Was bedeutet das für uns?
Einen solchen Warmluftvorstoß in den hohen Norden wird der Polarwirbel nicht ohne die ein oder andere Beule überstehen, da sind sich die Modelle einig. Aus dem bisher recht runden Wirbel wird ein unförmiger Blob mit zwei Kältepolen, die sich im Nordatlantik und Nordpazifik ausbilden. Das wäre auf jeden Fall immerhin schon mal etwas deutlich anderes als das ewige Hoch, das uns die letzten Wochen begleitet hat. Allerdings sind die Auswirkungen auf unser Wetter noch ungewiss. Es sieht so aus, als ob der für unsere Gegend zuständige Kältepol im Bereich Grönland erhalten bleibt, er bekommt nur einen Kollegen gegenüber. Damit wäre der Polarwirbel dann zwar geschwächt, bei uns funktioniert das Atlantikwetter aber grundsätzlich trotzdem.
Noch bevor sich das ganze bei uns wirklich auswirkt, erlaubt das blockierende Skandinavienhoch kalter Luft aus dem kontinentalen Osten das Vordringen nach Mitteleuropa. Bis wohin die kalte es genau schafft ist unsicher, aber vermutlich wird die Luftmassengrenze irgendwo grob im Osten Österreichs landen. Kalte Luft allein reicht bekanntlich nicht für einen ordentlichen Winter: es fehlt noch der Schnee. Der kommt aus dem Westen in Form von vom Atlantik ausgespuckten Störungen und Fronten. Die erste solche Störung dürfte am Neujahrstag eintreffen und wird den Alpennordhang bevorzugt (wenn nicht sogar exklusiv) behandeln, allerdings eher nicht besonders ergiebige Niederschlagsmengen bringen.