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TourenTipps

TourenTipp | Piz Bernina von der Diavolezza

Durch den „Festsaal der Alpen“ auf den höchsten Bündner

von Lorenzo Rieg 12.03.2017
Der Piz Bernina ist wohl wie sein ebenso berühmter Nachbar, der Piz Palü, fast jedem ein Begriff. Als Östlichster 4000er der Alpen in spektakulärer Umgebung gelegen wird er über die verschiedenen Routen viel Besucht, skifahrerisch am interessanteste geht es wohl von den Liften der Diavolezza aus.

Prinzipiell ist es natürlich möglich, die Tour an einem Tag zu machen, allerdings ist hier das Timing nicht so einfach. In der typischen Tourenzeit wird man es nämlich nach Öffnung der Bahn kaum schaffen, noch bei guten Verhältnissen abzufahren. Entspannter hat man es, wenn man entweder im Berghaus Diavolezza übernachtet und am nächsten morgen früh startet, oder sein Lager im (eher spartanischen) Winterraum der Marco e Rosa Hütte aufschlägt. Von dort kann man den Gipfel entspannt angehen und ist vermutlich noch alleine oben, da man einen entscheidenden Vorsprung vor den (gerade am Wochenende oft in Massen auftretenden) Skitourengehern hat, die vom Bahnhof Morteratsch oder der Boval-Hütte starten.

Aufstieg

Der erste Teil des Aufstiegs erfolgt bequem mit der Gondel zur Diavolezza-Bergstation. Von dort geht es über einen steilen und felsdurchsetzten Südwesthang auf den Vadret Pers, wo auf etwas über 2700 m Höhe das erste Mal angefellt wird. In einem großen, flachen Bogen steigt man über den Gletscher zuerst nach Südwesten, dann weiter nach Westen, vorbei an den drei Nordpfeilern des Piz Palü in Richtung Fortezzagrat. Zu diesem hin wird es etwas steiler, allerdings kann der Grat normalerweise ohne Probleme erreicht werden. Ihm folgt man ein Stück nach Süden, dann muss man sich entscheiden wie man weiter vorgeht.

Entweder folgt man dem Grat weiter nach Süden (nicht ganz einfach) bis man die Bellavista-Terrasse erreicht und quert diese nach Westen bevor man dann kurz auf den Vadret da Morteratsch abfährt und von dort weiter zur „Fuorcla Crast'Agüzza" aufsteigt (alternativ kann die Bellavista-Terasse auch durch einen kleinen Gletscherbruch etwas westlich des Fortezza-Grates erreicht werden). Man kann allerdings auch vom Fortezza-Grat ein kleines Stück nach Westen auf den Vadret da Morteratsch abfahren (unübersichtlich) und durch den Gletscherbruch des „Buuch" aufsteigen. Danach hält man sich auf dem flacher werdenden Gletscher zuerst nach Westen, dann nach Süden und schließlich nach Südwesten und erreicht ebenfalls die Fuorcla Crast'Agüzza.

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Hier ist man schon fast bei der im Winter unbewirtschafteten Marco e Rosa Hütte. Möchte man direkt zum Gipfel, geht man allerdings lieber gleich nach Nordwesten, bis man das Skidepot am Beginn des Felsgrates erreicht. Hier wird man wohl oder übel auf Steigeisen wechseln und je nach Verhältnissen entweder am Grat oder in der Ostflanke weiter aufsteigen. Bei guten Bedingungen lohnt vorerst noch die Mitnahme der Ski, da die Ostflanke dann komplett abgefahren werden kann. Sobald man den Südgrat erreicht, müssen die Ski dann aber doch deponiert werden, der Gipfel ist dann aber nur noch weniger Minuten entfernt. Nach ein paar Metern nach Norden steht man dann endlich am Piz Bernina auf knapp über 4000m.

Abfahrt

Nachdem man sich am gigantischen Ausblick sattgesehen hat und zum Skidepot zurückgekehrt ist, steht jetzt die Abfahrt an. Zunächst geht es entweder eher steil über die Ostflanke oder merklich flacher entlang der Aufstiegsroute auf den oberen Teil des Morteratsch. Bald muss man sich aber nach Osten orientieren um das Spaltengewirr des „Labyrinth" zu umgehen und über das (immernoch spaltige) Buuch weiter nach Norden abzufahren. Im weiteren Verlauf der Abfahrt hält man sich eher im Osten, bzw. am orographisch rechten Rand des Gletschers. Bald erreicht man die flache, sich stark zurückziehende Gletscherzunge, und verlässt den Gletscher. Je nach Schneelage müssen die Ski nun früher oder später abgeschnallt und getragen werden, mit Glück kommt man aber noch recht weit auf dem Fahrweg in Richtung Bahnhof Morteratsch. Von hier gelangt man mit der Bahn zurück zu den Liften der Diavolezza.

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): ****
Besondere Gefahren: Sehr spaltige Gletscher, teils recht unübersichtliches Gelände
Exposition: W-N-O
Höhenmeter Start und Ziel: 2.973 m | 1.896 m
Höhenmeter bergauf und bergab: ca 1500 m | ca 2300 m
Dauer: 8-10 Stunden
Beste Jahreszeit: März bis Mai
Anfahrtsbeschreibung: Von St. Moritz in Richtung Berninapass zur Talstation der Diavolezza. Natürlich kann auch per Bahn angereist werden!
Sonstige Empfehlungen: Übernachtung entweder auf der Diavolezza oder im Winterraum der Marco e Rosa Hütte empfehlenswert.

Hinweis: Die PG Tourentipps sind allgemeine Beschreibungen von Touren, die uns ganz subjektiv gut gefallen. Unsere Tourentipps BEZIEHEN SICH NICHT AUF DIE AKTUELLEN VERHÄLTNISSE. Lest den Lagebericht und die Wettervorhersage und richtet euch in der Tourenplanung danach. 

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