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Wetterblog

WetterBlog 17/2012 | Frühlingsgefühle von Westen

WetterBlog für Freerider

von Lea Hartl 22.02.2012
Die Schneefälle der vergangenen Tage sorgen für eine angespannte Lawinensituation. Ende der Woche bringt eine Warmfront sehr milde Temperaturen und Regen bis in hohe Lagen. Am Wochenende stehen die Zeichen in den Ostalpen auf Nordstau.

Die Schneefälle der vergangenen Tage sorgen für eine angespannte Lawinensituation. Ende der Woche bringt eine Warmfront sehr milde Temperaturen und Regen bis in hohe Lagen. Am Wochenende stehen die Zeichen in den Ostalpen auf Nordstau.        

Aktuelle Lage und Ausblick

  Wir befinden uns nach wie vor in einer westlichen Anströmung, wobei sich der Alpenraum zwischen einem Hoch über Südwest Europa und einem Tief über Skandinavien und dem Baltikum befindet. Eingebettet in dieses Tief ziehen in den nächsten Tagen diverse Fronten gen Alpen. Am Donnerstag (23.2.) wird es mit einer ersten Warmfront schon deutlich wärmer. Der Freitag bringt dank eines Warmluftvorstoßes Temperaturen, wie man sie eigentlich erst in zwei bis drei Monaten erwarten würde. Am Sonntag kehrt der Winter zurück, im Nordosten eventuell sogar mit einer ordentlichen Ladung Neuschnee.    

Schneedecke

 

Den Schnee der Zukunft überlassen wir ansonsten Kollege Orakel. Der Schnee der Vergangenheit ist mindestens genauso wichtig, daher widmen wir uns einem kleinen Rückblick mit Hilfe eines aktuellen Profils aus der Brennerregion (siehe Grafik). Über die Hälfte der gut zwei Meter dicken Schneedecke besteht aus einer homogenen Altschneeschicht, die wir den Schneefällen während Andrea und Co. zu verdanken haben. Schwimmschnee am Boden (an dieser Stelle besteht der Untergrund aus Alpenrosengebüsch) ist nur sehr wenig vorhanden. Für Skifahrer relevanter sind die oberen, kürzlich entstandenen Schichten. Bei 140 cm ist eine dünne Schmelzkruste zu sehen, an der aufbauende Umwandlung stattfindet. Die Temperaturdaten der nahe gelegenen Station am Tuxer Joch legen nahe, dass diese Kruste am 8. Februar während einer kurzen Kältepause entstanden ist.    

Das Erbe der Kälte

 

Darüber befindet sich eine ca. 20 cm dicke Schicht kantiger Kristalle. Diese hat sich während der langen Kälteperiode in der ersten Februarhälfte gebildet und findet sich in vielen Regionen der Nordalpen. Durch die tiefen Temperaturen wurde die damals noch oberflächliche Schicht weitgehend aufbauend umgewandelt. In den Stationsdaten sieht man, dass es am 16.2. bei starkem Wind geschneit hat. Die hierbei entstandene Schicht windgepresster Schnee lagert auf der lockeren kantigen Schicht. Am 20.2. hat es erneut geschneit (davor hat sich Oberflächenreif gebildet, dünne Schicht bei 170 cm), diesmal bei geringem Windeinfluss. Die oberste Schicht ist daher locker, schön zu fahren, glitzert sehr verlockend in der Sonne und verdeckt die Triebschneepakte über der ungünstigen, kantigen Schicht aus der Kälteperiode.

Der Wetterblog macht in den nächsten zwei Wochen Pause vom Internet und meldet sich danach hoffentlich mit März-Powder und Kaiserwetter zurück.

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