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WetterBlog 3 2022/23 | Stürmische Zeiten!

Südföhn, dann kälter und Schnee im Norden

von Lea Hartl 07.12.2022
Die Aussichten sind turbulent. Einerseits stehen jahreszeitbedingt Einkäufe, Plätzchen Backen, Urlaubsplanung, Familienmanagement und ähnliches an. Andererseits beobachten wir mit Spannung, ob sich jahreszeitbedingt nun endlich ein gescheiter Polarwirbel einfindet und was das für unser Winterwetter bedeutet! Kurzfassung der nächsten Tage: Stürmischer Südföhn, ab dem Wochenende kälter und Schnee aus N-NW.

Die Ausgangslage

Der PowderAlarm hat den Winterstart mittlerweile offiziell eingeläutet und die Social Media Feeds füllen sich mit epic Pow Shots, geshreddeten Lines und saisonalen Safety Updates. Bei den geshreddeten Lines sieht man noch verdächtig oft Steine in den Landungen, aber mit dem richtigen Instagram Filter kann auch das durchaus epic wirken. Jedenfalls sind die Berge mittlerweile mehr oder weniger weiß - im Süden und Westen tendenziell mehr als im Norden und Osten.  Mit den nächsten, hoffentlich nahenden Schneefällen wird dann vielleicht auch das Steinproblem langsam besser. Die mittlerweile ebenfalls vorhandenen Schneedeckenprobleme allerdings werden eher kritischer. Das SLF hat inzwischen den regulären, täglichen Bulletinbetrieb gestartet (mit Zwischenstufen!), Salzburg und Vorarlberg ebenfalls. Beim “Lawinenreport” für Tirol, Südtirol und Trentino herrscht noch eine Art Fleckenteppich. Trentino hat wie der Rest Italiens (außer Südtirol) den Warnbetrieb bereits aufgenommen. Bei den (Süd) Tirolern ist die Karte noch leer, aber das wird sich bestimmt bald ändern.

Beim Wetter zeigt uns ein Blick auf die GFS-Nordhemisphärenkarte einen sehr unrunden Polarwirbel. Entscheidend für das Geschehen bei uns ist ein derzeit ziemlich ausgeprägtes Grönland Blocking. Hoher Luftdruck über Grönland blockiert die Strömung über dem Atlantik und die Luft muss sich in einer sehr großen Wellenbewegung um das blockierende Hoch herum bewegen. Somit strömt kalte Luft aus dem hohen Norden nach Mitteleuropa. Die Alpen liegen derzeit noch etwas südlich der kalten Luft und werden von Kälte und Tiefdruckeinfluss aus Norden nur gestreift.

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Die Aussichten

Der Grönland Block bleibt uns einige Tage erhalten. Das heißt, es bleiben auch die Hauptdarsteller der Großwetterlage unverändert, nämlich eben die stark verwellte Strömung und Tiefdruck über Nord- und Mitteleuropa. Kleine Änderungen gibt es aber trotzdem und die können bekanntlich große Auswirkungen haben! Die Druckzentren verschieben sich in den nächsten Tagen: In der großen Nordhemisphärenkarte erkennt man nicht viel, aber im Europaausschnitt tut sich einiges.

Der morgige Donnerstag (8.12.) wird im Alpenraum nochmal recht sonnig, zumindest über dem teils zähen Hochnebel. Das große Tiefdruckgebiet ist aber etwas nach Südwesten gerutscht und sorgt dafür, dass sich die Anströmungsrichtung ändert! Im Laufe des Tages kommt im Norden langsam Föhn auf, im Süden wird es von Westen her zunehmend wolkig. Ein kleineres Tief vor der Iberischen Halbinsel unterstützt das Ganze aus der anderen Richtung. Der Freitag wird entsprechend stürmisch mit Föhn im Norden und Regen bzw. Schnee im Süden. Aus heutiger Sicht kommt im Südosten am meisten zusammen, genaueres - auch die Höhe der Schneefallgrenze - hängt von einer Italientiefentwicklung ab.

Am Freitagabend oder spätestens am Samstag wird der Föhn zusammenbrechen. Die Strömung dreht auf NW, bleibt aber kräftig. Der Niederschlagsschwerpunkt verschiebt sich damit auf die Alpennordseite. Gleichzeitig sinken auch die Temperaturen, so dass zumindest im Norden Schnee bis in tiefe Lagen zu erwarten ist. Der Sonntag sieht kalt und durchwachsen aus, aber tendenziell weniger stürmisch und aufgelockerter als der Samstag. Auch Anfang der kommenden Woche bleibt es winterlich kalt, bei voraussichtlich ruhigerem Wettercharakter. Danach wird die Prognose deutlich unsicherer - gut zu erkennen in den Ensemblevorhersagen ab ca. Dienstag nächster Woche (Bild links). Je weiter die Linien auseinander sind, desto größer die Unsicherheiten.

Insgesamt findet der WetterBlog die Wetteraussichten momentan nicht so schlecht. Die extrem hohen Temperaturen in weiten Teilen der Arktis wirken beunruhigend symptomatisch und gefallen uns nicht (siehe Bild unten), aber auf der räumlich und zeitlich begrenzten Skala des Skifahrens in den Alpen bewegen wir uns in einem erfreulich winterlichen Bereich!

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