Das Altschneeproblem ist von den fünf Lawinenproblemen am schwierigsten zu handhaben. Der Schein trügt: Im Gelände kann man oft keine Gefahrenstellen erkennen, was uns ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Die eventuell vorhandene Schwachschicht gerät bei einem verführerischen Pulvertraum schnell in Vergessenheit.
Darum sollte man an solchen Tagen die im Lawinenreport als kritisch vorgegebenen Expositionen und Höhenbereiche explizit meiden und auf die Hauptkorridore der viel begangene Modetouren ausweichen. Auch wenn knapp daneben der unverspurte Hang traumhaft aussieht!
Wie Lukas bereits im vorigen Gestöber erwähnt hat, wurde der Noppenpulver und zum Teil auch Oberflächenreif durch die Überlagerung von Neu- oder Triebschnee zur Schwachschicht. Dies war in W-N-O Hängen, vor allem im wenig bis gar nicht befahrenen Gelände, vor dem Schneefall akut. Warum sind nun viel befahrene Korridore sicherer als wenig befahrene - Noppenpulver war doch auch dort vorhanden?