Erster Eindruck
Das Design des Boundary Pro 107 ist zwar im Vergleich zu manch anderen Ski schlicht gehalten, gefällt mir aber persönlich doch sehr gut. Was einem sofort ins Auge sticht, ist die Taillierung des Skis. Mit seinem großen Rocker am Tip und einer Schaufelbreite von 138mm und einer Mittelbreite von 107mm bei einer Länge von 184cm dürfte er im Powder auf jeden Fall gut aufschwimmen. Der Ski besitzt einen Tip-and-Tail Rocker und eine spezielle Seitenwangenkonstruktion. Letztere soll, zusammen mit dem durchgehenden Kern aus Pappelholz, dafür sorgen, dass sich der Ski auch bei hartem Schnee gut fahren lässt und nicht anfängt zu flattern. In Kombination mit der Vipec fällt einem allerdings gleich auf, dass es sich bei diesem Equipment nicht gerade um ein ultraleicht Spielzeug handelt.
Praxistest
Da der Ski angeblich sehr tempostabil sein und sich auch bei harten Bedingungen gut fahren lassen soll, habe ich den Ski erst einmal auf der Skipiste getestet. Dort lässt er sich auch bei harten und eisigen Bedingungen noch gut fahren. Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass es sich bei dem Ski um einen Freerideski handelt und nicht um einen Carver. Trotzdem fing er trotz der breiten Schaufel und der Breite auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht zu flattern an, für einen Ski dieser Breite trifft das Wort tempostabil also meiner Meinung nach zu. Die schmalere Variante dürfte auf der Piste sicherlich noch etwas besser zu fahren sein.
Nachdem ich mir schon länger einen etwas breiteren Ski zu legen will, mit dem es auch einmal möglich ist eine längere Skitour zu gehen, war ich auch auf ein paar Touren mit dem Ski. Auf dem Markt gibt es für diesen Bereich sicherlich leichtere Ski, jedoch fand ich die Tourenperformance in Ordnung. Im Aufstieg lässt sich der Ski auf Grund der Härte noch gut aufkanten. Für größere Touren jenseits der 1000 Höhenmeter würde ich mir jedoch vermutlich etwas leichteres Equipment suchen. Wer jedoch einen Ski in dieser Breite zum Touren sucht und der zudem auch noch ziemlich tempostabil sein soll, muss nach wie vor ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen.
Die eigentliche Stärke zeigt der Ski jedoch dann bei der Abfahrt. Schnelle Turns, hohe Geschwindigkeiten und das auch bei härterem Schnee meistert der Ski ohne Probleme. Auch im Powder schwimmt er gut auf und sorgt dafür, dass der Fahrer ein breites Grinsen bekommt, auch wenn der Ski bei den diesjährigen Schneemengen häufig fast einen Tick breiter hätte sein können. Der Ski ist sehr drehfreudig und lässt sich einfach manövrieren, der Radius beträgt 20 Meter bei einer Länge von 184cm. Schnelle und lange Turns dürften aber sein bevorzugter Playground sein. Wer es jedoch lieber etwas gemütlicher mag, der sei beruhigt, denn durch den relativ kleinen Radius für solch einen Ski und den Tip- und Tailrocker lässt sich der Ski durchaus auch gemütlich fahren. Zum Thema Haltbarkeit hat sich der Ski bisher durchaus bewiesen. Bisher hat er trotz des ein oder anderen Steinkontakts nur kleinere Kratzer im Belag. Es scheint also, als wäre hier nicht an der Belagtiefe gespart worden.
Fazit
Der Black Diamond Boundary Pro 107 darf sich durchaus Big Mountain Ski nennen. Er hat mich in fast allen Bereichen überzeugt und schlägt sich im Vergleich zu anderen Ski wirklich gut. Für mich hat der Ski durchaus das Potential als Freeride Ski mit Touren Möglichkeit in meiner Ski Sammlung zu werden. Gerne wäre ich den Ski auch noch ein paar Tage länger gefahren, unfallbedingt nahm für mich die Saison nun leider ein früheres Ende. Für größere und längere Touren ist die schmalere Version sicherlich besser geeignet. Für größere Personen könnte es allerdings ein Problem geben, denn den Ski gibt es lediglich in drei Größen und die längste Version ist nur 184cm.