Aktuelle Lage
Der Alpenraum lag noch bis gestern in einer milden SW Strömung an der Vorderseite eines Tiefs vor der europäischen Atlantikküste, was im Süden Wolkenstau und im Norden teils zähen Hochnebel, Föhn und so gar kein Winterfeeling hervorrief. Das ändert sich nun langsam: ein kleiner Ableger des Tiefs tropft nach Süden ab und der Rest wandert auf wettermäßig unspannende Art und Weise Richtung Baltikum.
Von Westen rückt das nächste Atlantiktief in Stellung und man könnte meinen, dass damit alles beim Alten bleibt. Auch Kleinvieh macht jedoch Mist und die beiden beiden Trogreste, die südwestlich und südöstlich des Alpenraums zu liegen kommen, schieben in den nächsten Tagen zwischeneinander ein Hochdruckgebiet auf, dass sich bis weit ins nördliche Mitteleuropa erstreckt. Eingebettet in die Höhenströmung am östlichen Rand dieses Hochs wandert das Tief im Südosten retrograd wieder ein Stückchen zurück in unsere Richtung und bringt kalte Luft mit. Zumindest in den Ostalpen „passt sich die Temperatur damit der Jahreszeit an“, wie der Wetterbericht immer so schön sagt.
Aus heutiger Sicht haben wir dann am Wochenende den Wandel von Omegablock zu High-over-Low Block vollzogen, mit einem krägtigen Hoch über Norddeustchland und Skandinavien und einer Tiefdruckrinne zwischen Azoren und Baltikum. Durch die östliche Strömungskomponente dringt weiterhin kalte Luft aus Osten in den Alpenraum vor und bei frischem Nordostwind könnte es in hohen Lagen fast schon empfindlich kalt werden. Vorausgesetzt man sitzt nicht unter dem Hochnebel, bleibt es bis inklusive Wochenende verbreitet sonnig.
Niederschlagsmäßig sind die Aussichten mau. Mit Ankunft der kalten Luftmassen mag es zwar auch in tiefen Lagen ein paar Flocken aus dem Nebel heraus geben (oder vielleicht am Wochenende im Nordosten auch aus richtigen Wolken), aber für ergiebigen, basisbildenden Schneefall brauchen wir nun mal die Hilfe des Atlantiks und der bleibt durch die alte, neue Blockinglage vorerst ziemlich außen vor. Ja, manchmal tuts auch das Mittelmeer, aber auch das fühlt sich durch diese Wetterlage nicht zu winterlichen Höchstleistungen inspiriert.