An der im letzten Blog besprochenen Großwetterlage hat sich nichts Wesentliches geändert. Ein kräftiges Hoch über Skandinavien blockiert die Westwinddrift über den Atlantik, wodurch kalte Luft aus Nordosten bis weit nach Mitteleuropa vordringen kann. Tiefs müssen in den Mittelmeerraum ausweichen und ziehen südlich der Alpen vorbei. Während der Alpenraum durch Föhneinflüsse noch gelegentlich das ein oder andere Sonnenfenster und etwas weniger extreme Temperaturen abbekommt, fallen in Deutschland und Osteuropa reihenweise Kälterekorde für die dritte Märzdekade. In Brandenburg wurden beispielsweise am vergangenen Sonntag (24.3.) knapp -19°C gemessen.
Osteraussichten
Nach einer zaghaften Zwischenphase mit Hochdruckeinfluss heute (Mittwoch 27.3.) und morgen, nähert sich von Westen die nächste Störung. Auch die Osterfeiertage dürften eher trüb und kühl verlaufen, wobei es eine Spur milder werden sollte. Die Großwetterlage bleibt bestehen, die Details sind schwer bis gar nicht vorherzusagen. Was Neuschnee angeht, könnten die Südwest- und Westalpen in den nächsten Tagen durchaus einen Besuch wert sein. Für den Osten gilt: Kleinvieh macht auch Mist, zumindest ein bisschen.
In der Glaskugel
Wie es mittel- und längerfristig weitergeht, ist ebenfalls sehr schwer zu sagen. Eine mögliches Ende der BlockingLage bestünde aus einem langsamen Abschwächen des Hochs im Norden und einer ostwärts Verlagerung des Atlantiktiefs. Dadurch würde milde Luft aus Süden trogvorderseitig an Mitteleuropa herangeführt. Einige Modelle wollten das Anfang der Woche noch in den ersten Apriltagen sehen, heute ist davon nicht mehr viel übrig. Ganz im Gegenteil: Momentan sieht es im Glaskugelbereich eher nach einem erstarkenden Islandhoch und tiefem Geopotential im Mittelmeerraum aus. Wir ziehen uns also zum Ostereiersuchen wetterfest an – oder gehen Skifahren! – und lassen uns ansonsten überraschen. Solange die Sonne jeden Tag aufgeht und die Erde sich in gewohnter Manier dreht, wird der steigende Sonnenstand den Frühling über kurz oder lang einläuten und wir müssen keine neue Eiszeit befürchten.