Immer mehr Hersteller präsentierten in den letzten Jahren breite Tourenski, die auch im Powder eine tolle Abfahrtsperformance liefern sollen. Durch modernes Material, wie z. B. Carbon, sind diese Ski zudem noch sehr leicht. Auch Dynafit bringt mit dem Chugach einen echten Freetourer auf den Markt. Wir konnten uns den Ski in den heimischen Bergen und im Skitouren Eldorado Norwegen einmal genauer anschauen.
Tester
Da Skitests immer subjektiv sind, erst einmal einige Angaben zum Tester. Ich bin 178 cm groß und bringe etwa 70 Kilogramm auf die Waage. Zusätzlich kommen noch zwischen fünf und zehn Kilogramm Ausrüstung im Rucksack hinzu. Als Bindung war eine Dynafit Radical FT auf dem empfohlenen Montagepunkt montiert. Normalerweise bin ich mit schwerem Freeride-Setup unterwegs und bevorzuge eher verspielte Ski. Ich würde mich prinzipiell als gemütlichen Fahrer bezeichnen, gebe aber ab und zu auch gerne mal Gas.
Erster Eindruck
Laut Dynafit sollen mit dem Chugach vorallem Freerider angesprochen werden.
Ein echter Freetourer eben. Der erste Eindruck ist auch gleich vielversprechend. Im Vergleich zu den Modellen „Cho Oyu", „Nanga Parbat" oder "Denali" bei denen die Geometrie des Skis am Tip etwas ungewohnt ist, entspricht diese beim Chugach eher der eines typischen Powderski. Dennoch hat er wie alle Dynafit Ski am Tip eine Felleinhängung.
Mit seinem großen Rocker am Tip und einer Mittelbreite von 108mm bei einer Länge von 188cm dürfte er im Powder auf jedenfall gut aufschwimmen. Hält man den Chugach in der Hand, fällt einem aber schnell auf, dass dieser Ski kein absolutes Leichtgewicht ist. Mit seinen 2.050 Gramm schlägt er sich aber dennoch nicht schlecht. Der Kern des Skis besteht aus einem leichten Esche-Pappel Holzkern, der zudem durch Glasfaser- und einen Carbon Space Frame unterstützt wird. Dies soll laut Dynafit für hohe Torsionssteifigkeit und Laufruhe sorgen.
Praxistest
Da der Chugach ein echter Freetourer sein soll, habe ich ihn mit in das Reisegepäck für unseren Norwegen Trip genommen. Da die Schneeverhältnisse diesmal nicht optimal waren, durfte er sich vor allem bei Harsch und Nassschnee beweisen. Trotz seiner Breite lässt er sich auch bei diesen wiedrigen Bedingungen oder auch auf sehr eisigem, hartem Schnee noch erstaunlich gut fahren. Der gute Kantengriff ist für diese Breite auch mehr als in Ordnung. Dies liegt evtl. an dem mit Carbon verstärkten Holzkern, sowie der nicht ganz kompromisslos auf Leichtbau optimierten Bauweise. Der Ski lässt sich zudem sehr leicht drehen und macht vor allem im kombinierten Gelände Spaß, was mir in Norwegen durchaus zu gute kam! Da der Ski sich so leicht drehen lässt und überhaupt verhältnismäßig gutmütig ist, ließ er sich gerade im komplett durchfeuchteten Nassschnee, der ja tendenziell beim Fahren viel Kraft kostet, noch recht entspannt fahren. Bei schnellen Turns auf hartem Untergrund fängt er dann allerdings doch leicht an zu flattern.
Beim Aufsteigen merkt man natürlich, dass es sich beim Chugach nicht um einen reinen Tourenski handelt. Bei harten Bedingungen lässt der Ski sich durch seine Breite zum Beispiel nicht mehr ganz so leicht aufkanten. Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Chugach ist im Aufstieg, allein durch seine Maße, natürlich kein Perfektionist, schlägt sich aber keineswegs schlecht. Das Auffellen geht wie bei allen Dynafit Ski sehr einfach durch die gut funktionierende Felleinhängung.
Während meines Tests hat der Ski aber auch an ein paar Tagen optimale Powderverhältnisse zu sehen bekommen. Dort macht der Chugach dann richtig Spaß. Er fährt sich gewohnt leicht, aber auch bei schnellen Powderruns bleibt er verhältnismäßig stabil.
Fazit
Für mich ist der Chugach ein Allrounder der so ziemlich alles mit macht. Daher habe ich ihn auch nicht ausschließlich für Skitouren genützt, sondern auch für Powdertage im Skigebiet. Empfehlen würde ich ihn Personen, die einen Ski suchen der auch für längere Aufstiege geeignet ist, aber trotzdem einen Fokus auf die Abfahrtsperformance legen. Natürlich kann man den Ski aber auch nicht mit einem reinen Tourenski vergleichen.
Vor- und Nachteile:
+Verhältnismäßig tempostabil
+Einfach zu fahren
+Großer Einsatzbereich
+Felleinhängung an der Spitze
-Hoher Preis
-Gewicht
Details:
Abmessungen:
(173cm) 134 - 106 - 124
(181cm) 135 - 107 - 125
(188cm) 136 - 108 - 126
(194cm) 137 - 109 - 127
Gewicht und Radius:
(173cm) 1,850g - Radius 20m
(181cm) 1,950g - Radius 22m
(188cm) 2,050g - Radius 24m
(194cm) 2,150g - Radius 26m