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WetterBlog 8 2018/19 | Prost Neujahr!

Näheres zur Nordstauwoche

von Lea Hartl 02.01.2019
Das Jahr 2019 ist noch jung, hat es aber schneetechnisch schon in sich: Ein Alarm jagt den nächsten und zumindest im Nordosten der Alpen scheint sich der Winter nun wirklich eingefunden zu haben. Der Westen und vor allem der Süden müssen sich bis auf weiteres mit Kunstschnee und den Resten der Frühsaisonsschneefälle begnügen.

Aktuelle Lage und Aussichten

Die Alpen werden bekanntlich gern in Ost und West geteilt, meist ungefähr entlang einer gedachten Linie zwischen Bodensee und Comer See. Auch das Wetter macht diese Woche bei der Ost-West Trennung mit, obwohl die meteorologische Trennlinie etwas weiter östlich verläuft als die geographische:

Ein blockierendes Hoch über Westeuropa und den Britischen Inseln schneidet die Alpen derzeit von der atlantischen Westdrift ab. Zwischen dem Hoch und einem Tief mit Kern irgendwo über dem Baltikum fließt in einer straffen Nordanströmung polare Kaltluft nach Süden. Die Ostalpen kriegen die kalte und durchaus auch feuchte Luft ab, in den Westalpen dominiert das Hoch mit eitel Sonnenschein.

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Schon am heutigen Mittwoch schneit es im Osten und die Temperaturen sinken deutlich mit einem Schwung kalter Höhenluft, der an die Alpen gesteuert wird. Auch am Donnerstag bleibt es turbulent mit Potential für Graupelschauer und vielleicht sogar das ein oder andere Wintergewitter, das sich unter die Schneeschauer mischt. Am Freitag beruhigt sich das Ganze ein bisschen – soll heissen es schneit etwas weniger – bevor am Samstag eine Warmfront einen leichten Temperaturanstieg und weitere, ergiebige Niederschläge bringt.

Die Details dazu sind im aktuellen PA und ab Freitag höchstwahrscheinlich dann in PA Nummer 6 nachzulesen. Das Blockadehoch rührt sich auch in der ferneren Zukunft laut Glaskugel nicht wirklich vom Fleck und die nord- bis nordwestliche Strömung dürfte und uns mit allem was dazu gehört auch nächste Woche noch begleiten.

Je weiter man sich nach Westen und Süden begibt, desto sonniger ist und bleibt es in den nächsten Tagen.

Silvesternebel

Anlässlich des Jahreswechsels mit begleitenden Feuerwerken ein kurzer Exkurs zum Thema Kondensationskeime: Wasserdampf in der Luft kondensiert zu kleinen Tröpfchen, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Luft das Sättigungsniveau überschreitet. Es kondensiert sich wesentlich besser, wenn kleine Partikel in der Luft enthalten sind, an denen man als Wassermolekül andocken kann. Solche Partikel befinden sich eigentlich immer in mehr oder weniger großen Mengen in der Luft und stammen aus natürlichen Quellen, beispielsweise Staub aus der Wüste oder Salz aus dem Meer, oder von menschlichen Aktivitäten wie Feuer machen, Diesel-Auto fahren, oder eben Silvesterböller verschiessen.

Die Feinstaubkonzentration an viel befahrenen Straßen liegt bei etwa 70 Mikrogramm pro Quadratmeter. Laut ZAMG werden an Silvester an viel befeuerwerkten Örtlichkeiten Werte von bis zu 3000 Mikrogramm pro Quadratmeter erreicht. Das ist nicht nur weit jenseits der üblicherweise als akzeptabel betrachteten Feinstaubbelastung, schlecht für Asthmatiker und überhaupt ziemlich giftig, es fördert auch die Bildung von besonders dichtem Nebel. Durch die vielen Rußpartikel in der Luft bilden sich statt weniger, großer Nebeltropfen viele, ganz kleine Nebeltröpfchen. Wenn der Böllerdreck dann noch in einer Inversion gefangen ist, sinken die Sichtweiten mitunter auf minimalste Werte, „Autofahren wird unmöglich und Fußgänger irren orientierungslos umher“.

Es wäre eventuell zu überlegen, ob man sich das Feuerwerk vielleicht doch einfach spart, schließlich lassen sich letztere Effekte auch durch schlichten Alkoholkonsum erzielen.

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