Hochalpine Tour mit kaum endenwollender Abfahrt hinunter ins Stubaital. Häufig auch spät im Frühjahr noch lohnend.
Abfahrt 1
Man startet an der Bergstation des Stubaier Gletscherskigebietes, vermutlich zusammen mit größeren Mengen an Skitourengehern die sich zum Zuckerhütl aufmachen. Die erste Abfahrt kann großteils auf der Piste erfolgen, allerdings ist es meist lohnender noch oberhalb des Funparks nach Süden zu queren und zunächst flach, dann etwas steiler werdend über den schrumpfenden Gaiskarferner nach Osten abzufahren. Auch nach dem Ende des Gletschers geht es weiter nach Osten, bis man nach Süden in die große Mulde unterhalb des Pfaffenferners abfährt. Hier werden zum ersten Mal die Felle aufgezogen.
Aufstieg 1
Noch immer folgt man der sogut wie immer vorhandenen Spur in Richtung Zuckerhütl und steigt über den Pfaffenferner in Richtung NNO zum Pfaffenjoch auf. Von hier geht es dann weiter nach Osten bzw. Südosten, bald zweigt man von der Spur zum Zuckerhütl ab und steigt auf den verhältnismäßig wenig besuchten Gipfel des Wilden Pfaffs, welcher auch gleichzeitig den höchsten Punkt der Tour darstellt. Der Rundumblick kann sich hier im wahrsten Sinne des Wortes schonmal sehen lassen, vermutlich wird man sich hier aber aus Zeitgründen nicht lange aufhalten.
Abfahrt 2
Vom Gipfel des Wilden Pfaffs muss man je nach Schneelage zunächst einige Höhenmeter zu Fuß am Grat absteigen (Steigeisen und Pickel sinnvoll, diese Passage ist steil und ausgesetzt. Kritischste Stelle mit Fixseil versichert), bei viel Schnee in der Flanke kann man von weiter oben fahren, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Die kurze Abfahrt auf den Übeltalferner ist schnell vorbei, hier geht es auch eher ums weiterkommen, der wirkliche Abfahrtsspaß wartet noch bei der letzten Abfahrt.
Aufstieg 2
Etwas nach Süden ausholend steigt man über den oberen Teil des Übeltalferners vorbei an der Müllerhütte zum Gipfel des Wilden Freigers auf. Zunächst geht es flach dahin, die letzten Meter vor dem Gipfel sind dann aber noch ziemlich steil und müssen je nach Bedingungen und Spitzkehrenvermögen zu Fuß (evtl. mit Steigeisen) zurückgelegt werden.
Abfahrt 3
Für die lange, letzte Abfahrt gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder fährt man vom Gipfel kurz nach Nordosten, und dann nach Norden über den Grünauferner ab, bevor man nach Nordwesten und dann Westen zur Sulzenauhütte quert. Hier folgt man dann der Abfahrt vom Zuckerhütl vorbei an der Sulzenaualm ins Stubaital zur Grawa-Alm. Man kann allerdings auch vom Gipfel des Wilden Freigers nach Nordosten ins Langental abfahren. im Talboden fährt man unterhalb der Nürnberger Hütte durch einen Graben (nur bei ausreichend Schnee möglich, sonst über den Sommerweg!) zur Bsuchalm ab, bevor man von dort dem Forstweg ins Tal folgt. Hier hat man im Frühjahr häufig eine Tragestrecke zu bewältigen.
In jedem Fall geht es mit dem Bus oder per Anhalter zurück zum Parkplatz (Natürlich kann man auch am Morgen bereits ein Auto deponieren).
Tipps
Busfahrplan beachten! Nicht immer halten die Busse im Stubaital an allen Haltestellen!
Gletschertour, daher alle dafür notwendige Ausrüstung mitnehmen.
Obgleich sich die Höhenmeter im Aufstieg in Grenzen halten, sollte man die Dauer der Tour nicht unterschätzen. Mögliche Stützpunkte für eine Übernachtung gäbe es natürlich in den Winterräumen von Müllerhütte (mit ca. einer Stunde ausgraben rechnen) oder Becherhaus (leichte Kletterei im Zustieg, i.d.R. kein Holz vorhanden).
Informationen
Schwierigkeit (5-stufige Skala): ****
Besondere Gefahren: Spaltengefahr auf den Gletschern
Maximale Steilheit: ca. 40°
Exposition: O-W-N
Höhenmeter Start und Ziel: 3.150 m | 1.400 m
Höhenmeter bergauf und bergab: ca. 750 hm | ca. 2.400 hm
Dauer: 6-7 Stunden
Anfahrtsbeschreibung: Brennerautbahn bis Ausfahrt Stubaital, dann dem Tal bis zum Parkplatz des Gletscherskigebietes am Talschluss folgen.