Zum Inhalt springen

Cookies 🍪

Diese Website verwendet Cookies, die Ihre Zustimmung brauchen.

Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

This page is also available in English.

Zur Powderguide-Startseite Zur Powderguide-Startseite
SpotChecks

SpotCheck | Skitouren im Bergsteigerdorf St. Antönien

Besuch im vielleicht schönsten Skitourendorf der Schweiz

von Robert Hartl 29.12.2022
Skitouren wo? In St. Anton? Nein, St. Antönien liegt im Prättigau, Kanton Graubünden bzw. südlich vom Montafon/Rätikon. St Antönien ist seit Sommer 2021 ein Bergsteigerdorf des Alpenvereins. Die Merkmale der Bergsteigerdörfer sind gelebte Traditionen und Alpinkompetenz, die Lage im Alpenraum, Ruhe und ein harmonisches Ortsbild. Pistentrubel findet man hier nicht, dafür aber unzählige Skitourenmöglichkeiten!

Gerüchten zufolge ist St. Antönien ist eines der schönsten Skitourengebiete der Schweiz. Die vielen Waldrodungen wurden dem Dorf im Laufe der Jahrhunderte als Lawinenstriche öfter zum Verhängis. Bis in die Gegenwart stellen die gerodeten Flächen bei Extremschneelagen eine Herausforderung für die örtliche Lawinenkomission dar. Die positive Seite: Es bieten sich viele herrliche und freie Hänge für das Skitourengehen.

Vielfältige Tourenziele

Wir verbringen ein paar Tage in St. Antönien, um das Gebiet kennen zu lernen. Die erste Tour führt auf das Chrüz, 2.196 m. Nach einer kurzen Waldpassage erreichen wir die Alpe Valpun und vor uns liegen die makellosen Gipfelhänge. Wir genießen am Gipfel diesen sonnigen Wintertag und schweben dann über breite Hänge zurück nach St. Antönien. Vom Chrüz bietet sich eine prachtvolle Aussicht nach allen Richtungen. Besonders eindrucksvoll ist natürlich der Nahblick zu den gewaltigen Felsmauern des Rätikons.

SpotChecks
presented by

Am nächsten Morgen gehen wir entlang des Schanielabaches zur Alp Untersäss. Minus 13 Grad lassen den Schnee knirschen und die Finger kalt werden. Vor uns liegt ein 35 Grad steiler Rücken mit 400 Höhenmetern, eingebettet zwischen zwei Bachtälern. Bei dieser Tour sind viele Bacheinschnitte und daher etwas Weitblick bei der Spuranlage notwendig. Der Rücken steilt sich nach oben weiter auf. Nach der Querung einer 40 Grad Passage eröffnet sich uns ein fantastischer Blick auf schönes Almgelände. Unser Ziel, der Schafberg mit 2.455 m, steht allerdings noch weit im Hintergrund. Erst nach einer weiteren, langen Wegetappe erreichen wir den Gipfel. Die großartige Abfahrt entlohnt die Mühen: Hindernislose Hänge mit 30 bis 35 Grad Neigung, unglaublich schön.

Kurz nach St. Antönien liegt der Weiler Rüti,  Ausgangspunkt für Touren im Alpetitälli. Auch hier wollen wir uns noch umsehen. Die Gipfelziele lassen wir, im wahrsten Sinne des Wortes, links und rechts liegen und steigen zum St. Antönier Joch auf. Von hier schwingen wir auf der Ostseite bis zur Alp Rinderhütte. Anschließend müssen wir folglich wieder die Felle aufziehen und zum Joch zurückkehren, aber der Abstecher lohnt die kleine Zusatzanstrengung. 

Auch empfehlenswert: Die Kuchenauswahl!

Die Einheimischen sind sehr freundlich und kleine Schweiz-Österreichische Sprachunterschiede bedingen lustige Situationen. Nach der Tour bestellen wir beim Wirt einen Marillenkuchen. "Marillenkuchen haben wir leider nicht" lautet die freundliche Antwort, aber es gibt dafür eine Aprikosenwähe! Die ist sehr zu empfehlen. Als ebenso lohnend stell sich das Mandel-Nuss Gipfel heraus, am besten in Kombination mit einem Café Crema. Auch auch der Rest der Gastronomie lässt keine Wünsche offen. Auf der Sonnenterrasse mit Blick in die Fideriser Berge lassen sich die Nachmittage entspannt genießen.

St. Antönien – eines der schönsten Skitourengebiete der Schweiz? Nach unserem Aufenthalt (im Februar 2022) stimmen wir dieser Aussage vorbehaltlos zu. Es gibt nur ein Problem: Eine Woche ist nicht ausreichend, um all die Möglichkeiten auszuschöpfen und die tollen Abfahrtshänge zu erleben und zu genießen.

Fotogalerie

Ähnliche Artikel

Kommentare

SpotChecks
presented by