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WetterBlog 11 2021/22 | Was kommt nach dem Nordstau?

Beruhigung, Erwärmung, dann: schwer zu sagen.

von Lea Hartl • 02.02.2022
Mittlerweile dürften es alle mitbekommen haben: Es schneit. Wie vom Orakel natürlich trefflich vorausgesagt, können sich die bisherigen Neuschneesummen im Nordstau sehen lassen. Die 48 Stunden Neuschneedifferenz auf der Seegrube liegt bei über einem Meter und heute im Laufe des Tages dürfte noch einiges dazu kommen. Andere Staulagen wurden ähnlich reich beschenkt. Fast im gesamten Nordalpenraum ist für heute ein 4rer ausgegeben.

Aktuelle Lage und Aussichten

Zu verdanken haben wir das der Kombination aus Hoch im Westen und Tief im Osten, die wir bereits letzte Woche besprochen haben. Zwischen den beiden Druckzentren entsteht eine kräftige Nordwestströmung, die Feuchtigkeit an die Alpen drückt. Mit dem heutigen Mittwoch geht die schneereiche Episode dann aber auch langsam wieder dem Ende zu. Bis auf ein paar letzte Schauer sollte der Schneefall bis morgen abklingen. Am Donnerstag halten sich zwar im Stau noch Wolken, aber der Wind lässt nach und es wird allgemein wieder ruhiger.

Mit Abziehen der Störungen erreicht uns im Laufe der nächsten beiden Tagen eine deutlich wärmere Luftmasse - es wird trockener, sonniger und die Nullgradgrenze steigt rapide gen Gipfelregionen (siehe mittlere Karte im Bild unten --> Hochdruck kann sich kurzzeitig durchsetzen, mildere Luftmasse). Letzteres wird die sowieso schon angespannte Lawinensituation noch verschärfen - die Karten der Lawinenlageberichte sind so rot wie selten (Stufe 4). Zurückhaltung ist angesagt!

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Nach aktuellem Stand kühlt es am Freitag wieder etwas ab, bleibt aber relativ freundlich mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken. Für Samstag kündigt sich eine neue Kaltfront im Norden an (rechte Karte im Bild oben), die auch wieder etwas Schnee bringen dürfte, dies aber im Vergleich zu den aktuellen Niederschlägen eher unwesentlich. Die Entwicklung ab dem Wochenende ist für den gar nicht so großen Vorhersagezeitraum sehr unsicher. Wir bewegen uns von einer Nordwestströmung stärker in Richtung Westströmung. Derzeit haben wir eine großräumige Aufteilung der Druckzentren in Hoch Westen und Tief im Osten, aus der immer mehr wird: Hoch im Südwesten (Biskaya), Tief im Nordosten (Skandinavien). Entsprechend “schräger” legt sich der Jet über Mitteleuropa. Die Alpen bleiben zunächst (Wochenende) mehr oder weniger in Reichweite der Frontalzone. Ab Anfang nächster Woche sieht es derzeit nach Hochdruck und Wärme aus, aber das ist noch nicht in Stein gemeißelt. Größere Schneefälle wie der aktuelle sind aber erstmal nicht erneut zu erwarten.

Föhn und Trockenheit abseits des Nordstaus

Im Vorfeld des Schneefalls der letzten Tage gab es auch nördlich des Alpenhauptkamm zum Teil starken Nordföhn. In der Stationsgrafik vom Innsbrucker Flughafen ist deutlich zu sehen, wie der Nordwestföhn am Sonntag den Talboden erreicht hat. Die Temperatur und die Windgeschwindigkeit schießen in die Höhe, die relative Feuchte nimmt ab und der Wind kommt konstant aus nordwestlicher Richtung. Hier findet sich eine umfassende Erklärung der Windsituation im Inntal bei Nordföhn, falls sich jemand dafür interessiert.

Was in Innsbruck dann auch relativ schnell wieder vorbei war, beschäftigte den Alpensüdhang in unterschiedlicher Ausprägung während der gesamten, zu Ende gehenden N-NW Lage. Entsprechend miserabel ist dort mittlerweile die Schneesituation. Auch abgesehen von schlechten Skibedingungen wird die Trockenheit im Süden zunehmend zum Problem. Oberhalb des Lago Maggiore gibt es seit einigen Tagen einen Waldbrand, aufgrund dessen bereits Dutzende Personen evakuiert werden mussten. Der starke Wind (Nordföhn!) hat die Feuerbekämpfung bislang erschwert. Man kann also nur hoffen, dass es besser wird, wenn der Wind nun demnächst einschläft…

Wenig überraschend fiel der Januar im Alpenraum flächendeckend deutlich trockener und wärmer aus als im klimatologischen Mittel üblich - das reißt auch der Neuschnee auf den letzten Januardrücker nicht mehr raus. Die Grafiken unten zeigen Abweichungen der Temperatur und des Niederschlags. Interessant dabei ist wie immer der Vergleich verschiedener Klimaperioden, wie ihn beispielsweise die ZAMG für Österreich bereit stellt. Während beim Niederschlag keine sehr wesentlichen Unterschiede zu sehen sind, führt der Periodenwechsel bei der Temperatur zu einem deutlich anderen Bild.

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