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WetterBlog 9 2018/19 | Nordstau, Nordstau, Nordstau

Nordstau.

von Lea Hartl 09.01.2019
...und ab und zu ein bisschen Nordweststau. Damit wären die aktuellen Aussichten mehr oder weniger zusammengefasst. Wie auch in der nicht abreißenden PowderAlarm-Serie nachzulesen ist, schneit es in den Nordalpen vorerst weiter.

Aussichten

Die Großwetterlage erweist sich als hartnäckig – Meteorologen sprechen gern von persistent – und ändert sich bis auf Weiteres nur auf Detailniveau. Nach wie vor sitzt ein Hochdruckgebiet über dem Westatlantik, an dessen Ostflanke eine Front nach der anderen aus Norden gegen die Alpen rutscht. Während der letzten Woche hat das vor allem die österreichischen Nordalpen und Bayern betroffen. Nun wird das Hoch nach und nach ein bisschen von der Frontalzone angefressen (=Änderung auf Detailniveau) und beim aktuellen Alarm bekommt auch die Schweiz etwas ab.

Warnlage

Am heutigen Mittwoch treffen im Vergleich zu den letzten Tagen wieder etwas kältere Luftmassen ein und die Schneefallgrenze sinkt bis in viele Täler. Bis Donnerstag Früh kommt vor allem in den bereits bekannten Alarmgebieten nochmal eine ziemlich kritische Ladung Neuschnee dazu. Die ZAMG hat erneut flächendeckend für die Nordalpen eine rote Schneewarnung ausgegeben. Ebenso flächendeckend herrscht am Alpennordhang von der Ostschweiz bis an die Rax zumindest oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4. Im Norden der Steiermark und im angrenzenden Niederösterreich wurde heute die Stufe 5 ausgegeben.

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Einige Ortschaften in der Obersteiermark sind bereits seit Freitag von der Außenwelt abgeschnitten. Betroffen sind vor allem das Sölktal, in das laut ÖAMTC derzeit nichtmal Einsatzfahrzeuge vordringen können, und Dörfer im Gesäuse. Die Skigebiete Planneralm und Hochkar wurden in Autokonvois evakuiert, das Hochkar zum ersten Mal in der Geschichte des Skigebiets. Obertauern, Saalbach-Hinterglemm und einige andere Salzburger Gemeinden waren zwischenzeitlich nach Sperrungen wieder erreichbar, mit den erneuten Schneefällen am Mittwoch sind aber wieder Sperrungen zu erwarten.

Neben der Lawinensituation ist in vielen Gebieten vor allem die Schneebruchgefahr ein Thema. In einer eher harmlosen Variante dieses Problems war am gestrigen Dienstag beispielsweise das Skigebiet Winkelmoos Alm Steinplatte nur von der österreichischen Seite (Waidring) zu erreichen. Die Gondel in Reit im Winkel war außer Betrieb, da die Gefahr bestand, dass Bäume in die Seilbahn fallen. Zwar waren am Dienstag in gelegentlichen Wetterfenstern einige Hubschrauberflüge möglich, unter anderem an der Winkelmoos Alm, um Schnee mittels Downwash der Rotoren von den Bäumen zu räumen, mit der heutigen Wetterverschlechterung hat sich das aber vorerst wohl wieder erledigt. Diverse Straßen- und Zugverbindungen bleiben wegen Schneebruchgefahr weiterhin gesperrt, ebenso wie viele Wanderwege, Loipen uä.

Laut ZAMG sind die aktuellen Schneehöhen im Norden noch nicht im Rekordbereich für die Jahreszeit. Gerade in den tieferen Lagen hat sich die Schneedecke durch die wärmeren Temperaturen und den Regeneintrag in den letzten zwei Tagen stark gesetzt. Was die Neuschneesummen angeht, gab es in den Staulagen allerdings bereits jetzt vielerorts mehr Schnee als sonst in einem gesamten durchschnittlichen Januar.

Kontrastprogramm im Süden

Während man im Norden unter dem Schnee mittlerweile eher ächzt als juchzt, bleibt es südlich des Alpenhauptkamms bei Nordföhn trocken und sonnig. Während am Galzig 200cm Schnee liegen, sind es auf der südlich des Hauptkamms gelegenen Villacher Alpe in ähnlicher Höhe nur 20cm. Ähnlich der Kontrast zwischen den per Luftlinie nur 70km voneinander entfernten Talorten Hochfilzen in Tirol mit 140cm Schnee und Mallnitz in Kärnten mit 14cm. Hier ist erstmal auch kein Schneenachschub zu erwarten, obwohl die Nachbarn im Norden vermutlich ganz gern was abgeben würden.

Viel Schnee gibt es dann wieder noch ein bisschen weiter südlich: Im Apennin versinken Bergdörfer dank Mittelmeer Sea-Effect im Schnee und auch in Süd- und Mittelgriechenland sorgen starke Schneefälle für massive Verkehrsprobleme.

Der WetterBlog wünscht dem Norden wie dem Süden weiterhin gute Nerven, auch angesichts der derzeit ziemlich anstrengenden Social Media Bipolarität von "Best Day Ever so deep wars noch nie #powstria" und "völlig unverantwortlich bei dem Wetter vor die Tür zu gehen, wenn euch was passiert seid ihr selbst schuld !!1!!"

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