Die Tiroler Meteorologen sind dieser Tage so wichtig, wie sonst das ganze Jahr nicht: Das Hahnenkammrennen am Wochenende will betreut werden, und zwar mit punktgenauen Vorhersagen und Nowcasting dank extra an der Streif aufgestellten Wetterstationen. Kritisch wird vor allem das Super-G-Wetter am Freitag. Nach Zwischenhocheinfluss am heutigen Mittwoch geraten die Ostalpen ab morgen in die Wolken am Rand des abziehenden Genuatiefs, das kürzlich für Rekordschneefälle in den Pyrenäen (schade, dass die immer noch so weit weg sind) gesorgt hat. Glücklicherweise müssen die Weltcupfahrer keine störenden Neuschneefälle befürchten, höchstens Sichteinschränkungen und einige wenige Flöckchen. Es sollte problemlos möglich sein, eine schön eisige Piste zu produzieren. Dank der kalten Temperaturen wird man dafür vermutlich nicht mal Salz einsetzen müssen.
Salz und Schnee
Wie funktioniert das mit dem Salz noch mal? Sind die StraĂźen glatt, wird Salz gestreut, das sich dann im Schmelzwasser des Schnees auflöst. Die so entstandene Salzlösung hat einen niedrigeren Gefrierpunkt als reines Wasser. Dadurch schmilzt immer mehr Schnee und die StraĂźen werden frei. Allerdings ist der Schmelzprozess endotherm, das heiĂźt es muss Energie zugefĂĽhrt werden, damit es funktioniert. Diese Energie wird der Umgebung entzogen, wodurch die Schneetemperatur (wenn man das Salz auf die Piste kippt) wieder abnimmt und vorhandenes Wasser gefriert. Es ist nicht ganz einfach, das Ganze so hinzubekommen, dass die Piste zum gewĂĽnschten Zeitpunkt hart ist, aber fĂĽr wichtige Skirennen bemĂĽht man sich hierzulande ja gern. Â
Wochenende und Glaskugel
Für Abfahrt und Slalom am Wochenende sieht das Wetter gut aus: Hochdruckeinfluss weitet sich auf den Ostalpenraum aus. Im Schatten bleibt es empfindlich kalt. Wer sich also den Reizen Kitzbühels zur Rennsaison entziehen kann, findet möglicherweise gut konservierten Powder, wenn er intelligent sucht. In den Westalpen ziehen dagegen schon am Samstagnachmittag Wolken auf und am Sonntag dürfte es dort eher trüb werden. Nach dem Wochenende geht es unbeständig weiter. Mit recht ordentlicher Modelleinigkeit wird für das Monatsende eine stärkere Zonalisierung mit einhergehender Milderung (= Westwetter) gerechnet. Dass die Modelle alle daran glauben, ist ein Hinweis darauf, dass es tatsächlich eintreten könnte. Das Eintreffen dieses potentiellen Westwetters wird aber immer weiter nach hinten verschoben und liegt sowieso im Glaskugelbereich.