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WetterBlog 4 2022/23 | Grenzwetterlage, in den nächsten Tagen milder mit Föhn

Glatteisproblematik am Alpennordrand und sonstige Aussichten

von Lea Hartl 14.12.2022
Heute beschäftigt uns eine Luftmassengrenze. Die kalte Luft der letzten Tage weicht langsam wärmeren Luftmassen aus dem Süden. Das führt am Alpennordrand zu gefährlichem Glatteis auf den Straßen. Abgesehen davon bringt die Grenzwetterlage zunächst etwas Niederschlag im Norden und dann eine Umstellung auf föhniges, milderes Wetter.

Glatteisgefahr

Bei klarem Himmel, tiefen Temperaturen und insgesamt ruhigem Wetter haben sich in den letzten Tagen verbreitet Temperaturinversionen gebildet. “Seen” aus kalter Luft liegen in den Tälern, während in der Höhe wärmere Luft herbei strömt. Besonders im nördlichen Alpenvorland führt das momentan zu einer brisanten Glatteislag: Eine kleine, in die insgesamt westliche Strömung eingelagerte Störung bringt am Alpennordhang etwas Niederschlag. Dieser Niederschlag startet in den höheren atmosphärischen Schichten als Schnee, fällt dann aber durch wärmere Bereiche und wird zu Regen. Gefährlich wird es, wenn der Regen dann in die noch bestehenden Kaltluftseen fällt und am kalten Boden sofort gefriert. Neben Glatteis auf den Straßen kann Eisregen in extremen Fällen auch für Bäume und Stromleitungen zum Problem werden. Beim DWD gibt es weitere Informationen zum Thema, falls jemand weiterlesen und ein vertikales Temperaturprofil mit mehreren Nullgradgrenzen sehen will. Auch die MeteoSchweiz bietet heute ähnliches.

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Aktuelle Lage und Aussichten

Abgesehen von der lokalen Glatteisproblematik sieht die Wetterlage derzeit in etwa folgendermaßen aus: Die erwähnte Störung legt sich von Norden an die Alpen und bringt wie gesagt etwas Niederschlag. Von Süden her baut sich eine Föhnlage auf. Diese beiden Player ringen heute (Mittwoch) um die Oberhand, spätestens morgen dürfte sich der Föhn dann mehr oder weniger überall durchgesetzt haben. Auf der großen Skala löst sich der Grönland Block auf, der uns letzte Woche beschäftigt hat und mitverantwortlich war für die zuletzt kalten Temperaturen. Der Polarwirbel ist nach wie vor unrund und weit weg von einem Winterwirbel wie er im Lehrbuch stünde, aber die Strömung über dem Atlantik und Europa ist derzeit trotzdem relativ zonal. Ein Tief vor der Küste Frankreich mischt auch noch mit und lässt aus der Westströmung in den nächsten Tagen eine Südwestströmung werden.

Für das Wetter bedeutet das: Föhnsturm in den anfälligen Regionen vor allem am morgigen Donnerstag. Am Alpensüdhang schneit bzw. regnet es morgen und am Freitag aus dem Stau heraus. Die Schneefallgrenze ist dabei höher als zuletzt, am meisten Niederschlag ist aus aktueller Sicht im Südosten zu erwarten. Eine aus Nordwesten eintreffende Kaltfront bringt am Freitag auch im Norden etwas Schnee. Hier bleiben die Temperaturen voraussichtlich tiefer und der Schnee schafft es vermutlich zumindest in die höheren Täler, es kommt aber nicht viel zusammen.

Am Wochenende beruhigt sich das Wetter. Spätestens im Laufe des Samstags dürfte der Niederschlag überall abklingen und sonniges, mildes Bergwetter stellt sich ein. Die Glaskugel deutet auch für die nächste Woche ziemlich mildes, wechselnd bewölktes Wetter an. Tendenziell könnte man in der gegebenen Konstellation auf etwas Schnee in hohen Lagen hoffen. Für die Niederungen sieht es eher nach einer Mischung aus Sonne und bewölktem Matschwetter als nach Winterwonderland aus. Ein bisschen Potential für Überraschungen ist Glaskugel-typisch gegeben, vielleicht wendet sich das Blatt also noch auf eine winterlichere Seite.

Schneelage

Naja, geht so. Das SLF hat die Schneehöhenkarten modernisiert und bietet mittlerweile eine Art “PowderMap”, in der man herum zoomen und zwischen Neuschnee, Schneehöhe, relativer Schneehöhe (Prozent des langjährigen Mittels) und weiteren Layern, sowie zwischen zwei verschiedenen Seehöhen wechseln kann. Wenig überraschend sind die absolute sowie die relative Schneehöhe momentan wenig erfreulich und vor allem in den hohen Lagen deutlich unterdurchschnittlich. Dennoch wissen wir die neuen Karten natürlich zu schätzen und gratulieren zur gelungenen Darstellung!

Je nach Region liegt zwar noch kaum genug Schnee für Geländeabenteuer, aber die dünne Schneedecke hat schon durchaus unangenehme Probleme zu bieten. Die Warndienste haben mittlerweile den Betrieb aufgenommen und warnen vor Schwachschichten im Altschnee und laufend neugebildetem Triebschnee. Wir hoffen mittel- und langfristig auf Besserung, obwohl es kurzfristig nicht danach aussieht!

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