Nachdem Line mit dem Sick Day ja schon einen echten Allrounder auf den Markt gebracht hat, gibt es seit dieser Saison eine im wahrsten Sinne des Wortes „abgespeckte" Variante, den Sick Day Tourist. Ein leichter, mittelbreiter Tourenski. Wie sich der Ski in der Praxis schlägt durfte ich mir über einen längeren Zeitraum ansehen!
Angaben zum Fahrer
Skitests sind meistens eine recht subjektive Sache, so kommt es neben den Vorlieben des Testers auch auf dessen Körpermaße an. Ich selbst bin 185cm groß und bringe ca. 75 kg auf die Waage und fahre den Sick Day Tourist in 186cm. Als Bindung war eine Marker Kingpin am vorgeschlagenen Montagepunkt in der Rentalversion montiert. Vom Stil her trifft der Ski eigentlich genau meinen Geschmack: Am liebsten bin ich mit breiten Tourenski am Berg unterwegs.
Erster Eindruck
Hält man den Tourist zum ersten Mal in Händen, fällt einem sofort das geringe Gewicht auf. In 186cm (die getestete Länge) wiegt der Ski 1670g. Ein echtes Leichtgewicht.
Auch das Design macht was her: Das Topsheet präsentiert sich zum Großteil in einem matten Weiß. Nicht verkehrt bei einem Tourenski, bleibt doch bei dunkleren Farben an warmen Tagen gerne mal der Pulver picken. Von unten betrachtet kann man durch den transparenten Belag den Holzkern des Skis betrachten. Und wo wir schon bei der Unterseite sind: Belag und Kanten (2mm) machen für einen Ski dieser Gewichtsklasse einen sehr soliden Eindruck.
Testbericht
Zwangsbeglückung auf der Piste
Dank des extrem schneearmen Saisonstarts wurden die ersten 10 Testtage auf die Piste verlegt. Nach kurzem eingewöhnen macht der Ski auf der Piste eigentlich alles was man von ihm will. Egal ob kurze oder lange Radien, der Tourist carvt ruhig und die Kante hält auch bei sehr eisigen Verhältnissen oder Kunstschnee bemerkenswert. Vorallem bei höheren Geschwindigkeiten und unruhigen Bedingungen war ich von der Laufruhe des Skis eigentlich ziemlich überrascht. Mein K2 Coomback von 2013 kam mir tags darauf ziemlich träge vor.
Im Aufstieg
Fürs Tourengehen habe ich mir ein Black Diamond Fell zugeschnitten, da mir die von Line angebotenen Snakeskins mit 179,95 für mein Studentenbudget etwas zu teuer erschienen.
Im Aufstieg kommt einem das geringe Gewicht natürlich sehr zugute und man kann einiges an Kraft für die Abfahrt sparen. Ansonsten liegt der Ski auch bei harschigen Quergängen stabil auf der Kante.
Geländeperformance
Nachdem der Winter Mitte Januar endlich halbwegs in die Schwünge kam, waren auch die ersten Skitouren im Gelände möglich und nach einigen Tagen konnte ich somit ein erstes Fazit ziehen: Der Ski ist wendig, verspielt und so kraftschonend zu bedienen, dass man nach der Abfahrt gleich wieder auffellen könnte.
Der Ski liefert im Pulver Auftrieb wie man es für eine 100mm Mittelbreite eigentlich nicht gewohnt ist. Spielerisch kurvt man im Wald herum und nimmt das ein oder anderen Pillow mit. Und nachdem der Tourist im Powder so gut läuft, durfte er auch schon ein paar Mal zum Liftln ins Skigebiet mit, die richtig breiten Latten hab ich währenddessen ohne schlechtes Gewissen im Keller gelassen.
Insgesamt bietet der Ski trotz seiner Verspieltheit auch einiges an Stabilität für weitere Turns auf offenen Hängen und auch kleine bis mittelgroße Cliffs lassen sich problemlos bewältigen. Selbst im windgepressten und zerfahrenen Schnee steckt der Ski so einiges weg. Ein echter Allrounder!
Fazit
Geniale Bretter! Mit diesem Ski hat man bei so ziemlich allen Verhältnissen seinen Spaß, egal ob eisige Steilrinne oder frisch präparierte Piste. Für Tourengeher die zwar abfahrtsorientiert unterwegs sind, aber trotzdem öfter mal einen höheren Gipfel anpeilen, ist der Tourist die optimale Wahl!
Vor- & Nachteile
+Relativ leicht
+Laufruhig
+Guter Auftrieb
+Wendig
+Ein Ski für jeden Tag
- da fällt mir wirklich nichts ein...
Details
UVP: €649,95
Shape: 135-102-120
Längen 179, 186
Gesinterter Belag
Cloud Core
Early Rise an Tip und Tail
Early Taper
1670g/Ski
Hier geht es zuer Line-Website mit weiteren Informationen, hier könnt ihr den Sick Day Tourist bei unserem Partnershop Bergzeit.de erwerben.