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Split/Snowboard

Splittie of the Week | Geländewahl

Wer ist eigentlich dieser Ziehweg?

04.02.2025 von Tobias Leistenschneider
Nach einigen eher technischen Ausgaben von Splittie of the Week möchten wir euch in dieser Woche ein paar Gedanken zur Auswahl von geeignetem Gelände zum Splitboarden präsentieren. Außerdem wird ein Gebiet genannt, das zwar unter SkitourengeherInnen sicher kein Geheimtipp, aber besonders gut zum Splitboarden geeignet ist, auch für Einsteigende.

Routenplanung

Ja der Ziehweg, wer kennt ihn nicht? Den gibt’s ja in fast jedem Skigebiet und kostet die SnowboarderInnen, denen unterwegs der Speed ausgegangen ist, immer einiges an Kraft und Freude. So etwas gibt es auch im freien Schneesportgelände und man bedenke, dass offiziell ausgewiesene Skitourenrouten nicht immer durchgehend abschüssig sind. Es sind eben SKItourenrouten.

Ein Ziehweg also im freien Gelände, im tiefen, weichen, harten, harschigen oder klebenden Schnee nach einigen Hundert Höhenmetern Aufstieg und einem langen Tourentag, quasi kurz vor der Bushaltestelle. Nicht soo toll.

Merke: nicht jede blaue Linie auf der Karte ist zum Snowboarden geeignet, schau genau hin!

 

Hier ein Beispiel:

Die Skiroute zu den Röbispitzen im Prättigau führt von Weberlisch Höli über Plasseggahütta und Misthöf. Auf den ersten Blick folgt man der blauen Linie und würde meinen, dass man da schon herunterkommen wird. Schalten wir die blaue Linie einmal raus und schauen auf die Höhenlinien. Sie sind wirklich sehr weit voneinander entfernt. Das bedeutet, dass das Gelände sehr flach ist. Außerdem kann man beobachten, dass die Höhenlinien hinter Misthöf nicht mehr parallel verlaufen, sondern gegenläufig. Solche Muster deuten auf eine Art hügeliges Gelände mit kleinen Tälern und Berglein hin. Das gleiche Muster findet man auch südlich von Plasseggahütta.

Ich war kürzlich (mehr oder weniger freiwillig) genau dort und weiß, dass man in diesem Fall mit Anlauf gut um den Misthöf rumkommt, aber spätestens bei den Hütta muss man ein Stück laufen. Das ist in tiefem Schnee sehr anstrengend.

Achtet daher darauf, dass in flachen Passagen die Höhenlinien nicht geschlängelt zueinander verlaufen, sonst müsst ihr nämlich mit Hügeln entlang der Skiroute rechnen. Bevorzugt flaches Gelände mit parallelen Höhenlinien, so wie am Ende aller Touren in der Chilei. Der Weg zur Fieldrich wird immer flacher, aber die Höhenlinien bleiben parallel. Es sind keine Hügel zu erwarten, hier kommt man gut raus.

Tourentipp

Womit wir auch schon bei dem angesagten Tourentipp sind: Chilei im Diemtigtal, Berner Oberland. Vom Parkplatz bei der Vorderen Fieldrich (privat mit Parkautomat, hier bitte 5 CHF dabeihaben) erhebt sich eine Art Amphitheater bestehend aus den Gipfelzielen Galmschibe, Männlifluh, Drümännler, Bodezehore, Landvogtehore, Türmlihore und Rauflihore. Hier findet ihr Splitboardtouren für alle Level. Einsteigende folgen den Routen zur Galmschibe, Drümännler und Bodezehore (Harscheisen nicht vergessen!), Fortgeschrittene gehen zur Landvogtehore und zur Männlifluh und Experten können die Männlifluh, den Drümännler und das Rauflihorn überschreiten und rasante Nordabfahrten genießen.

Das Schöne für alle ist, dass man aus dem Kessel immer problemlos auch mit dem Splitboard zurück zum Auto kommt, ganz ohne Ziehweg oder Schiebepassagen (auch wenn ich auf dem Bild Stöcke in der Hand habe, aber das habt ihr ja schon in Splittie of the Week #1 nachgelesen).

Achtung! Wer sich in alpines Schneesportgelände begibt, sollte sich immer gemäß seiner Fähigkeiten und Tourenerfahrung aber insbesondere der aktuellen Bedingungen bezüglich Lawinenlage und Wetter bewegen. Ein PowderGuide Tourentipp ersetzt nicht die sorgfältige Planung einer Splitboardtour.

Wenn es sich nicht vermeiden lässt

Eine beliebte Aussage von SkifahrerInnen ist ja, dass die SplitboarderInnen die langen „Talhatscher“ am Ende einer Tour nicht mehr gut und flott rauskommen. Damit sind häufig lange und flache Wanderwege gemeint, wie hier auf dem Rückweg von der Hanauer Hütte zum Auto in Bschlabs/Boden. Beobachte den Weg auf der Karte. Zunächst fällt er ab und wechselt von einer Höhenlinie zur nächsten, tieferen Linie. Aber dann folgt er über ein gutes Stück exakt der Höhenlinie und ist dort platt wie die Ostsee. Schieben ist angesagt.

Oder skaten! Versierte SplitboarderInnen bauen an solchen Stellen gerne um, gehen ohne Felle auf die beiden Einzelteile des Splitboards und skaten bzw. fahren sogar etwas Ski. Dazu müsst ihr eure Ferse an der Bindung arretieren. Bei den meisten Interfaces gibt es hierzu kleine technische Lösungen. Für die Hardbootfraktion reicht ein Skistrap, wenn man entweder die Rocket Riser von Phantom hat oder sich eine entsprechende Halterung gebastelt hat, so wie ich.

Wie macht ihr das? Worauf achtet ihr bei der Auswahl eurer Splitboardrouten? Wir freuen uns auf eure Kommentare!

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