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WetterBlog 4 2021/22 | Begleitblog zum Alarm

Weiterhin winterlich

von Lea Hartl 01.12.2021
Am heutigen Mittwoch zeigt sich kurz die Sonne, dann gibt es erneut Schneenachschub für den Alpennordhang. Auch das Wochenende wird voraussichtlich sehr winterlich mit Schnee bis in tiefe Lagen.

Aktuelle Lage und Aussichten

Wir befinden uns am westlichen Rand (in strömungsrichtung auf der Rückseite) eines mächtigen Tiefdruckkomplexes, der sich langsam nach Osten bewegt. In den letzten Tagen entstanden durch die sehr meridionale Strömung beeindruckende Temperaturgegensätze zwischen Nordeuropa und dem Südosten: Im nördlichen Schweden wurde die kälteste Nacht seit langem registriert, während in Griechenland lokal Temperaturrekorde gebrochen wurden. Letztere kamen durch eine trogvorderseitige, südwestliche Anströmung und Föhneffekte zustande. Erstere sind der polaren Luftmasse zu verdanken, die sich durch den stark verwellten Jet bis weit nach Süden vorgearbeitet hat.

Diese große Welle im Jetstream wird uns auch weiterhin beschäftigen. Allerdings zeigt sich heute kurzzeitig eine kleinere Welle, die in die übergeordnete Strömung eingebettet ist und Zwischenhocheinfluss bzw. für die Nordalpen ein paar Sonnenstrahlen und einen deutlichen Temperaturanstieg bringt. Wir liegen im Warmsektor, der auf die gestrige Warmfront folgt. Dieser Spuk ist aber von kurzer Dauer. Schon heute Abend trübt es wieder ein und die nächste Kaltfront aus Nordwesten rückt an. Die Schneefallgrenze sinkt damit erneut, wobei die Luftmassen diesmal eher aus dem vergleichsweise warmen Nordatlantik kommen, nicht direkt vom kalten Polarmeer. Details zum Schneefall in den nächsten Tagen gibt es im aktuellen PowderAlarm.

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Weitere Entwicklung

Am Freitag herrscht aus heutiger Sicht wieder vergleichsweise “freundliches” Wetter. Erneut bringt eine kleine Verwellung in der großen Welle eine kurze Beruhigung. Für uns bleibt nach wie vor das stark aufgewölbte Azorenhoch maßgeblich. Zum Wochenende streckt es sich wieder etwas weiter nach Norden als zuletzt. Das bewirkt bei uns einen Schwenk der Strömung auf mehr Nord und weniger West. Heißt: Das Wochenende wird wieder ziemlich kalt und im Norden voraussichtlich auch nochmal schneereich.

Ab dem neuen Wochenanfang wird die Situation dann zunehmend unklar. Mehr Atlantikeinfluss scheint wahrscheinlich, was für uns milderes, weiterhin wechselhaftes Wetter bedeuten würde, wobei hier wie gesagt auch bei der großräumigen Entwicklung noch deutliche Unsicherheiten bestehen. Wir schließen uns dem Orakel an und behaupten: Bieropfer an Ullr können nicht schaden.

Lawinenwarndienste starten in die Saison

Mit dem Schneefall steigt natürlich auch die Lawinengefahr. Wo vor dem aktuellen Niederschlag Novemberschnee übrig war, fällt der Neuschnee meist auf eine aufbauend umgewandelte Altschneedecke. Hinzu kommen neben dem Neuschnee an sich noch Windverfrachtungen und Temperaturschwankungen. Das SLF veröffentlicht schon seit ein paar Tagen wieder tägliche Lawinenbulletins, der Euregio LWD (Tirol, Südtirol, Trentino) und die Salzburger haben gestern Abend das erste Bulletin veröffentlicht. Auch die übrigen österreichischen Bundesländer folgen soweit über die Websites ersichtlich in den nächsten Tagen, oder haben - wie auch Bayern - ein Update zur aktuellen Situation gepostet.

Gerade am Anfang der Saison müssen sich auch die Warndienste erstmal ein Bild der Situation machen. Meldungen von Lawinenbeobachtungen oder Gefahrenzeichen und Schneeprofildaten, die in entsprechende Portale eingetragen werden, sind hierbei hilfreich und immer gern gesehen!

Zum Euregio Lawinenreport gibt es derzeit eine Umfrage, mit der ermittelt werden soll, wer die Produkte wie nutzt und wo noch Luft nach oben ist. Hier kann man sich für die Teilnahme registrieren. Auch erfreulich: Auf den Startseiten der verschiedenen österreichischen LWDs werden nun zumindest teilweise die Gefahrenstufenkarten der angrenzenden Bundesänder ebenfalls angezeigt, sowie die schweizer Karte.

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