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TourenTipps

TourenTipp | Sustenhorn

Lange, wenig schwierige Tour, die oft noch im Frühsommer machbar ist

von Tobias Kurzeder 10.04.2016
Die Skitour aufs Sustenhorn ist eine schöne Mischung aus Freeride-Tour und Skibergsteigen, gewürzt mit einer ganz kleinen Prise Hochtourenflair. Weder schwierig im Aufstieg, noch in der Abfahrt, überzeugt die Sustenhorn-Tour vor allem durch die grandiose Gletscherlandschaft, die lange Abfahrt und die Tatsache, dass man die Tour auch häufig noch im (sehr) späten Frühjahr unternehmen kann. Und wer vom Winter noch nicht genug hat, der kann sich für eine oder mehrere Tage auf der empfehlenswerten Tierberglihütte (2.795 m) einquartieren. Verfrühte Frühlingsgefühle kommen in dieser Höhenlage eher nicht auf.

Aufstieg

Wir haben’s gemütlich. Zwar ist die Straße noch nicht bis zum Hotel geöffnet, aber wir können ab Gadmen doch noch einige Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Wo man sein Auto abstellt, ist egal - bis zum Hotel Steigletscher folgt man einfach der nicht zu verfehlenden Passstraße. Nach dem Hotel Steigletscher orientiert man sich bald rechts und biegt in das Tal Richtung Steisee ab. Hier jedoch nicht auf den See, sondern auf dem Geländerücken westlich (rechts) des Sees in Richtung Chuüöbärgli. Spätestens hier wird auch klar, dass die Orientierung schön einfach und entspannt ist.

Bei rund 2.200 m mogelt man sich unterhalb eines kleinen Steilhangs auf den Steigletscher (der hier aber weitestgehend weggeschmolzen sein dürfte). Auch auf dem Gletscher ist die Routenfindung unschwierig: man folgt einfach möglichst ideal dem Geländeverlauf und sucht im Prinzip immer die flachste Linie auf dem Gletscher. Auf ca. 2.400 m biegt man nach rechts ab und steigt einen etwas steileren und auch spaltigeren Hang hinauf, der aber schon bei ca. 2.600 m wieder gemütlicher wird. Dann steuert man entweder in Richtung der Tierberglihütte oder gleich direkt die Nordwestflanke des Gwächtenhorns (3.420 m) an. Von hier aus geht es nicht die Flanke hinauf, sondern unterhalb durch eine mäßig steile Mulde und wenig steile Firnhänge in Richtung Sustenlimi (3.089 m) weiter. Von dort steigt man in Richtung NNW und Sustenhorn. Die letzten Meter entlang des Sustenhorn-Südgrates können derart blank gefegt sein, dass es sich lohnt, die Skier hier doch noch kurz auszuziehen. Ansonsten gelangt man ohne größere Schwierigkeiten mit Ski zum Gipfel.

Die Abfahrt verläuft weitgehend wie der Aufstieg.

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Wem die Tour für einen Tag zu anstrengend ist, der kann auch eine Nacht in der neu sanierten und empfehlenswerten Tierberglihütte übernachten. Von dort erreicht man in rund drei Stunden das Sustenhorn. Viele Wintersportler nehmen daher auf dem Rückweg, quasi als „Zugabe“, das 3.420 m hohe Gwächtenhorn mit. Hierzu fährt man ab der Sustenlimi über den flachen Gletscher, solange es halt irgendwie noch fährt, und steigt dann über die meist flachen Firn- und Gletscherhänge bis zum langgezogenen Gipfelplateau des Gwächtenhorns.Noch ein Tipp: aufgrund der großen Höhenlage und der vielen Gletscher bietet das Gebiet auch noch im späteren Frühjahr eine große Anzahl an attraktiven Ski- und Snowboardtouren.

Achtung: Die Tour verläuft überwiegend durch vergletschertes Gelände. Die für die Spaltenbergung notwendige Ausrüstung gehört also notwendigerweise in den Tourenrucksack bzw. angezogen.

Informationen

Schwierigkeit (5-stufige Skala): **
Besondere Gefahren: Spaltengefahr auf den Gletschern
Maximale Steilheit: ca. 35°
Exposition: N-W
Höhenmeter Start und Ziel: Hotel Steisee, 1865 m | Sustenhorn 3.503 m
Höhenmeter bergauf und bergab: ca. 1.650 m
Dauer: 6-7 Stunden

Anfahrtsbeschreibung: Von Bern über Meiringen nach Gadmen und von dort immer weiter in Richtung Sustenpass bis zum Hotel Seisee oder bis die Straße gesperrt ist. Von Norden, aus Richtung Luzern / Zürich, fährt man in der Regel über den 1.000 m hohen Brünigpass nach Meiringen.

Karte: Swisstopo Skitourenkarte Sustenpass 255 S. Gauli – Titlis – Andermatt, 1:50.000
Führerliteratur: SAC-Führer Zentralschweiz – Tessin. Von Willy Auf  der Maur.

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