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Materialtests

Materialtest | K2 Ultrasplit 158

Das Splitboard von K2 im Praxistest

von Patrick Wehowsky • 18.03.2014
Splitboards gibt es mittlerweile in allen erdenklichen Formen und Farben. Eines der innovativsten neuen Splitboards – das Ultrasplit von K2 – haben wir diese Saison auf Herz und Nieren getestet; mit positivem Ergebnis, so viel sei vorweg schon mal verraten.

Nachdem Splitboards über viele Jahre hinweg ein Nischendasein fristeten, hat sich der Trend seit 2 – 3 Jahren umgekehrt. Immer mehr kleine, spezialisierte Brands schossen aus dem Boden und auch große Hersteller kamen nicht umhin, ein Splitboard in ihr Angebot mit aufzunehmen. K2 hat das mit ihrem ersten Modell, dem Panoramic, recht erfolgreich bewerkstelligt. Insbesondere die eigene Fellaufhängung und der solide Shape wurden zumeist gelobt. Seit diesem Jahr nun gibt es mit dem Ultrasplit ein weiteres Splitboard aus dem Hause K2, welches einige interessante Details aufzuweisen hat.

Neben der schon erwähnten Fellbefestigung, die man auch von den K2 Skiern kennt, wären das zum Einen der Shape mit einem deutlichen Taper an Nose und Tail, was in der Theorie zu einem geringeren Verschneiden in schwierigen Verhältnissen führen sollte sowie das „Split Tracks“ genannte Montagesystem für die Pucks, das eine deutlich vereinfachte Stance-Einstellung verspricht. Nebenbei soll das K2 dann auch noch das „leichteste Splitboard der Welt“ sein, was zumindest für die K2 Splitboardwelt in jedem Fall zutreffen dürfte.

Set-Up, Verarbeitung

Mit Vorfreude habe ich das frisch eingetroffene Ultrasplit sogleich ausgepackt und den Stance eingestellt, was tatsächlich deutlich einfacher als mit den normalen Bohrungen geht. Einfach Pucks locker aufschrauben, Voile-Abstandshalter dazwischen, in beliebigen Stance ausrichten und anziehen, das wars. Die ganze Bastelei an den Pucks selbst, um gewisse Winkel zu bekommen, hat sich mit dem Channel-System erledigt. Schön! Genauer betrachtet ist das Ganze zwar ein nettes Feature, aber da ich meinen Stance nicht umstelle, muss ich das Ganze nur ein Mal im Splitboardleben machen, da kommt es auf ein paar Minuten auch nicht an, insofern relativiert sich diese Innovation beim genaueren Hinsehen ein wenig.

Ansonsten ist das Brett sehr ordentlich aber nicht perfekt verarbeitet, die Bohrungen sind sauber gesetzt, was sich daran erkennen lässt, dass die beiden Bretthälften im Abfahrtsmodus nicht gegeneinander verschoben sind. Auffällig ist der große Spalt zwischen den Skiteilen in zusammengebautem Modus. Macht nichts, könnte aber besser sei.n

Gewichtsmäßig ist das Ultrasplit gefühlt schon auf der leichteren Seite der Splitboardwelt angesiedelt, was ein Blick auf die Waage dann bestätigt. Ca. 3,5 Kilogramm bringt das Ultrasplit in 158 cm mit Voile Set-Up auf die Waage. Das ist schon ganz gut, aber bei weitem nicht das leichteste Splitboard der Welt, wie man an den neuen Amplid Modellen oder dem Jones Ultracraft sieht. Macht aber auch nicht so viel, denn schlussendlich kommt es auf die feine Balance zwischen Gewicht und Haltbarkeit/Fahrverhalten an. Denn was nutzt mir ein leichtes Splitboard, das sich nach drei Touren in seine Einzelteile zerlegt.

Das Einhängesystem für die Felle funktioniert gut, lediglich der Zuschnitt meiner Felle war nicht ganz optimal, nach Rückfrage bei K2 wurde mir aber versichert, dass das bei den serienmäßig ausgelieferten Brettern besser sein soll. Dafür spricht, dass ich von Bekannten mit dem identischen System für K2 Ski noch keine Beschwerden über den Zuschnitt vernommen habe.

Aufstiegsverhalten

Mit dem Ultrasplit lässt es sich insgesamt gut aufsteigen. Die Ski sind ordentlich ausbalanciert, Spitzkehren funktionieren deshalb einwandfrei. Die Felle gleiten gut, sind nicht stollanfällig und halten gut – sowohl auf dem Ski, als auch in der Spur. Das Befestigungssystem bewährt sich damit auch in der Praxis.

Bretter mit ausgepägtem Camber haben vielleicht noch etwas mehr Griff im Aufstieg, da sie mehr Druck auf die Felle bringen, insgesamt empfinde ich das Aufstiegsverhalten des Bretts in Kombination mit den guten Fellen als sehr ordentlich.

Abfahrtsverhalten – it is all about the down

Abfahrtstechnisch gibt es meiner Meinung nach wirklich nichts auszusetzen. Das Brett dreht sehr leicht, lässt sich einfach umkanten und ist dabei recht unempfindlich gegen Verschneiden in schlechten Schneeverhältnissen, so soll sich ein Backcountry-Snowboard fahren! Bei harten Verhältnissen kann ich ebensowenig klagen, die Kante hält solide, auch auf der Piste lässt sich das Brett souverän fahren.

Der Auftrieb ist okay, aber nicht überragend. Im Zweifel würde ich hier aufgrund der einfachen Steuerbarkeit zum längeren Board raten. Gerade beim Anfahren im schweren Pulver hat sich die langgezogene Rockernose gerne tief eingegraben, das ist mir mit meinen anderen Brettern so nicht passiert. Mit ein bisschen Geschwindigkeit hat sich dieses Problem dann aber erledigt, wobei „japanische“ Verhältnisse aufgrund der schlechten Situation in den Nordalpen noch nicht getestet werden konnten.

Haltbarkeit

Gleich beim ersten Ausflug im November konnte ich mir den Holzkern im Detail studieren, ein Stein bei langsamer Fahrt sorgte für den ersten Coreshot. So filetiert sieht man, wo die Gewichtseinsparungen zum Teil herrühren. Der Belag ist eher dünn gehalten, was das Brett zum einen anfälliger für tiefe Kratzer macht, zum anderen aber auch weniger Schleifzyklen beim Steinschleifen verkraften lässt. Ob man das negativ oder positiv sieht, hängt von der eigenen Einstellung und Erwartung an ein Splitboard ab. Will ich mir nach 2-3 Jahren aufgrund der sich weiterentwickelnden Technik ein neues Splitboard leisten, ist es nicht weiter schlimm, dass der Belag eher von der dünnen Sorte ist.

Die Brett-Oberfläche sieht nach einigen Touren schon ziemlich verschossen aus, ist mithin ziemlich empfindlich. Mir macht so etwas nichts aus. Personen die aber großen Wert auf die Optik legen, sollten diesbezüglich überlegen, ob es wirklich das Ultrasplit sein soll.

Fazit

Mit dem Ultrasplit ist K2 ein wirklich gutes Splitboard für einen breiten Einsatzbereich gelungen. Das Brett lässt sich bei vielen unterschiedlichen Verhältnissen einfach fahren und kontrollieren, ohne zuviel an Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten einzubüßen. Das eher geringe Gewicht und die guten Felle mitsamt dem durchdachten Aufhängesystem sorgen für eine gute Aufstiegsperformance. Schön und funktionabel aber nicht unbedingt notwendig ist das neue Stance-System, welches auch Burton auf seinen neuen Splitboards verwendet.

Die Nachteile eines eher dünnen Belags und einer kratzeranfälligen Oberfläche sind systemimmanent und passen ins Konzept. Wer ein leichteres Splitboard will, muss irgendwo Abstriche machen, insoweit sind das für mich keine wirklichen Schwächen.

Insgesamt eine klare Kauf-Empfehlung von meiner Seite. Gut gemacht, K2!

Details

Gewicht: ca. 3,5 kg mit Pucks bei 158 cm Länge
erhältliche Größen: 155,158,161,164, 165w (Wide-Version)
Preis: 829,95 (inklusive Fellen)

Hier gehts zur Website des Hersteller mit weiteren Informationen

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