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Wetterblog

WetterBlog 19 2022/23 | Beständig unbeständig

Von Trögen bis Tornados

von Sebastian Müller 29.03.2023
Das wechselhafte Frühlingswetter ist teilweise noch richtig kalt und bisweilen schon gewittrig! Der mäandernde Jetstream deutet weiterhin auf stratosphärische Einflussnahme hin und es scheint als würden wir auch im April noch einige flockige Niederschläge erleben dürfen. Das Wetter im Alpenraum bleibt unbeständig und Sommer ist noch lange nicht.

Neuerlicher Wintereinbruch

Ein tiefer Trog durchquerte diese Woche Mitteleuropa und brachte von Skandinavien bis an den Alpennordhang nochmal Frost und Neuschnee, wie auch im letzten Powderalarm schon angekündigt war. Die Messtation auf der Seegrube bei Innsbruck verzeichnete gar 85cm Neuschnee innerhalb der letzten drei Tage - der Winter gibt sich nicht geschlagen! Dass der Einfluss des Zusammenbruchs des Polarwirbels in der Stratosphäre daran Schuld ist, kann zu Recht angenommen werden: vier Powderalarme im März sprechen für sich. Und diese Einflussnahme von oben, die prinzipiell eine Verlangsamung der Westwind-Zone bedeutet, kann durchaus noch andauern. Die Aussichten sind weiterhin launisch-frühlingshaft.

Die nächsten Tage

Der gegenwärtige Trog zieht ab gen Osten und streckt sich dann tief in den Balkan hinab, wo er ebenfalls für einen neuerlichen Wintereinbruch sorgen dürfte. Für den Alpenraum deuten sich einige Tage mildes und störungsfreies Westwindwetter an. Doch spätestens zum Sonntag verdellt sich die Zirkulation wieder gehörig und ein neuerlicher Trog entwickelt sich über Europa. Im Mittelmeerraum bildet sich hierbei ein Tief und sorgt für einiges an gewittrigem Niederschlag. Die Alpennordseite darf abermals auf die Zufuhr arktischer Luftmassen und Nordstau hoffen. Nur, dieser Trog ist diesmal weniger stark ausgeprägt, wärmer und instabiler, sodass vom Niederschlag einiges auch in flüssiger Form herunterkommen wird. Trotzdem, die Wetterküche ist noch voll in Betrieb und wer noch Powder will, wird ihn sicher irgendwo auf der Speisekarte finden.

 

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Tornados in den USA

Gewitter nähren sich bekanntlich von der thermodynamischen Instabilität der Atmosphäre, für welche die relativen Temperaturunterschiede wesentlich sind. Deswegen treten sie nicht nur an schwül-heißen Sommertagen auf, sondern auch schon jetzt im Frühling, wenn milde Luft aus den Subtropen auf polare Luftmassen stoßen. In den USA, wo alles wie immer etwas extremer ist, gab es in den letzten Tagen schon eine erste Phase schwerer Gewitter. In einem Trog wurde kalte Polarluft an den warmen Golf von Mexiko herangeführt und, einhergehend mit Windscherung, entwickelten sich dabei Superzellen mit Tornados, von Texas bis Florida. Ein Tornado erreichte dabei Kategorie EF4, und kostete mehr als 26 Menschen das Leben. In Anbetracht dessen erscheinen die ersten Gewitter unseres Alpenraums wie Nieselregen, und die Absage des Verbier Xtreme ist ebenso leicht zu verschmerzen.

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