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News

Auszeit in den Bergen: Resümee einer Wintersaison

Stephanie Posch nimmt eine Auszeit in den Bergen und erwischt einen Winter, der vieles bot, aber keinen richtigen Winter

von Stephanie Jagl-Posch 19.06.2014
Der Winter ist verflogen und die Saison ist um. Was ist aus meiner großen Mission geworden? Ein Rückblick.

Der Winter ist verflogen und die Saison ist um. Was ist aus meiner großen Mission geworden? Ein Rückblick…Ich hatte mir viel vorgenommen. Eine (fast) ganze Wintersaison auf dem Brett stehen, möglichst viel powdern und touren, alle FWQ Contests mitfahren, bei denen ich zugelassen werde, Hüttentrips, herausfordernde Zustiege, Drops und Tricks. Neue Leute kennenlernen oder Bekanntschaften zu alten Buddies vertiefen. Viele Artikel, Postings und Condition-Reports schreiben. Und zu guter letzt wollte ich Videomaterial für einen Season-Edit sammeln. Die Realität im schneearmen Winter 13/14 hatte anderes für mich parat. Der Winter bot so wenig Schnee wie lange keiner zuvor. Und wenn’s dann doch mal ordentlich gedumpt hat, dann war’s entweder während des Schneefalls windig oder es wurde zwei Tage später wieder sehr warm. Es war keine besonders einfache Situation – und immer wieder fragten wir uns, ob es wirklich klug war, genau in diesem Winter drei Monate Auszeit vom Job zu nehmen und alle Zelte daheim abzubrechen. Wir mussten uns an die Gegebenheiten anpassen, und so gab es eben Frühlingstouren und Slushsprays ab Januar. Trotz der suboptimalen Bedingungen haben wir uns einiges vorgenommen und viel erreicht: Wir waren über 60 Tage im Schnee, also immer, wenn es die Knie zugelassen haben. Wir haben eine Sonnenaufgangstour gemacht, bei der wir am Gipfel ein wunderschönes Naturschauspiel verfolgen und dazu Tee oder Kaffee (ja, unser Shredbuddy und Kaffeefan G hat eine Bialetti mit auf den Berg genommen) mit lieben Menschen genießen konnten.

Wir haben an Contests teilgenommen und Freundschaften vertieft. Wir haben viele Coreshots geflickt und unzählige Board-Services durchgeführt. Wir waren an einem gar schneearmen Tag nach fast 20 Jahren zum ersten Mal wieder Skifahren (und haben sogar eine schwarze Piste gemeistert). Wir haben drei Tage auf einer minimalistischen Selbstversorgerhütte verbracht, nachts war es kalt, weil der Holzofen irgendwann ausging, aber beim morgendlichen Gang aufs Plumpsklo gabs Dumps with a view, oh what a view! Wir waren freeriden mit einem liebenswerten Shred-Dreadhead und danach auf einem Open Air Konzert in kleinem Rahmen, und haben den Tag mit Radler und Reggae ausklingen lassen. Zum Saisonabschluss gab’s dann noch ein Zuckerl in Form der Befahrung der Edelgriess. Fahrerisch keine Herausforderung für uns (aber wunderschön!), der Zustieg brachte mich, da ich ein von Höhenangst geplagter Mensch bin, wegen der 20 Meter hohen Leiter durchaus ins Schwitzen.
Man könnte sich über den schneearmen Winter beschweren, aber für mich war er höchst lehr- und ereignisreich. Und mir blutet immer noch das Herz, wenn ich im Flachland sitze und winterliche Bergfotos sehe. Sofort will ich da wieder in den Bergen sein! Dennoch werden wir nicht in die Berge ziehen. Und so werde ich wohl weiterhin eine vollzeitbeschäftigte, Berg-verliebte Flachländerin bleiben. Aber es ist okay, denn meine Erfahrungen und Erinnerungen behalte ich auf ewig, egal wo ich bin. Text: Stephanie Posch

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