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Schnee von morgen

Schnee von morgen | Grüne Labels

Diese Siegel versprechen Umwelt und Mensch zu schützen

von Lisa Amenda 25.11.2019
Siegel und Standards sollen Kunden den Kauf erleichtern und auf einen Blick verdeutlichen unter welchen Bedingungen und mit welchen Ressourcen ein Kleidungsstück hergestellt wurde. Doch was steckt eigentlich hinter Bluesign, Fair Wear & Co.? Wir haben den Überblick.

Bluesign

Bluesign ist ein unabhängiges System, das die Umweltbelastung von Textilien während des gesamten Produktionsprozesses minimieren will. Dazu werden zum Beispiel schon alle Rohstoffe vor ihrem Einsatz untersucht, gefährliche Schadstoffe identifiziert und wenn möglich aus der Produktionskette genommen. Dabei setzt Bluesign auf fünf Standards:

  • Ressourcenproduktivität: die Endprodukte sollen mit einem möglichst geringen Einsatz von Ressourcen hergestellt werden
  • Verbraucherschutz: durch umfangreiche Kontrollen wird sichergestellt, dass umwelt- oder gesundheitsschädliche Substanzen nicht eingesetzt werden
  • Gewässerschutz: die beteiligten Unternehmen verpflichten sich, ein einwandfrei funktionierendes Abwasseraufbereitungssystem zu verwenden
  • Immissionsschutz: durch eine gezielte Senkung der CO2-Emissionen sowie strengen Kriterien für immissionsrelevante Stoffe soll die Luftverschmutzung deutlich gesenkt werden, zudem darf nur gereinigte Abluft freigesetzt werden
  • Arbeitssicherheit: Bluesign legt großen Wert auf Arbeitssicherheit und verbessert die Arbeitsbedingungen durch Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit Gefahrenstoffen sowie durch regelmäßige Mitarbeiterschulungen

Durch die eigenen, strengen Kontrollen stellt Bluesign sicher, dass der Käufer am Ende ein Produkt in den Händen hält, das frei von gesundheitsschädigenden Schadstoffen ist und das zudem ressourcenschonend hergestellt wurde sowie geringe Auswirkungen auf die Umwelt hat. Dazu verwendet Bluesign derzeit die weltweit strengsten Standards.

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Fair Wear Foundation

Als unabhängige Non-Profit-Organisation überprüft die Fair Wear Foundation, kurz FWF, die Arbeitsbedingungen und die sozialen Standards bei der Produktion von Bekleidung. Dabei orientiert sich FWF an den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation und hat das Ziel, in den textilproduzierenden Betrieben einen Mindeststandard an fairen Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Durch die Definition genauer Richtlinien und die Durchführung ständiger Kontrollen soll dieses Ziel erreicht bzw. nachhaltig gesichert werden. Die Mitglieder der Initiative sind dazu verpflichtet, die Einhaltung der vorgegebenen Normen und Richtlinien fortlaufend zu überprüfen und nachzuweisen. Bisher sind unter anderem Hersteller wie Haglöfs, Mammut, Ortovox oder Vaude Mitglied der Fair Wear Foundation. Erst nach drei Jahren Mitgliedschaft dürfen Hersteller über den „Leader-Status“ verfügen und einzelne Produkte damit bewerben. Das Label sagt nichts über die Umweltfreundlichkeit eines Produkts aus, sondern darüber, ob es sozial nachhaltig produziert wurde.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern ist der Global Organic Textile Standard, kurz GOTS. Bisher ist er vor allem von Fair Fashion Labels bekannt, aber auch immer mehr Sportmarken setzen auf das Siegel. GOTS-zertifizierte Textilien müssen zu mindestens 70 Prozent aus Naturfasern bestehen, die aus biologischer Landwirtschaft oder Tierhaltung stammen. Besteht ein Kleidungsstück aus mindestens 95 Prozent biologischen Naturfasern wird der Zusatz „organic“ vergeben. Der Standard zertifiziert den gesamten Produktionsprozess – von der Rohstoffgewinnung bis zum Endprodukt sowie die Lieferkette und ökologische und sozial verträgliche Kriterien. So wird beispielsweise die Baumwolle ökologisch angebaut und es werden keinerlei Pestizide oder andere Schadstoffe verwendet. Es kommt hingegen natürlicher Dünger zum Einsatz und die Baumwolle wird per Hand gepflückt.

Responsible Down

Daunenjacken sind meist die erste Wahl, wenn es um leichte und doch wärmende Isolationsschichten geht. Doch wo kommt die Daune eigentlich her? Damit sie garantiert aus ethisch einwandfreien Betrieben kommt, in denen Tierschutz-Standards eingehalten werden, darum kümmert sich seit 2014 der Responsible Down Standard, kurz RDS. Der Standard gibt dem Käufer von Daunen-Produkten nachweislich und lückenlos Auskunft über die Herkunft des Produkts – vom Küken bis zum fertigen Schlafsack - und dass dafür die Tiere möglichst wenig leiden mussten. Das Zertifikat wird nur ausgehändigt, wenn 100 Prozent der verwendeten Daunen den festgelegten Kriterien entsprechen:

  • das Rupfen von lebenden Tieren ist verboten
  • Zwangsfütterung ist verboten
  • das Wohlergehen der Tiere ist zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen inkl. ausreichend Futter und Lebensraum
  • RDS-Daunen und Federn müssen dementsprechend gekennzeichnet werden

Die Einhaltung dieser Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen sicher gestellt. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen ihre Produkte zertifizieren lassen. Teilnehmende Unternehmen werden jährlich bewertet und es können das ganze Jahr über unangemeldete Kontrollen stattfinden.

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Responsible Wool Standard (RWS)

Neben dem Responsible Down Standard gibt es mittlerweile auch den Responsible Wool Standard, kurz RWS. Der Standard wurde 2016 von der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange ins Leben gerufen und geht auf eine Initiative von Textile Exchange und H&M zurück. Auch bei diesem Siegel steht das Tierwohl im Vordergrund und garantiert, dass die Schafe nach den „fünf Freiheiten“ behandelt wurden. Diese sind:

  • Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung
  • Freiheit von Unbehagen
  • Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit
  • Freiheit von Angst und Leiden
  • Freiheit zum Ausleben des normalen Verhaltens

Darunter fällt auch, dass das umstrittene Mulesing, also das Entfernen der Haut rund um den Schwanz von Schafen ohne Einsatz von Schmerzmitteln oder Betäubung, um den Befall mit Fliegenmaden zu verhindern, verboten ist. Hinzu kommt, dass der RWS auch die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz der Böden beinhaltet sowie die volle Transparenz der Lieferkette inklusive Rückverfolgbarkeitssystem der Wolle. Der Standard sagt allerdings nichts darüber aus, mit welchen Chemikalien die Wolle im Anschluss verarbeitet wurde, das Tierwohl steht ganz klar im Vordergrund

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Oeko-Tex Standard 100

Der OEKO-TEX Standard 100 ist ein weltweit einheitliches Zertifizierungssystem für Textilien. Es garantiert, dass die zertifizierten Produkte gesundheitlich unbedenklich sind und Schadstoffgrenzwerte nicht überschreiten. Wenn ein Bekleidungsstück mit dem Standard 100 ausgezeichnet ist, heißt das sogar, dass alle Bestandteile des Artikels inkl. Fäden, Knöpfe etc. auf Schadstoffe untersucht und humanökologisch unbedenklich sind. Die Prüfung wird von unabhängigen Instituten auf Grundlage eines umfangreichen Kriterienkatalogs durchgeführt. Dabei sind zum Beispiel verbotene Azo-Farbmittel sowie krebsauslösende oder allergene Farbstoffe, Pestizide und Weichmacher ausgeschlossen. Der Standard untersucht lediglich Roh-, Zwischen- und Endprodukte, der Herstellungsprozess fließt nicht mit ein. Allerdings kann der Name „Oeko“ irreführend sein: Es hat nichts mit einer ökologischen Produktion zu tun.

Green Shape Vaude Eco Product

Green Shape ist das hauseigene Öko-Label von Vaude. Es garantiert Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus fair produzierte, umweltfreundliche Kleidung aus nachhaltigen Materialien. Von den eingesetzten Hauptmaterialien bis über sämtliche Produktionsbetriebe. Auch alle Zusatzkomponenten wie Fäden, Reißverschlüsse und Drücke müssen den hohen Standards gerecht werden. So legt Vaude beim Design beispielsweise großen Wert auf Reparierbarkeit und Langlebigkeit, die Materialien werden nach ökologischen Kriterien ausgewählt, die Produktionsstätten sind nach Sozial-Standards zertifiziert, die Produkte sind bei niedrigen Temperaturen waschbar und es werden recycelbare Materialien verwendet. Einziger Nachteil: Die Zertifizierung gibt es nur auf Vaude-Produkte und die standardsetzende Organisation und das Unternehmen sind nicht unabhängig von einander.

Grüner Knopf

Der Grüne Knopf ist ein neues, staatliches Textilsiegel vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das erst im September 2019 vorgestellt wurde. Zum Start machen 27 Unternehmen mit, darunter beispielsweise Vaude. 26 weitere befinden sich im Prüfprozess. Das Siegel kennzeichnet nachhaltige Textilien und umfasst Anforderungen an das Produkt und das Unternehmen. Insgesamt müssen 46 Sozial- und Umweltkriterien eingehalten werden: 20 Unternehmenskriterien und 26 soziale und ökologische Produktkriterien. Grundlage der Unternehmenskriterien sind die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte sowie die Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für den Textilsektor. Bei den Kriterien für die einzelnen Produkte konzentriert sich der Grüne Kopf zu Beginn auf die Produktionsstufen „Zuschneiden und Nähen“ sowie „Bleichen und Färben“ und setzt dabei auf bereits anerkannte Siegel: z.B. Bluesign oder Fair Wear Foundation.

1% for the Planet

1% for the Planet ist kein Textilsiegel im klassischen Sinne, sondern kennzeichnet Unternehmen, die einen Teil ihres Umsatzes, genauer ein Prozent, an Umweltprojekte spenden. Gegründet wurde das ganz von Patagonia-Gründer Yvon Chouinard.

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