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Wetterblog

WetterBlog 02/2012 | Basis building mit Heike

Sturmtief Heike lässt die Leitungen glühen

von Lea Hartl 28.11.2012
Anlässlich der Neuschneefälle, die Sturmtief Heike weiten Teilen des Alpenraums beschert, beschäftigen wir uns mit ein paar Feinheiten der Niederschlagsprognose.

Anlässlich der Neuschneefälle, die Sturmtief Heike weiten Teilen des Alpenraums beschert, beschäftigen wir uns mit ein paar Feinheiten der Niederschlagsprognose.  Heike ist ein nettes Italientief, das über dem westlichen Mittelmeer sitzt. Wie bei Kollege Orakel nachzulesen, hat es daher in den West- und vor allem den Südalpen bereits ordentlich geschneit, während der Osten und Norden vergleichsweise trocken blieb. In der Karte ist die Vertikalbewegung der Luft am heutigen Mittwoch dargestellt, wobei negative Werte Hebung bedeuten und positive Werte Absinken. Die dunkelroten Flecken liegen am Alpenbogen an und zeigen uns, wo Heikes Luftmassen nach oben strömen. Aus dem darin enthaltenen Wasserdampf wird Stauniederschlag am Alpensüdhang.  


                        Vertikalbewegung in 500hPa und Niederschlagbares Wasser, Prognose für Mittwoch, 28.11.

Niederschlagbares Wasser

  Die schwarzen Linien in der Karte geben das niederschlagbare Wasser an, eine theoretische Größe, die angibt, wie viel Wasser man hätte, wenn alle Feuchtigkeit, die in einer Luftsäule mit einem Quadratmeter Grundfläche und Höhe der Atmosphäre enthalten ist, als Regen ausfällt. Was dann tatsächlich als Niederschlag fällt, kann sich stark von diesem niederschlagbaren Wasser unterscheiden. Die Größe gibt aber einen ersten Anhaltspunkt und ist zum Beispiel als Hinweis auf potentielle Starkniederschläge nützlich. Genaueres bezüglich zu erwartender Mengen liefern natürlich Niederschlagsprognosekarten, wobei die Treffsicherheit hier stark davon abhängt, wie gut oder schlecht das Wettermodell die Topographie der Alpen auflöst.    

Wasser und Schnee

  Es folgt der Schritt von der Niederschlagsprognose in Liter oder Millimeter pro Quadratmeter hin zur Vorhersage der Schneehöhe: Da sich der Feuchtegehalt des Schnees bekanntermaßen mit der Temperatur ändert, gibt es hier nur ungefähre Richtwerte und keine exakten Umrechnungsformeln. Der Unterschied zwischen fluffigstem Pulver und pappigem Schneemannbauschnee entspricht in Zahlen ausgedrückt grob 2cm Schnee pro Liter bei trockenem, kaltem Schnee bzw. 1cm Schnee pro Liter Niederschlag bei nassem, schwerem Schnee. Für eine konservative Schätzung kann man also von 1cm Schnee pro Liter bzw. Millimeter Niederschlag ausgehen. Dienste wie z.B. snow-forecast verwenden Algorithmen, die den Umrechnungsfaktor anhand verschiedener Kriterien anpassen. Wie gut oder schlecht das Ergebnis ist, hängt trotzdem vor allem davon ab, wie gut oder schlecht das zu Grunde liegende numerische Modell ist.  

Aussichten

  Heike bewegt sich langsam nach Nordosten, die Anströmung dreht leicht und der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich in den kommenden Stunden nach Norden, wenn Heikes Kaltfront die Alpen überquert. Nach Auflockerungen am Wochenende dürfte es feucht weitergehen, mit Potential aus dem Nordwesten.  

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