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Split/Snowboard

Splittie of the Week | Softboots fürs Splitboarden

Was unterscheidet einen Splitboard Softboot von einem normalen Snowboardboot?

von Till Mangesius 28.01.2025
Einige EinsteigerInnen fragen sich vielleicht: Brauche ich zusätzlich zu Spliboard, Bindung, Stöcken und Fellen jetzt wirklich auch noch neue Boots, damit das Touren losgehen kann? Die Antwort auf diese Frage ist klar: Nein! Aber was, wenn die Schuhe schon ein paar Jahre alt sind und sowieso eine Neuanschaffung ansteht, lohnt es sich dann spezielle Softboots zu kaufen, auch wenn neben Skitouren auch normale Tage im Gebiet die Regel sind? Auch hier ist die Antwort klar: Ja!

Splitboardboot vs. Snowboardboot

Zunächst muss gesagt werden, dass es keine reinen Splitboardboots gibt. Natürlich kann man mit allen Boots, die fürs Splitboarden konzipiert sind, auch problemlos im Skigebiet fahren. Das sollte auch schon Grund genug sein, keine einfachen Snowboardboots zu kaufen, denn auf die folgenden Eigenschaften von Splitboardboots sollte man nicht verzichten, wenn man sie auf Tour dann mal braucht:

1.        Hoher Flex: Die meisten Boots, die fürs Splitboarden ausgelegt sind, bewegen sich in einem Flexbereich ab 7/10. Das bringt zum einen Sicherheit bei der Abfahrt, denn wenn die Verhältnisse mal doch schlechter sind als erwartet, ist es wünschenswert fest mit dem Board verbunden zu sein und nicht locker in einem weichen Boot zu schwimmen. Auch beim Aufstieg ist es bei Traversen oder schwierigen Passagen gut, so viel Unterstützung wie möglich durch den Schuh zu bekommen. Die meisten Hersteller bieten die Möglichkeit den Flex zu variieren, wenn man im Skigebiet unterwegs ist. Manche verwenden dafür entfernbare Plastikteile in der Zunge, bei anderen gibt es am Schaft des Schuhs einen Powerstrap, der auch nur locker zugemacht werden kann.

2.        Walk Mode: Nicht nur die Splitboardbindungen verfügen über einen Walkmode. Bei den meisten Herstellern ist es möglich über ein Boa-System den Wadenbereich der Schuhe zu öffnen, was das Tourengehen deutlich angenehmer macht.  Durch den erweiterten Bewegungsradius ist es möglich größere Schritte zu machen, ohne dabei Stabilität einzubüßen, anders als beim Walkmode der Bindungen. Das ist möglich, indem der Schuh nur im oberen Bereich leicht geöffnet wird, was den Druck von der Wade nimmt, beim Traversieren die Stabilität durch die normale Schnürung trotzdem erhalten bleibt.

Da ich auch früher schon eher harte Boots gefahren bin, war der erste Punkt für mich nicht spürbar. Ohne Walk Mode kann ich mir Tourengehen aber mittlerweile nicht mehr vorstellen. Außerdem wird bei meinem Schuh durch das Boa-System auch die Ferse besser gehalten, was bei ungleich großen Füßen ein Segen ist, auch im Skigebiet beim Wechseln auf die Zehenkante.

3.        Steigeisen: Viele Schuhe verfügen zumindest an der Ferse über eine Kipphebelaufnahme für halbautomatische Steigeisen. Dazu aber an anderer Stelle mehr.

4.        Hightech: Alle anderen Merkmale fasse ich in dieser Kategorie zusammen. Die Splitboardboots stellen bei allen Herstellern das obere Ende der Technologie- und leider auch Preisleiter dar. Das bedeutet, dass die Hersteller alles in diese Art von Schuhen gepackt haben, was deren Qualität und Langlebigkeit steigert. Vibram Sohle für besseren Halt beim Bootpacken und Kraxeln, Abdeckung der Schnürung, um diese vor Schnee zu schützen oder integrierte Gamaschen gehören dazu, sowie noch andere kleinere Details.

Sotfboots vs. Hardboots

So manch eine oder einer wird jetzt vielleicht aufschreien, aber für mich gibt es durchaus gute Gründe den Softboot dem Hardboot vorzuziehen, auch wenn man hauptsächlich am Touren ist und kaum im Skigebiet fährt. Die andere Seite wird natürlich auch noch beleuchtet werden.

1.        Preis: Der Preisunterschied ist, was den UVP angeht, verschwindend klein, aber beim Schuh hört es leider nicht auf. Das Hardboot Setup ist nochmal ein Stück teurer als eine normale Splitboard Bindung (wenn man nicht gerade ein Topmodell von Karakoram kauft). Und zusätzlich muss man sich bewusst sein, dass man auch für das normale Snowboard eine Hardboot Bindung benötigt. Die Alternative wäre ein zusätzliches Paar Softboots fürs Snowboarden.

2.        Komfort: Hardboots sehen Skischuhen sehr ähnlich. Ich selbst hatte noch nie welche an, habe mir aber sagen lassen, dass der Komfort auch eher denen von Skischuhen nahekommt als dem von Softboots.

3.        Umgewöhnung: Auch diese Erfahrung habe ich noch nicht selbst gemacht, aber mit dem Wechsel auf Hardboots kommen auch Veränderungen in Bezug auf Stance und Fahrverhalten auf einen zu.

Für mich hat der Wechsel von normalen Snowboardboots auf Softboots, die fürs Splitboarden gemacht sind (in meinem Fall die K2 Waive), das Tourengehen auf ein neues Level gehoben. Auch wenn ich bisher keine Steigeisen bei meinen Touren gebraucht habe, bin ich schon von den üblichen Eigenschaften des Schuhs überzeugt. Da die Länge meiner Touren meist bei um die 1000 Höhenmeter beträgt, hat mich das vergleichsweise hohe Gewicht am Fuß bisher nicht gestört und ein Wechsel auf Hardboots macht für mich im Moment keinen Sinn. Da mittlerweile alle Hersteller Softboots anbieten, die fürs Splitboarden optimiert sind, kann man auch seinem bevorzugten Schnürsystem treu bleiben, sei es ein Zugsystem von Burton oder Nitro, klassische Schnürung (K2, ThirtyTwo, ...) oder ein doppel Boa-System.

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