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Freeride- & Skitourencheck in Livigno

Italienischer Flair, ein einzigartiges Tal und jede Menge Möglichkeiten

von Alex Schober 24.12.2019
Livigno, eine zollfreie Gemeinde der italienischen Provinz Sondrio in der Lombardei mit einer Talhöhe von 1.816m. Mit den umliegenden Bergen, die das charmante Städtchen um mehr als 1000hm überragen, stellt Livigno nicht nur auf dem Papier ein Paradies für Wintersportler dar. Wir waren im Frühjahr im Zuge einer Pressereise dort, um uns vom Wintersportangebot des italienischen Tals zu überzeugen und verliebten uns kurzerhand in diese einzigartige Region.

Livigno – Italienisches Freeride- und Skitourenhighlight in einzigartiger Bergkulisse

Aufgrund der geografischen Lage ist bereits die Anreise nach Livigno in den Wintermonaten eine landschaftlich sehr ansprechende Erfahrung: Von Norden kommend passiert man den schnurgeraden, einspurigen, schier endlosen Tunnel, ehe man direkt am Stausee die Grenze nach Italien überquert und bereits die ersten Blicke in das wunderschöne Hochtal werfen kann. Nach weiteren 15 Minuten Fahrt befindet man sich im Ortskern des charmanten italienischen Dörfchens welches zu beiden Seiten von Bergen umgeben ist und man bekommt das Gefühl, dass die Skilifte direkt aus dem Ortskern starten.

Diese Annahme entpuppt sich als prinzipiell gar nicht so falsch: Auf der westlichen Seite Livignos erstreckt sich das Skigebiet Carosello 3000 mit rund 75 Kilometern präparierten Pisten, auf der östlichen Seite des Orts das Skigebiet Mottolino Fun Mountain mit 25 Kilometern Pistenangebot. Beide Skigebiete ergeben somit 100km Pistenangebot inkl. einiger Freeride-Varianten. Das unglaubliche Freeride Potential dieses Gebietes wird vor allem dann klar, wenn man sich vor Augen führt, dass Entfernungen in der Nord-Süd Ausrichtung perfekt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden können und es somit einfach und günstig möglich ist, jederzeit zum Ausgangspunkt (oder zurück zur Talstation) zu gelangen.

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Während unseres Aufenthalts in Livigno lernten wir eine Besonderheit dieser Region besonders zu schätzen: Wer zum Freeriden oder Skitouren nach Livigno kommt, wird sich bei der Wahl eines Guides wahrlich schwer tun. Nicht weil es keine gibt, sondern schlicht und einfach aus dem Grund, dass einer sympathischer ist als der andere.

Die morgentlichen Meetings mit den Guides und Skifahrern im „Outdoor Center Livigno“ galten somit nicht nur dem Austausch lawinen- und schneetechnischer Informationen, sowie der Abstimmung der jeweiligen Aktivitäten des Tages, sondern wurden direkt für den ersten Caffè des Tagen inkl. ausschweifender Erzählungen aus dem Leben aller Beteiligten genutzt. Freeride-Stress, wie wir ihn aus Tirol kennen, gibt es in Livigno nicht. Gott sei Dank!

Am ersten Tag entschieden wir uns für eine Skitour auf den Monte Vago, welcher mit 3050m eine schöne Nord- bzw. Ostabfahrt verspricht. Das Wetter war gut, die Stimmung ausgelassen und so starteten wir Richtung Süden bis zum Ende der gesperrten Passstraße, um von dort an auf Ski weiter Richtung Süden zu touren. Anfangs noch relativ flach dem Tal folgend, zieht die Tour auf der östlichen Flanke des Monte Vago deutlich an Steilheit an und eröffnet wunderschöne Ausblicke auf Livigno.

Über weitläufiges, ansprechendes Skitourengelände folgte anschließend die Abfahrt Richtung Passstraße, auf welcher perfekt bis zum Ausgangspunkt der Tour zurück „geskatet“ wurde. Dort angekommen vertrieben wir uns die Zeit bis zur Ankunft des Transports mit einem weiteren Caffè, ehe wir in der Latteria di Livigno allerlei Käsespezialitäten, die das Tal zu bieten hat, zum Mittagessen genossen. Es folgte ein revitalisierender Tagesabschluss im Aquagranda Livigno, um Kräfte für den folgenden Tag zu tanken. Ein Traum von Tag!

Der nächste Tag startete – wie jeder Tag während unseres Aufenthalts – beim morgentlichen Meeting und Caffè im Outdoor Center Livigno. Dort fiel die Wahl der heutigen Skitour auf den Monte Campaccio (3004m), welcher nach einer kurzen Abseilstelle eine traumhafte Nordwestabfahrt zurück ins Skigebiet Carosello 3000 ermöglicht. Sowohl der Aufstieg aus dem Skigebiet als auch die Abseilstelle konnten aufgrund der guten Schneelage zügig zurück gelegt werden und es folgte die genüssliche Abfahrt zurück ins Skigebiet.
 

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Genüsslich war auch der anschließende Lunch bei La Calcheira und das traditionelle Käsefondue-Abendessen im Alpino Restaurant. Um zum Abendessen zu gelangen, unternahmen wir eine Nachtskitour im Gebiet des Mottolino Fun Mountain, von wo aus man das nächtlich Livigno super betrachten konnte. Der Aufstieg kann durch die geöffnete Passtraße verkürzt werden, aufgrund des anstehenden gehaltvollen Abendessen entschieden wir uns jedoch, ein paar Höhenmeter mehr in Kauf zu nehmen.

Nach einer feuchtfröhlichen Abfahrt zum Mikey’s Pub folgte eine lange aber spaßige Nacht und ein früher Morgen, welcher zur Freude aller Beteiligten weniger Höhenmeter im Aufstieg als die vergangenen Tage bereithielt. So tobten wir uns gemeinsam mit unserem Guide in den Freeridevarianten und dem Federia Seitental aus, um nach dem Lunch in der La Stuvetta die freie Zeit in Livigno zu genießen. Am Abend sah das Programm Nachtskifahren im Carosello 3000 Gebiet vor, was aufgrund der bestens präparierten Pisten ein Hochgenuss war – selbst für mich mit 110mm unter den Beinen und pistenaverser Einstellung.

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Als krönenden Abschluss versammelten sich alle Teilnehmer und Guides zu einem gemeinsamen Frühstück im Costaccia Restaurant um den Aufenthalt im schönen Livigno gebührend ausklingen zu lassen.

Es ist vermutlich unschwer zu erkennen, dass ich während meines Aufenthalts in Livigno eine gute Zeit hatte. Ich war und bin sehr begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die diese Region für Wintersportler zu bieten hat. Klar, anspruchsvolle Steilwandjunkies wird es nicht gerade nach Livigno ziehen, dafür bietet das Tal neben einem abwechslungsreichen Angebot an präparierten Pisten eine Vielzahl an Möglichkeiten, die es abseits der Pisten zu erkunden gilt. Hier sollten meiner Meinung nach vor allem die Skitouren, welche man von Livigno ausgehend in jede Himmelsrichtung starten kann, im Fokus stehen. Aber auch das Variantenskifahren in den zwei Skigebieten bietet viel ansprechendes Gelände.

Und ja, auch der kulinarische Hochgenuss bleibt selbstverständlich nicht auf der Strecke: Hier ein Käffchen, dort leckeres Gebäck, Fondue oder einfach eine Pizza – in Livigno sollte man aktiv bleiben, sonst droht das böse Erwachen auf der Waage….

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen von PowderGuide bei der Tourismusorganisation Livigno (Martina & Michela) und bei allen Guides (Mario, Alberto, Emanuele, Luca, Davide, Paolo und Fabiano) für die tolle gemeinsame Zeit bedanken!

Das wird sicherlich nicht mein letzter Besuch in Livigno bleiben.

A presto e saluti!

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