Der Klimawandel auf der Straight Line
Die Klimaerwärmung verläuft im Alpenraum wie insgesamt in Europa schneller als im globalen Durchschnitt – quasi auf der Straight Line, um im Freeride-Jargon zu bleiben. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Temperatur hier bereits um mehr als 2 Grad Celsius gestiegen, global gesehen war es nur etwa halb so viel. Woran liegt das?
Hauptsächlich daran, dass sich Landmassen schneller erhitzen als Ozeane und teilweise auch an der tendenziell kürzeren Schneebedeckung. Helle Oberflächen, wie z.B. ein schneebedeckter Gletscher, reflektieren einen Großteil der Sonnenstrahlung, während dunkle Oberflächen, wie z.B. Steine, Wärme absorbieren. Dieses Rückstrahlungsvermögen wird als Albedo bezeichnet.
Weniger Schnee, mehr Regen
„Die Abnahme des Schneeanteils am Gesamtniederschlag ist deutlich messbar und trifft Österreich als Wintersportland besonders hart“, hält die GeoSphere Austria auf ihrer Website fest. Vor allem unterhalb von rund 2000 Metern wird H2O immer seltener in seiner gefrorenen Form als fluffiger, sechseckiger Kristall zu Boden kommen, sondern als plumper Wassertropfen.
Mit Kanonen gegen den Schneemangel
Über 70 Prozent der österreichischen Pisten werden beschneit, Tendenz steigend. Die Beschneiung ist mit hohen Kosten und einem hohen Wasser- und Energieverbrauch verbunden. Ein Hektar Piste braucht 20.000 kWh Strom (das ist der Jahresverbrauch eines Fünf-Personen-Haushalts) und bis zu 3.000 Kubikmeter Wasser. Insgesamt wird für die Beschneiung so viel Wasser verwendet, wie die Millionenstadt München in einem Jahr benötigt. Die Kosten für die Schneeproduktion steigen – und damit auch die Preise für Skitickets. (Quelle)
Weniger Gletscher, mehr Baustellen
Nicht nur tiefer gelegene Skigebiete, auch hochgelegene Gletscherskigebiete haben mit Problemen zu kämpfen. Durch den Gletscherrückgang verändert sich das Gelände stark. Wo vor wenigen Jahren noch ebene Gletscherflächen waren, sind heute steile Felswände – nur mit enormen Eingriffen in die Natur können diese Flächen wieder in Pisten umgewandelt werden. Wer schon einmal im Sommer in einem Gletscherskigebiet unterwegs war, weiß: Das sind hochalpine Dauerbaustellen.
Die Beschneiung, die Baustellentätigkeit, die unzähligen Fahrten der Pistenraupen – all das hat einen beträchtlichen Klima-Impact. Doch wo lässt sich beim Skiurlaub am meisten CO2 einsparen?