Rückblick aus Sicht der Schneedecke
Bereits in der letzten Septemberwoche gab es einen markanten Schneefall bis in die höheren Tallagen. Für viele Locals war es der Start in die neue Saison mit einem Steinski auf gutmütigem Untergrund. Anfang Oktober folgte ein Föhneinbruch samt leichtem Regen bis in hochalpine Lagen. Mitte Oktober kam das zweite, markante Neuschneeereignis mit einer mäßigen Erwärmung danach. Ende Oktober folgte ein dritter starker Schneefall bis in die Täler mit teils einem halben Meter Neuschnee. Am 03.11. regnete es wieder leicht bis in nahezu hochalpine Gefilde und am darauffolgenden Tag blieb die Luft sehr warm, neblig und feucht. Seitdem herrscht mehr oder weniger warmes Hochdruckwetter mit meist klarem Himmel und recht trockener Luft vor, selten unterbrochen von kaum nennenswertem Neuschnee.
Durch die Wärmeeinbrüche bildet sich an der Obergrenze des Neuschnees eine Schmelzkruste. Darunter bleibt der Schnee vorerst pulvrig oder, wenn bereits vorher gesetzt, kompakt. Das Hochdruckwetter seit etwas über zwei Wochen verändert die Schneedecke allerdings massiv – vor allem schattseitig wo der Schnee liegen geblieben ist, aber auch sonnseitig auf den hohen Bergen, die in allen Expositionen schneebedeckt sind. In sehr steilen Südhängen findet untertags durch die hohen Temperaturen und die Sonnenstrahlung Schmelzumwandlung statt – der Schnee schmilzt oberflächlich. Nachts friert die Schneeoberfläche wieder, kühlt stark aus und bildet ein starkes Temperaturgefälle zu tieferen Schneeschichten. Dadurch übernimmt in der Nacht die aufbauende Umwandlung – auch in sonnseitigem Gelände. Allerdings ist die Schmelzumwandlung untertags wieder so stark, dass sich kaum oder nur leicht ausgeprägte, aufbauend umgewandelte Schwachschichten bilden können.