Teil drei der Neuseeland Sommerreise. Ein Big Mountain-Event, das Erdbeben und Export 22. Ein bunter Mix aus sommerlichen Winterunternehmungen am anderen Ende der Welt. Die Big Mountain Chill Series lockt wie jedes Jahr die gesamte neuseeländische Freeski-Szene aus ihren Home-Resorts, um gemeinsam das variantenreiche Terrain in den Clubfields in Canterbury zu rocken. Die Schneeverhältnisse sind erneut nicht wirklich grandios, das gebotene Riding-Level leidet darunter jedenfalls keineswegs!
Egal ob beim Riders-Meeting oder bei der Verkündung der Quali-Resultate, die erste Fremdsprache dieses Contests ist definitiv Deutsch. Neben uns sind mit der Snowsick-Truppe rund um Fabian Lentsch sowie dem Cursor-Skiteam zwei weitere deutschsprachige Crews am Start.
Nachdem fast alle Österreicher (und ein paar Deutsche) die Quali überwinden, müssen im Finale einige dem hohen Risiko und den harten Schneeverhältnissen Tribut zollen. Während Johannes und ich im Finale stürzen gelingt Mr. Cursor Florian Hüttenbrenner eine Wahnsinns-Straightline durch eine sehr sehr enge Rinne. Das geht auch nur auf selbstgebauten Skiern (www.cursor-skis.at). Doch die Judges wollen noch ein bisschen mehr sehen als nur Lichtgeschwindigkeit, so überzeugen vor allem Fabian Lentsch, der mit einer sauberen Line auf Platz drei kommt, und Ferdinand Winter vom Cursor-Skiteam, der sich mit einem atemberaubenden 360 über ein Cliff dennoch „nur“ mit Platz zwei begnügen muss. Seb Zink auf Platz drei bei den Snowboardern sowie Sophia Mitteregger und Birgit Ertl auf den Plätzen drei und zwei bei den Ski-Mädels komplettieren die österreichische Dominanz! Während der gesamten Contest Zeit wohnen wir gemeinsam mit den Cursors im wunderschönen Castle Hill Village, wo wir unsere Freizeit erneut in erster Linie dem Cross Country Golf und der Hasenjagd widmen. Letzteres bescherte uns sogar einmal ein köstliches Abendessen. Dass die erfolgreichen Waidmänner den Hasen im Vorbeifahren mit der Autotüre erlegt haben, sei hier auch noch kurz erwähnt.
Alle Highlights des Contests
K2 Big Mountain Chill Series - Craigieburn 2010 from Licence 2 CHILL on Vimeo.
Das Monsterbeben – 7,4 nach Richter
Als wir uns ein paar Tage später über den abendlichen Schneefall bis runter nach Castle Hill freuen, ahnen wir noch nicht, dass es noch in der selben Nacht ordentlich wackeln wird. 7.4 nach Richter, ca. 50 Kilometer entfernt vom Epizentrum, die Holzhütte in Castle Hill bleibt unbeschädigt. Team Cursor findet dafür die passende Erläuterung: "wood house is good house" - Punkt! So starten wir, immer noch voller Vorfreude, in einen wirklich traumhaften Morgen, als ob nichts gewesen wäre. Das Ziel des heutigen Tages lautet Mt Olympus. In der Hoffnung funktionierende Liftanlagen und jede Menge Pulverschnee vorzufinden. 7.4 nach Richter, unwesentlich weiter vom Epizentrum, in der gesamten Craigieburn Range beobachten wir jede Menge Schneebrettanrisse und frische Lawinenkegel. Die Liftanlagen bleiben zwar unversehrt, der ganze neue Pulver liegt uns jedoch schon im Tal in Form von abgefahrenen Schneebrettern zu Füßen - ausgelöst vom Erdbeben. Umso mehr freuen wir uns, dass der Gipfelhang des Mt Olympus nicht abgegangen ist, sondern mit jeder Menge Pulverschnee auf uns wartet.
Export 33
In den darauf folgenden Tagen surfen wir ein wenig an der Küste vor Christchurch und sehen ein paar Landesteile, die im Gegensatz zu Castle Hill nicht vom Beben verschont blieben. Es wird einem wieder einmal bewusst, dass man gegen die Naturgewalten einfach kein Leiberl hat. Die letzte Woche des Trips verbringen wir am Mt Ruapehu, weswegen wir mit der Fähre auf die Nordinsel Neuseelands übersetzen müssen. Export 33 ist der Name jener neuseeländischen Brauerei, welche jährlich den "Xtreme" am Mt Ruapehu sponsert. Dieses Jahr wurde die finanzielle Zuwendung noch einmal erhöht, weshalb auf den Sieger 10.000 US-Dollar, und für alle anderen Teilnehmer bei jeder Gelegenheit gratis Essen, Getränke und natürlich Export 33 Bier bereit stehen. Kein Wunder also, dass sich der gesamte NZ-Contest Tross wieder einmal im stillen Örtchen National Park versammelt. Rundum also bestens versorgt kann man sich zu 100% aufs Riden konzentrieren, was in meinem Fall Platz 7 bei diesem FWQ 3-Stern Contest bedeutet. Eric bekommt für seinen zehnten Platz immer noch jede Menge Ranking-Punkte und Fabian Lentsch beweist mit Platz 2 erneut sein großes Talent. Die Reisekasse für den nächsten Winter hat der 17-jährige damit auch schon reichlich aufgefüllt. Nach dem Contest macht sich ein Großteil der Teilnehmer direkt auf den Weg nach Auckland. Fast alle müssen ihre Mietwagen abgeben, Flüge erwischen oder wollen einfach nur bei der inoffiziellen Afterparty dabei sein. So bildet sich ein heiterer Konvoi für die mehrstündige Fahrt nach Norden. Mit an Bord: jede Menge Export 33 Bier!