren, der Radius beträgt 20 Meter bei einer Länge von 184cm. Schnelle und lange Turns dürften aber sein bevorzugter Playground sein. Wer es jedoch lieber etwas gemütlicher mag, der sei beruhigt, denn durch den relativ kleinen Radius für solch einen Ski und den Tip- und Tailrocker lässt sich der Ski durchaus auch gemütlich fahren. Zum Thema Haltbarkeit hat sich der Ski bisher durchaus bewiesen. Bisher hat er trotz des ein oder anderen Steinkontakts nur kleinere Kratzer im Belag. Es scheint also, als wäre hier nicht an der Belagtiefe gespart worden.

Fazit

Der Black Diamond Boundary Pro 107 darf sich durchaus Big Mountain Ski nennen. Er hat mich in fast allen Bereichen überzeugt und schlägt sich im Vergleich zu anderen Ski wirklich gut. Für mich hat der Ski durchaus das Potential als Freeride Ski mit Touren Möglichkeit in meiner Ski Sammlung zu werden. Gerne wäre ich den Ski auch noch ein paar Tage länger gefahren, unfallbedingt nahm für mich die Saison nun leider ein früheres Ende. Für größere und längere Touren ist die schmalere Version sicherlich besser geeignet. Für größere Personen könnte es allerdings ein Problem geben, denn den Ski gibt es lediglich in drei Größen und die längste Version ist nur 184cm.

Details:

Vor- und Nachteile:

+ Tempostabil
+ leicht manövrierbar
+ guter Allroundski

- Gewicht
- längste Version 184cm
 

Längen:
168cm, 176cm, 184cm
 

Maße:

[168 cm] 136-107-121  -  Gewicht: 3,7 kg    Radius: 18m

[176 cm] 137-107-123  -  Gewicht: 4,0 kg    Radius: 19m

[184 cm] 138-107-123  -  Gewicht: 4,1 kg    Radius: 20m           

Hier geht es zur Website von Black Diamond mit weiteren Informationen. Den Ski gibt es zudem auch bei unserem Partnershop Bergzeit.de zu erwerben.

Dieses Produkt wurde PowderGuide kostenfrei vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Wie wir testen steht in unserem Test-Statement.

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