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Abenteuer & Reisen

Anno dazumal Teil 7 | Winter- und Frühlingsfahrten beiderseits des Inns Teil 1

Die Kitzbühler Alpen 1916

von Bettina Larl 17.03.2017
Im nächsten Teil der Serie Anno Dazumal, schwärmt Sepp Zangenfeind in einem Artikel aus dem Jahr 1916, in begeisternden Worten von anstrengenden Touren, belohnenden Ausblicken und schnellen Abfahrten in den Kitzbühler Alpen.

Winter- und Frühlingsfahrten beiderseits des Inns

von Sepp Zangenfeind

Breit und behäbig, wie seiner Bedeutung wohl bewußt, wälzt der untere Inn seine Wasser durch das weite Tal der nördlichen Tiroler Grenze zu. Dem stolzen Fluß folgt seit altersgrauer Zeit eine Hauptstraße des Völkerverkehrs, auf der im Laufe ungezählter Jahrhunderte eine gar bunte Menge stromauf- und flußabwärts zog. (...)

Die ragenden Berge zur Linken und Rechten hatten keinen Reiz für die Fahrenden. Die schroffen Wände der nördlichen Talseite mögen ihnen eher Schrecken eingeflößt, als ihre Aufmerksamkeit erregt haben, die ungeheuren Wälder auf der anderen Talseite bargen dereinst gewiß allerlei Gefahren: Meister Petz hauste dort und in frühester Zeit ritt wohl von mancher Burg manch kühner Schnapphahn zutal, wenn der Wächter das Nahen eines Wagentrosses gemeldet hatte. Der Berge Segen lockte dann da und dorthin fleißige Knappen, und von stolzen Schlössern zogen kühne Weidmänner zu frohem Gejaide; die Wälder wurden gerodet, der Bauer gewann den Boden für seine friedliche Tätigkeit und allenthalben entstanden Dörfer, Märkte und Städte; so ward allmählich das schöne, breite, wohnsame Unterinntal zu einem der gesegnetsten, reichst kultivierten Täler Tirols.
Aber während unten im Tale der fleißige, strebsame Mensch mehr und mehr Besitz von allem urbaren Boden ergriff, blieben die hehren Berge, soweit ihnen nicht der Bergmann kostbare Erze abbaute oder das dem Menschen unentbehrliche Salz abgewann, in stiller Größe einsame Wächter des betriebsamen Lebens an ihrem Fuße. Außer dem pirschenden Jäger kamen nur selten Vereinzelte auf die sonnigen Höhen, für deren Schönheit und Reichtum den Menschen noch der Sinn fehlte. Erst eine verhältnismäßig ganz junge Zeit hat dann der Menschheit das Verständnis für den unschätzbaren Born hehrster Freuden gegeben, als den wir heute die Berge lieben, und neue Scharen beleben nun die alten Heerstraßen, von denen sie ausziehen auf die geliebten Berge und vordringen in alle Seitentäler, mit jauchzendem Glücksjubel die innersten Hochtalwinkel erfüllend.
Und in allerjüngster Zeit sind abermals ganz neue Verehrerscharen den Bergen erstanden: der nordische Schneeschuh hat dem alpinen Winter viele seiner Schrecken genommen und dem Menschen neue, früher ungeahnte, unvergleichliche Schönheiten der Berge erschlossen. Er hat es auch bewirkt, daß so mancher, sonst von den Himmelstürmenden Hochalpinisten kaum beachtete, im Sommer gemütlich begrünte Gipfel mittlerer Höhe auf einmal hoch zu Ehren kam, und daß so manches stille Tal, das sonst selbst im Sommer nur wenige Besucher sah, im Winter aber völlig von der Welt abgesperrt war, nun auf einmal mit oft gar frohem Leben erfüllt wird.

So zahlreich sind schon die Freunde winterlicher Bergschönheit geworden, daß man sogar die Klage vernimmt, es gäbe jetzt auch im Winter noch kaum mehr einen wirklich stillen Winkel. Aber das ist oft Übertreibung. Die weite Alpenwelt wird wohl niemals ganz von menschlicher Unrast erfüllt sein und man braucht manchmal nur wenige Schritte von den gewohnten Wegen der Menge abzuweichen, um eine — wenigstens im Winter — noch fast unberührte Welt zu betreten, wo noch Ursprünglichkeit und jene Stille zuhause sind, die uns in so innige Wechselbeziehungen mit der Natur gelangen lassen.

Eine solche stille Welt sind unter anderen die nur wenig gekannten reizvollen Seitentäler des unteren Inntales, das Alpbachtal, die Wildschönau und die in das untere Brixental mündenden südlichen Talzweige, die Kelchsau mit ihren Gründen und das Windautal. Wiewohl unmittelbar von der Heerstraße des Inntales erreichbar, sind diese Täler und ihre im Winter so wunderbaren Schneegefilde doch der großen Menge ganz fremd.
Doch auch sonst vielbesuchte Gebiete vermögen uns noch alle Reize ungestörter Einsamkeit verkosten lassen, wenn wir ihnen in einer Zeit nahen, da der große Strom der Reisenden noch nicht oder nicht mehr flutet. Ich habe dies oft erprobt, und wenn ich in den nachfolgenden Zeilen von „stillen Bergen des Unter-Inntales" erzähle, so kann ich der Schar in ruhevoller Verlassenheit träumender Berge am rechten Innufer auch die Gipfel der sonst so belebten Rofangruppe zuzählen, die mir im Vorfrühling so Schönes und Unvergeßliches gaben.

In der Windau

Nachsöllberg, Fleiding und Brechhorn. — Ich weiß ein stilles Tal und will es das Tal ohne Namen nennen. Es erscheint im alpinen Schrifttum meist als eines der Quertäler der Kitzbühler Alpen eingereiht, die das Brixental mit dem Tale der oberen Salzach, dem Oberpinzgau, verbinden. Ein Waldtal, mit grünen Matten und friedlichen Hütten, mit düsteren Hochwäldern und einsamen Karen, umrahmt von hohen Bergen mit breitgewölbten Kuppeln und seltsam geformten Felsspitzen. Und von all den Höhen hüpfen silberne Wässerlein zu Tal, wo im Erlenschatten zwischen moosbewachsenen Urweltsblöcken die Windauer Ache weißschäumend talaus tollt. Aus sonnbleichen Mahdern und saftiggrünen Latschenfeldern, wo die Almrosen bluten und hochragende Zirbelriesen ihre mächtigen Arme ausbreiten, steigt jäh und abweisend die Rötwand zum Himmel an. Weiter oben, im Reinkar, liegt im Felsenbette ein erdgewordenes Stücklein Blauhimmel, der Reinkarsee; in seinen kristallklaren Fluten spiegelt sich der Gipfelfelsen des Kröndlhorns. Auf seinem Grunde ruht ein goldener Wagen, so erzählt die Mär. Und wenn der Morgensonne goldgoldige Lichter über die Felsen des Kröndls huschen, dann kann man tief auf dem Seegrunde den goldenen Wagen leuchten sehen.

Selten nur kommt ein Bergfahrer in den weltvergessenen Grund herein. Nur Holzknechte, Wurzelgräber und Senner oder Jägersleute, die in den Karen und in den modrigen Bergwäldern den Gemsbock jagen, oder hoch oben im Gefels des Reinkars dem Mankei auflauern.

So ist es zur Sommerszeit im stillen Tal! Wer es aber liebt, die Feiertagsstille winterlicher Bergwelt in Einsamkeit zu genießen, und gerne abseits der überlaufenen Schistraßen versonnen seiner Wege geht, dem will ich die Berge der Windau im weißschimmernden Staatsgewande des Winters zeigen. Ein Neuland will ich ihm erschließen voll unberührter Herrlichkeiten, mit aussichtsreichen, kühngeformten Gipfeln und weiten, silbernblinkenden Schneefeldern, wo selten nur eine Schneeschuhspur unsere Fährte kreuzt ....
Auf der Staatsbahnstation Westendorf verlassen wir den Frühzug und schreiten im Zwielicht eines nebligen Wintermorgens auf das Dorf zu, das etwas abseits auf einer Anhöhe liegt. Gleich oberhalb der Schule folgen wir einem Ziehweg, der uns bergwärts zu den Höfen von Natzelberg bringt. Oberhalb der Häuser nimmt uns der Wald auf. Wir schlüpfen in die Brettel und halten uns im Walde stets rechts bergan, um auf den waldfreien Westhang des Nachsöllberges zu gelangen. Der Hang ist steil. Zeitlassen heißt es daher, denn wir haben eine ziemlich lange Wanderung mit ganz beträchtlichen Höhenunterschieden vor uns. Langsam aber stetig schlürfen wir in langen Kehren auf festem Harsch den Steilhang hinan, der in tiefes Blau gehüllt vor uns liegt. Bald kommen wir an einem Stadel vorbei, dann wieder an etlichen Waldinseln, die uns in ihrer tiefschwarzen Einsamkeit inmitten der blauschimmernden Halde an Böcklinsche Bilder erinnern.

Allmählich löst sich Gipfel um Gipfel aus dem blaßblauen Morgendämmer. Die Schatten vertiefen sich und über die milchigweißen Hänge huschen gespenstische Lichter. Drinnen im Grunde hocken noch die Nebel. Nur die Rötwand und das Kröndl ragen hoch darüber hinaus und halten an ihren prallen Felsbrüsten den jungen Morgen gefangen. Und dann fluten die ersten Rofenwellen über die fahlleuchtenden Grate und Spitzen. Scharf heben sich die feuerroten Kanten von den tiefblauen Schatten ab. Ein scharfer Gratwind pfeift uns um die Ohren. Kein Laut ringsum! Da blitzen die ersten Goldstrahlenbüschel der Sonne hoch droben über das Kar. Eine seltsame Stille umfängt uns. Ab und zu ein schrilles Pfeifen und windverwehter Glockenklang vom Tal. Und die bange Lautlosigkeit teilt sich auch uns mit. Schweigend schleifen wir zur lichten Höhe hinan und lauschen auf das leise Klingen in uns, da die Seele ihre Feierstunden hält....

Endlich liegt der letzte Waldschopf hinter uns. Nur der tiefe, dunkle Waldgraben zur Linken begleitet uns noch höher hinan. Immer steiler wird der Hang. Immer kürzer unser Zickzack. Und wie jedes Ding ein Ende hat, so auch unsere Plackerei, und nach zweistündigem Anstieg queren wir links auf das Kar hinaus, eine aussichtsreiche Kuppe, die dem Nachsöllberg kanzelartig vorgelagert ist. Von der kleinen Kapelle, zu der im Sommer die Senner der umliegenden Almen ihre Anliegen herauftragen, ragt kaum noch die Giebelspitze aus der weißen Hülle.

Vor uns liegt die hohe Domkuppel der Salve, deren Gipfelhaus sonnlichtübergossen zu uns herniedergrüßt. Aber die Filzer Scharte trotzt das vergoldete Felsenschlotz des Treffauer Kaisers herein, zersägen die Törlspitzen den strahlenden Blauhimmel. An den Hängen, die zum Feuringgraben hinableiten, halten die Hütten der Koralm ihren Winterschlaf und träumen wohl vom Schellenklang und Sennersang des Sommers. Zwei Abfahrten, steil aber schneereich und schattig, führen vom Kor in das Tal: über die Stöckelalm nach Brixen und über den Osthang zum Luisenbad bei Lauterbach.

Der eigentliche Gipfel des Nachsöllbergs, ein waldbefetzter Felsrücken, hat nichts für sich. Wir umgehen ihn auf seiner waldigen Westseite und steigen später zum Kamm an, um zum Fleiding hinüberzukommen. Eine kurze, aber hübsche Abfahrt bringt uns zum hohen Spitzkegel des Fleidings, der uns seine wächtenreiche Schmalseite zukehrt und sich alle Mühe gibt, den Anstieg so sauer und warm wie nur möglich zu gestalten. Aber wir lassen uns nicht abschütteln, kanten Schleife um Schleife, hauen Stufe um Stufe in die verharschte Flanke und steigen dem schönen Gipfel endlich doch auf seine Kappe. Die vulkanähnliche Spitze ist eine kleine Feste. Uneinnehmbar von Osten, wo sich der Felshang jäh in die Tiefe stürzt, will ihr der Hochwald in dicht geschlossenen Reihen auf der Sonnseite zu Leibe rücken. Er muß aber zurückbleiben und klebt wie eine schwarze Mauer am Steilhang. Nur einige Stürmer und Plänkler, sturmzerfetzte, zerrissene und im harten Daseinskampfs verkümmerte Baumkrüppel, dringen kletternd bis zum Gipfel vor.

Und wieder ist uns ein herrlicher Auslug auf stolze Felsenrecken und schimmernde Gipfel, in dampfende Täler und blitzende Weiten beschieden. Manch guter Bekannter grüßt aus nah und fern. So unser wildtrutziger Nachbar im Osten, der Gampenkogel, ein prächtiger Schneeschuhberg, der unserm Fleiding in Form und Abfahrt „über" ist. Uns gegenüber ragt breitseitig, aus schattigen Mulden und sonnigen Leiten emporsteigend, die Pyramide des Brechhorns, zu dessen schwarzen Gipfelfelsen eine schmale Gratschneide hinanleitet.
Im Schuß fliegen wir zur Streitalm hinunter und ziehen feine blaue Rinnen in den sonnübergoldeten Südhang. Bei der Alm, wo wir kurze Rast machen, laufen drei Fahrtstrecken auseinander. Die Oststrecke führt zum Gampenkogel und an der Alm Wildenfelln vorüber zur Kobinger Hütte am Harlesanger, mit Abfahrten in das Spertental. Am Fleidinger Westhang die Abfahrt nach Rettenbach in der Windau. Bleibt noch der Anstieg zum Brechhorn, den wir wählen.

Still und feierlich liegen die weißen Berge in der großen Ruhe des Mittags. Von irgendwoher dringt bald laut, bald wieder leise, wie Koboldkichern, das Gurgeln eines zu Tal eilenden Wässerleins. Breit und wohlig liegen die goldenen Sonnentücher über Hänge und Hügel gebreitet, über die wir zum Brechhorn ansteigen. Anfangs begleiten uns blitzzerspaltene Wettertannen und altersdürre Lärchen, die unter der gewaltigen Schneelast ächzen, ein Stück Weges. Die alten kommen aber nicht weit mit, nur junges Baumvolk, Wacholderstauden und Latschen, die Sonne und Wind aus des Winters Fesseln befreit, laufen und klettern noch eine Weile mit. Wir halten uns auf der Ostumrahmung der großen Mulde, wo tief unten die Feldalm liegt, und lugen hinaus in die Weite. Je höher wir kommen, desto weiter, großartiger wird die Schau. Hoch über dem Spertental leuchten und flirren die Kuppen und Gratrücken von der Ehrenbachhöhe bis hinein zum Kleinen Rettenstein im Silberschuppenpanzer des Winters. Immer neue Gipfel wachsen in unseren Gesichtskreis herein, stets neue Bilder werden vor uns lebendig.

Der Kamm verläuft weiter oben in eine steil zum Gipfel führende Gratschneide, die der vielmeterhohen Wächten wegen unsere besondere Achtsamkeit herausfordert. Schon sind wir dem Gipfel ganz nahe, doch mächtige Wächten versperren uns den Zutritt. So wird denn abgeschnallt und mit Brettern und Stöcken eine Bresche in die blaue Umwallung gelegt. Ein heißes Stück Arbeit, dem aber der Erfolg nicht versagt bleibt. Und nun dürfen wir den Gipfel betteten, der sich in üppigster Sonnenflut badet. Das Glück, das uns die Einsamkeit bietet, und die diebische Freude über die mißlungene Abwehr des stolzen und launenhaften Brechhorns lassen alle Schinderei vergessen. Eine stille, weiße, formenschöne und farbensatte Welt liegt uns zu Füßen. Ein Heer weißblanker Recken schimmert in glänzender Wehr; und Allmutter Sonne spendet die leuchtendsten Farben, schüttet flüssiges Gold und gleißendes Silber über Hänge und Buckel, in Schrunden und Tiefen. In strahlender Weiße liegt unser stilles Tal in der Tiefe. Bis zum Gamsbeil im weltabgeschiedenen Miesenbachgrund und den tiefblauen Waldrunzeln der Hirschrinne flattert der Blick und verfängt sich am Gipfelfels des Kröndls, der den träumenden Reinkarsee behütet.

Was uns aber am meisten packt und fesselt, ist der Große Rettenstein, der Wartturm des Spertentales, der sich wie ein rotbrauner Riesenobelisk stolz und trutzig in die Höhe reckt. Er schaut hernieder auf das welteinsame Aschau zu seinen Füßen und südwärts zur blendenden Gipfelreihe der firnenblauen Tauern, und zu den feinen Radeln und Zacken der Zillertaler Eiswelt. Und weit, weit hinaus über das weiße Gewoge von Kamm und Fels, fliegt der durstige Blick bis zu der starren Felsmauer des Steinernen Meeres und westwärts bis zum Felszackenkranz des Karwendels. Man wird des Schauens nicht satt und möchte wohl am liebsten den ganzen lieben Sonnentag lang hier oben Auslug halten. Aber die Zeit drängt zum Aufbruche.

Über die Wächte klettern wir wieder zum Grat hinunter, steigen erst ein Stück ab und schlüpfen dann zähneklappernd in die Schneeschuhe. Ein letzter Gipfelblick hinaus in glitzernde Weiten, dann rattern wir über den festen Firnschnee des Gratstückes hinab. Weiter unten wird der Schnee besser. Immer toller, rascher wird die Fahrt! Wie stäubender Gischt fliegen uns die Glitzerwolken ins Gesicht. Und ein Singen, Sausen und Flirren ist um uns und in uns, als flögen wir durch uferlose Weiten.

Und nun in das blaue Schattenreich der großen Mulde einschwenkend, an der Feldalm vorüber, talauf und ab zur Schledereralm. Busch und Baum fliegt an uns vorbei und wir schnellen aus kalten, gierigen Schatten hinaus ins Sonnenland. Bei der Streitalm halten wir. Noch einmal schauen wir zurück zu den blauen Schlangenspuren, die sich vom Brechhorn herunterwinden. Und da wir scheiden müssen, ist uns eines gewiß: wir kommen wieder.
Und nun zum Fleiding hinüber, auf dessen Westhang wir nach Rettenbach abfahren. Erst sausen wir dem dunklen Hochwald entlang über starkgeneigte Hänge und Almwiesen in die Tiefe. Dann dreschen wir in einen Wald hinein, der uns bald wieder freigibt. Zwischen Waldinseln durch, über stückle Bergwiesen zu den Höfen der Windauberger hinab und von dort nach Rettenbach. Im Jägerhäusel zu Rettenbach, wo die Holzknechte ihre Groschen bei Lautenklang und Hellen Jauchzern verklopfen, gibt es guten Rahmkaffee. Dann aber rudern wir weitausholend längs der Ache auf gutem Schlittenweg talaus.

Violette Lichter schwimmen auf dem Schnee und mit den Schatten der blauen Dämmerung fällt auch die Kälte des Abends ein. Rotglühend und gelbaufleuchtend ragen Brechhorn und Fleiding über der fahlen Weiße der weiten Hänge. Und über den verblassenden Gipfeln steht der erste Stern.

Unter der hohen Brücke rattern wir durch. Frostnebel brüten auf den Wiesen und folgen uns bis in das stattliche Salvendorf Hopfgarten, wo uns der Abendzug aufnimmt.

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