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Split/Snowboard

Splittie of the Week | Wunden lecken

Splitboarden und Materialverschleiß

Nach der Saison ist vor der Saison. Für die meisten Splitboarder*innen neigt sich rund um Ostern die Saison langsam dem Ende zu. Bevor das ganze Material kopfüber im Keller verschwindet, lohnt es sich, nochmal einen genaueren Blick darauf zu werfen: Wie ist der allgemeine Zustand, und ist alles bereit für die nächste Runde? Denn eins ist sicher – beim ersten Neuschnee der Saison 2025/2026 wollen wir doch alle startklar sein, oder?

Belag und Kanten

Gerade in schneearmen Wintern wie diesem hat die eine oder andere Repaircandle sicherlich schon ihren Einsatz gehabt. Ich nehme sie sogar auf Tour mit, falls es wirklich mal bis ins Holz geht. Jetzt ist der Moment gekommen, genauer hinzuschauen und vielleicht auch mal einen Profi ranlassen. Denn besonders beim Snowboard können kleine Schäden schnell Vorboten größerer Probleme sein. Wir kennen das: Die Backside-Kante rutscht gern mal über den Schnee, und selbst winzige, kantennahen Belagschäden können gefährlich werden. Genau solche Stellen sind der perfekte „Lock-in“ für den nächsten Stein, der dann die Kante herausbricht. Gute Belagsreparaturen bekommt man in jedem Sportgeschäft mit Skiservice. Splitboarder*innen aus Freiburg und Umgebung können sich hier an die heilenden Hände von PowderGuide-Partner Freddi Andes in seiner VALHALLA-Werkstatt wenden. Es gibt kaum etwas, was hier nicht wieder repariert werden kann.

 

Topsheet

Das Topsheet bekommt vor allem beim Aufstieg ordentlich zu tun, besonders beim Gehen mit Harscheisen. Die sind beim Splitboard oft ziemlich breit, und selbst mit der elegantesten Technik läuft man immer mal wieder auf dem eigenen Brett herum. Das führt zu Schäden am Topsheet. Ich werfe regelmäßig einen Blick darauf und schneide bereits angeplatzte Stellen mit einem Cutter sauber heraus, um sie anschließend etwas zu schleifen. So verhinderte ich, dass sich das Topsheet weiter aufzieht.

Weitere Aufmerksamkeiten

Doch nicht nur das Splitboard braucht Aufmerksamkeit bis zur nächsten Saison. Splitboarden bedeutet leider auch, dass einiges an weiterem Material gepflegt werden muss. Abgesehen von Hardshell-Imprägnierungen und Löchern in den Skisocken möchten wir euch auch von unseren am meisten beanspruchten Teilen berichten. Dabei geht es nicht darum, wie schlecht wir mit unserem Equipment umgehen, sondern vielmehr darum, aufzuzeigen, dass Verschleiß normal ist. Viele Probleme lassen sich nämlich mit einfachen Reparaturen lösen, bevor man viel Geld für teure Neuteile ausgeben muss, weil man das Equipment nicht gepflegt hat.

Bindung

Gerade wenn man mit Softboots unterwegs ist, sollte am Ende der Saison überprüft werden, ob noch alles so funkitoniert wie es soll und ob noch alle Schrauben dran sind. Das klassische Problem, das die Ratschen nicht mehr greifen kennen die meisten wahrscheinlich auch vom Snowboarden. Wie schon oft in vorherigen Artikeln thematisiert haben Probleme beim Splitboarden im Gelände meist gravierendere Auswirkungen als im Skigebiet. Deshalb die Empfehlung mal das Ersatzteileangebot des bevorzugten Bindungsherstellers checken.

Aluminium

Viele Splitboardteile sind aus Aluminium – schließlich soll das Ganze ja nicht zu schwer werden. Doch das bedeutet auch, dass sie eher mal kaputtgehen können als zum Beispiel Stahl. So ist diesen Winter tatsächlich das „Snap Ramp“ von Tills Spark-Bindung komplett abgebrochen. Till hat sich sofort beim Hersteller gemeldet und problemlos Ersatz bekommen. Bei solchen Schäden an euren teuren Splitboardteilen rate ich grundsätzlich, euch freundlich beim Shop oder direkt beim Hersteller zu melden. In den meisten Fällen bekommt ihr dort Ersatzteile oder schnelle, pragmatische Hilfe.

Auch Tills Karakoram-Verbinder hat es diesen Winter erwischt: Er hat sich ordentlich verbogen. Die neuen Modelle sollen laut Hersteller stabiler sein und weniger anfällig für solche Schäden – das wird Till nächsten Winter wohl testen.

Die Hardboot-Fraktion ist bekannt dafür, mit TechToes auf Tour zu gehen, und auch Tobi hat dieses Jahr zum ersten Mal eine verbogene Harscheisenaufnahme von Dynafit gesehen. Wenn das passiert, lässt sich das Eisen im Notfall nicht mehr einsetzen – was die Tour abrupt beenden kann. In diesem Fall war der Splitboarder jedoch technisch gut genug unterwegs, um mit einem Bein weiterzumachen.

Carbon

Brechende Stöcke aus Carbon gibt es eigentlich in jedem Winter zu bestaunen. Auf Splitboardtour kann das durchaus unangenehm sein. Bitte packt euch ausreichend Tapes und Kabelbinder ein, denn meist kann man den Stock zumindest noch für den Tag retten. Robuster sind da Stöcke aus Aluminium, aber auch die können verbiegen. Bei Tills Teleskopstöcken lassen sich die untersten Teile nur noch mit viel Kraft ausfahren, nach einer halben Saison rumärgern ist es Zeit für ein paar neue Stöcke.

Handschuhe

Bei Tobi ist es jetzt zum Beispiel ziemlich klar, dass er neue Handschuhe braucht. Nach drei oder vier intensiven Wintern hat sein guter Vollederhandschuh endgültig ausgedient. Es zieht durch die Fingerspitzen, und auch bei einem frühlingshaften Bootpack wird’s drinnen nass.

Handschuhe sind beim Splitboarden sowieso so eine Sache. Jeder hat da seine eigenen Bedürfnisse: Der eine schwitzt sofort, der andere hat ständig Eiszapfen an den Fingern. Tobi hat schon einiges ausprobiert und festgestellt, dass Splitboarden einfach deutlich mehr Strapazen für die Handschuhe bedeutet als Freeriden oder Tourengehen mit Skiern. Skifahrer können ihre Bindungen oft einfach mit den Stöcken öffnen oder sogar auf Abfahrt umstellen. Beim Splitboarden ist bei jedem Interface echte Handarbeit gefragt – und meistens kommt noch etwas Schneerütteln, -klopfen oder -kratzen dazu. Wer dabei mit leichten Aufstiegshandschuhen aus Fleece oder ähnlichem Material unterwegs ist, hat diese Handschuhe schnell durch und die Hände sind ständig nass. Deshalb achtet Tobi auf Handschuhe mit solidem Leder rundum. Eine Variante mit Wolle hat sich dabei für ihn besonders bewährt – die hält die Hände warm, auch wenn sie mal ins Schwitzen kommen.

Schuhe


Auch die Schuhe bekommen beim Tourengehen deutlich mehr ab als beim reinen Freeriden im Skigebiet. Sie reiben an der Bindung, manchmal muss man einen steinigen Grat entlang kraxeln – und so weiter. Je nach Gelände werden die Schuhe außerdem oft sehr fest geschnürt, was dazu führen kann, dass mal die ein oder andere Öse reißt.

Felle

Zu einer erfolgreichen Splitboardtour gehören auch gut funktionierende Felle. Deshalb vor dem wohlverdienten Sommerschlaf überprüfen, ob die Felle noch gut kleben oder sonst irgendwie beschädigt sind. Beim Hersteller kann der Kleber erneuert werden oder das Fell genäht werden, mit Fellwachs und Bügeleisen können die Felle zu Hause neu imprägniert werden. Durch diese Maßnahmen kann die Lebensdauer des Fells deutlich erhöht werden.

 

Liebe Splitboarder*innen,

wie immer bei „Splittie of the Week“ folgt jetzt der obligatorische Aufruf, diesen Artikel zu kommentieren. Was ist bei euch in diesem Winter kaputtgegangen? Was muss ersetzt werden? Welche Teile machen euch mit Blick auf die kommende Saison schon Sorgen? Lasst es uns wissen!

Und falls bei euch alles in Ordnung ist, freuen wir uns natürlich auch über anderes Feedback zur neuen Kategorie „Splittie of the Week“. Vielen Dank!

Ride on!

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