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Materialtests

Materialtest | Line Pandora 95

Allrounder mit "Zielgruppe Frauen"

von Bettina Larl • 27.03.2017
“All Terain. All the Time” lautet der Slogan zum Line Pandora 95. Der für Frauen konzipierte Ski mit einer Mittelbreite von 95 mm und einem Freeride Shape soll also immer und überall funktionieren. Wir haben diese Aussage der Skibauer_innen aus den USA im Praxistest geprüft und wollen das Ergebnis natürlich nicht vorenthalten.

Erster Eindruck

Das bunte Design des Pandora ist nett und bedient nicht die typischen Farbklischees, wie es andere "Frauenski" oft tun. Der Camber mit Tip- und leichtem Tailrocker ist freerideorientiert. Der Radius von 13,8 m (bei 162 cm Länge) in Kombination mit der für einen Freerideski nicht allzu fetten Mittelbreite von 95mm lässt bereits erahnen, dass sich der Pandora auch auf der Piste gut carven lässt. Auf dem Papier präsentiert sich der Pandora durch seinen Shape als gute Einstiegsmöglichkeit ins Freeridesegment oder als interessanter Pistenski für diejenigen, die meist mit Mittelbreiten von über 110 mm unterwegs sind und nicht mehr auf die "Spaghetti"-Race-Carver zurück möchten. Kommt man vom Pistenskifahren, sollte man eventuell den empfohlenen Montagepunkt von Stance -62mm kritisch hinterfragen (-75mm o.ä. erleichtern hier vielleicht die Umstellung).

Bei der Beschreibung der technischen Details des Skis spart Line nicht mit Marketingausdrücken: Capwall™, Early Rise™, Early Taper™, Thin Tip™, Maplelite Macroblock™, Fivecut™, Directional Flex™, Longer Active Edge™, Sintered Base™. Damit ihr nicht eine Sales-Schulung bei Line besuchen müsst, um zu verstehen wie der Ski nun aufgebaut ist, versuchen wir hier eine kleine zusammenfassende Übersetzung zu geben. Der Ski basiert auf einer Holzkernkonstruktion mit stabilem Ahorn unter der Bindung und leichtem Pappelholz an der Skispitze. Das Pappelholz ist dünner gearbeitet um Gewicht zu sparen, hat einen Rocker und ist weicher im Flex, um im Powder leicht aufzuschwimmen.

Line weist darauf hin, dass der Pandora 95 die "Damenversion" des Sick Day 95 ist, ohne jedoch genauer darauf einzugehen, was die Unterschiede sind. Statements wie "Er sieht damit nicht nur top aus, sondern ĂĽberzeugt auch mit kompromissloser frauenspezifischer Performance und Kontrolle" sind da wenig hilfreich und hinterlassen eher noch mehr ratlose Fragezeichen. Der Gewichtsvergleich der beiden 172 cm Versionen (beide mit 1712 g angegeben) legt nahe, dass es sich beim Pandora einfach um kĂĽrzere Versionen des Sick Days handelt. In der Pandora Reihe bietet Line auch noch eine Version mit 110 mm Mittelbreite an.

Materialtests
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Test

Getestet wurde der Line Pandora 95 in der Länge 172 cm mit einer Marker Squire (Verleih) und einer Marker Tour F10 von einer 57 kg schweren und 171 cm großen Frau. Zum Einsatz kam der Ski an ca. 15 Tagen in der Saison 16/17 auf der Piste, im Gelände und auf Tour. Im Gelände variierten die Bedingungen von tiefem Powder bis zu slushigem Frühlingsschnee.

Abfahrt

Schon am Weg zum Berg fällt das geringe Gewicht des Pandora 95 positiv auf. Am Berg angekommen, erweist sich der Ski als drehfreudig (geringer Radius) und auf der Piste als sehr angenehm und gut handlebar. Einzig bei den ersten Runs des Tages auf vielleicht noch perfekt präparierter und eventuell auch noch gefrorener Piste neigt der Pandora bei schnellen Abfahrten etwas zum Flattern. Schon bald aber, nämlich dann wenn die Piste nicht mehr ganz perfekt ist, fängt der Ski an seine Stärken auszuspielen und die Vorteile gegenüber vielen Pistenski werden sichtbar. Der Rocker und die breitere Bauform lassen den Pandora einfacher über Unebenheiten, wie zusammen geschobene Schneehügel, gleiten und auch im feuchten Frühlingsschnee fährt er sich dadurch sehr gut. Beim Freeriden nützt man diese Eigenschaften ja üblicherweise aus und daher überrascht es nicht, dass man auch abseits der Pisten mit dem Pandora gut aufgehoben ist. Die bei stark zerfahrenem Schnee, Firn oder Steilabfahrten hilfreiche Mittelbreite von 95 mm wird bei tiefem Powder aber schnell limitierend. Vor allem merkt man dies beim Versuch langer, speediger Powdertruns: hier muss man dann doch bald die gute alte Tiefschneewedeltechnik anwenden. Der Kantengriff ist gut und wird durch das steifere Tail mit kleinem Rocker unterstützt. Gesinteter Belag, Seitenwange und Kante haben sich auch durch einigen Steinkontakt nur wenig abgenutzt. Einzig das Topsheet nutzt sich sehr schnell (vor allem an der Schaufel) ab, und ist bereits nach wenigen Abfahrten ausgefranst.

Aufstieg

Im Vergleich zu 180+ cm langen und 110+ mm breiten Ski ist der Pandora mit 172 cm Länge und 95 mm Mittelbreite natürlich vor allem eines: leichter. Das fällt im Aufstieg auf und erleichtert vor allem auch den Einstieg ins Touren: Die Ski passen durch die geringere MIttelbreite oft auch noch in die Spuren der reinen Tourengeher_Innen, die Länge erleichtert Spitzkehren und die Kanten geben bei eisigen Traversen guten Kantenhalt. Einzig im tiefen Powder fehlt die nötige Fläche unter den Füßen, um kraftsparend wenig tief einzusinken. Die Kombination mit der ausgereiften und einfach zu bedienenden Marker Tour F10 hat sich bewährt. Die Rahmenbindung erlaubt auch die Nutzung von Alpinboots und so können die ersten Tourenversuche auch ohne die Neuanschaffung von Tourenboots gestartet werden.

Fazit

Der Line Pandora 95 ist ein guter Freerideski der in der Mittelbreite 95 mm einen idealen Einstieg ins Freeriden für Pistenskifahrer_Innen ermöglicht. Auch auf der Piste wird man damit einen großteil der Zeit wohl leichtfüßiger unterwegs sein als mit den in den Ostalpen so üblichen Racecarvern light. Ist man also nicht nur Offpiste unterwegs und möchte die Saison möglichst gut mit einem Ski bestreiten, so ist der Pandora eine sehr gute Wahl um "All Terrain. All the Time" damit zu fahren. Als reinrassiger Freerideski ist er etwas zu schmal und für viele Frauen mit 172 cm Maximallänge wohl auch zu kurz.

Vor- Nachteile
+ Abfahrtsperformance
+ Gewicht
- Haltbarkeit Top Sheet
- Verfügbare Längen

Details
Radius: 16,5 m (bei 172 cm)
Sidecut: 130 mm / 95 mm / 115 mm
Camber: Early Taper, Early Rise
Konstruktion: Holzkern
Gewicht: 1712 g (172 cm, pro Ski Herstellerangabe)
Verfügbare Längen: 152 cm, 162 cm, 172 cm
Preis: 479,95 € (UVP)

Hier geht es zur Website von Line mit weiteren Informationen.

Dieses Produkt wurde PowderGuide vom Hersteller in gebrauchtem Zustand kostenlos zur V

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