Man mochte es ja in letzter Zeit kaum noch glauben, aber die klassische Westwetterlage ist eine der häufigsten Großwetterlagen in Europa. Die aktuellen, lang ersehnten Schneefälle zeigen eindrücklich, warum Westwetter für den Winter in den Alpen so wichtig ist: Einigermaßen flächendeckender Niederschlag – und davon nicht zu knapp.
Westwetter im Winter: viel Niederschlag, aber eher mild
Westwetter im Winter ist üblicherweise zwar niederschlagsreich, aber nicht besonders kalt. Mittlere Lagen ärgern sich da gelegentlich durchaus über Niederschlag, der eher als Regen, denn als Schnee fällt, auch wenn momentan wohl jeder glücklich nimmt, was er kriegen kann. Westlagen bewegen nun mal grundsätzlich vor allem milde, maritime Luftmassen. Zusätzlich können sie leicht von einer ja üblicherweise erwünschten Nordwestströmung auf Südwest kippen, wenn ein Tief etwas aus der Bahn rutscht und die Alpen auf die Trogvorderseite geraten. Die Südalpen, die momentan schneemäßig logischerweise schlecht abschneiden, würden sich über so was freuen, im Norden würde der Föhn die frisch gefallene Basis, nunja, „komprimieren.“
Marius SchwagerTobi HuberArlberg, Österreich
Marius SchwagerTobi HuberArlberg, Österreich
Derzeit, Stand vom Mittwoch (7.12.2012), sieht es so aus, als würde die Nordkomponente in nächster Zeit täglich schwächer. Schon der Freitag dürfte relativ mild werden, wer also, wie die besonders katholischen Österreicher, morgen aus Anlass von "Maria Empfängnis" frei hat, sollte das nutzen und sich überlegen, in welcher Liftschlange er sich mit Gleichgesinnten prügeln möchte. Das Wochenende wird noch mal etwas kühler, es bleibt aber eher trüb. Anfang nächster Woche steht eine Umstellung auf das oben besprochene Vorderseitenwetter bevor.