Tester und Testbedingungen:
Meine GröĂe (1,83 m) und mein Gewicht (82±2 kg) sind wahrscheinlich weniger relevant fĂŒr den vielseitigen Test dieser LĂ€ngen-verstellbaren Skistecken als die Bedingungen und mein Fahrstil, unter denen sie performen mussten. Die ersten EinsĂ€tze haben sich noch brav auf Skipisten und den pistennahen Skiraum beschrĂ€nkt. Danach ging es im Park schon etwas ruppiger zu, um auch den Einsatzbereich fĂŒr die pulverĂ€rmeren Perioden auszuloten. Eine Zugreise im Boardbag von AT in die Schweiz und retour, inkl. Platzgerangel und knappen Umstiegen, ĂŒberprĂŒfte die kosmopolitischen Kompetenzen von Stecken und Mensch. Nach wohlwollenden SchneefĂ€llen ging es dann auf Hochtour und zuletzt auf Rinnen- und Restpulver-Jagd im noch schattigen und leider oftmals sharkigen Nordsektor. Ich habe mich also regelrecht in diesen Test gestĂŒrzt. Da wird es euch nicht ĂŒberraschen, dass Testmaterial und Tester auch mal auf der SkihĂŒtte und im Schirm relaxed haben.
Zeugnistag fĂŒr âfat boy slimâ:
Nachdem ich euch die Bandbreite der Testbedingungen vorgefĂŒhrt habe, direkt mal Entwarnung: Beide Stecken sind noch intakt. Die Abnutzungserscheinungen beschrĂ€nken sich auf einen(!) Mini-Kratzer im KANG-Aufdruck. Das ist in Ordnung. Also der Reihe nach:
Optik: Mir taugt das Design mit jedem Tag mehr â dĂŒnne Stecken kommen mir mittlerweile merkwĂŒrdig vor.
FunktionalitÀt: Angeblich muss man das Rad nicht neu erfinden. Mag sein. Wenn jedoch KANG einen Freeride-Stecken herausbringt, der nicht nur im White Room, sondern auch auf der Piste, im Park, zwischen den BÀumen, auf Hochtour und im AprÚs-Schirm abliefert, dann kann man diese vermeintliche Weisheit in die Phrasenecke stellen.
Robustheit: Ich wĂŒrde schon sagen, dass gröbere KrĂ€fte und ein alltagsĂ€hnlicher Gebrauch auf das Testmaterial eingewirkt haben. Ein brachialer Sturz auf die Stecken gab es allerdings noch nicht (fingers crossed). Neben dem besagten, minimal beschĂ€digten KANG-Logo fĂ€llt mir bisher nur ein leichtes Vibrieren in einem der beiden Stecken auf, wobei ich da schon sehr genau in die Materialanalyse gehen musste, um das ĂŒberhaupt zu spĂŒren. Die FunktionalitĂ€t ist hierdurch keinesfalls eingeschrĂ€nkt. Bemerkenswert sind auch die robust ausgefĂŒhrten BĂŒgel zum Verstellen der LĂ€nge â diese machen bisher einen unverwĂŒstlichen Eindruck.
Nachhaltigkeit: Aluminium im Skistecken-Business ist nichts Neues. Recyceltes Aluminium hat hingegen das Potenzial zum Game-Changer. Die restlichen Materialien sind weiterhin â man muss es sagen â bewĂ€hrter Weise aus Kunststoff (Griff, Schneeteller, etc.). WĂ€re spannend zu wissen, ob diese ebenfalls recycelt sind oder hieran gearbeitet wird.
Sonst so: Auf der Suche nach einem Makel werde ich bei der Beschriftung fĂŒr die LĂ€ngen-Einstellung fĂŒndig. Die Skala ist vermutlich im selben Verfahren aufgedruckt wie das KANG-Logo, nur dies in einem zarten Dunkelgrau auf schwarzem Untergrund. Die Skala ist somit wirklich schwer lesbar, was vielleicht aber auch mit der Zeit egal ist, weil absehbar ist, dass sich diese durch hĂ€ufigeres Verstellen der LĂ€nge eher frĂŒher als spĂ€ter abreiben wird. Mein Vorschlag: direkt darauf verzichten und die Stecken nach GefĂŒhl und AugenmaĂ einstellen.