Mit einer Nord-Süd Ausdehnung der beiden Hauptinseln von ca. 1300 km (vergleichbar mit Hamburg – Rom) findet man in Neuseeland verschiedenste Klimazonen vor. Im warmen Norden laden oft schon weiße Strände zum Baden, während auf den Gletschern im Süden noch ideale Freeride Bedingungen herrschen. Die Schneegrenze ist mit ca 1500 Meter über dem Meeresspiegel auf der gebirgigen Südinsel recht hoch, verglichen mit Talhöhen von etwa 400 Metern. Eine vielversprechende Ausgangslage also, um auch während seines Freeride-Trips bei angenehmen Temperaturen einige gute Bike-Tage zu verbringen! Dazu kommt, dass die Schneeverhältnisse in Neuseeland stark variieren kann. Einige Down Days werden euch daher wahrscheinlich während eines Freeride-Trips ohnehin nicht erspart bleiben. Da bietet es sich natürlich an, die umwerfende Landschaft auf dem Bike zu genießen. In vielen Freeride Regionen stehen zudem eine Vielzahl von guten Bike Trails zur Verfügung, die auch im Winter oder Frühjahr meist gut befahren werden können.
Reisen mit Ski und Bike
Um während eures NZ Trips mit Ski und Bike unterwegs sein zu können, ist es sinnvoll zumindest ein Ausrüstungsset mitzubringen. Innerhalb der Freigepäcksmengen (meist ein Gepäckstück mit 23kg oder 30kg) ist es bei vielen Airlines kostenfrei möglich, als Gepäckstück ein Ski- oder Bikebag mit zu nehmen. Wollt ihr beide Ausrüstungen aus Europa mitbringen, wird es deutlich komplizierter und teurer. Details zu den Preisen für zusätzliches Gepäck sind bei den Fluggesellschaften vorab oft nur schwierig in Erfahrung zu bringen. Mit zusätzlichen Kosten von 200 € aufwärts für ein zweites Sportgepäckstück muss man aber rechnen. In jedem Fall solltet ihr vermeiden, dass zusätzliche Sportgepäck erst am Flughafen zu kaufen. Die Preise sind dann deutlich höher und im schlimmsten Fall kann die Fluglinie ablehnen, das Sportgepäck zu befördern (daher empfiehlt es sich auch in jedem Fall jedes Sportgepäck, auch wenn es Teil der Freigepäcksmenge ist, bereits im Vorfeld bei der Fluglinie anzumelden!).
Alternativ könnt ihr euch auch Bikes vor Ort ausleihen (Freeride Equipment kann natürlich auch ausgeliehen werden, es ist jedoch deutlich schwerer gutes und passendes Equipment – Boots! – zu finden). Im Hochwinter haben zwar viele Sportshops Verleih-Bikes nicht in den Schaufenstern, auf Nachfrage solltet ihr aber in allen größeren Skiorten auch im Winter Bikes ausleihen können (wir waren z.B. schon bei Torpedo 7 in Queenstown erfolgreich).
Wollt ihr euer eigenes Bike mitbringen, ist ein Bikebag empfehlenswert. Der Transport ist bequem und dank diverser Polsterungen und Schutzleisten auch meist sicher. Beachten sollte man bei der Planung das Eigengewicht der Bikebags. Selbst sehr gute Bags wie das Evoc Bike Travel Bag Pro wiegen 8 kg. In Kombination mit einem 13kg schweren Bike sind hier Freigepäcksmengen von 23 kg schnell überschritten! Leichter, aber weniger bequem und oft auch nicht ganz so sicher, sind einfache Kartons in denen die Bikes zu den Händlern geliefert oder beim Onlinekauf verschickt werden. Der Bike Händler eures Vertrauens ist hier eine gute Quelle. Ich habe auch schon kühne Reisende gesehen, die Ski und Bike gemeinsam in einen Bike Karton verstaut haben. Die Ski wurden dabei einfach oben auf das Bike gelegt und der über den Karton ragende Teil ebenfalls mit Karton eingepackt. Mit dieser Variante spart man sich ein zweites Gepäckstück, riskiert jedoch, dass das Gepäckstück nicht transportiert wird, oder dass man das zulässige Gewicht überschreitet. Bei entsprechender Freigepäcksmenge bieten sowohl Bikebag als auch Kartonschachtel genügend Platz um auch eurer restliches Bike Equipment zu verstauen.
Viele Teile eures Ski Equipments könnt ihr natürlich auch zum Biken verwenden: Rucksack, Rückenprotektor und Trinkflasche sind quasi universell einsetzbar. Ein Helm ohne Ohrpads oder Innenhandschuhe sind auch gut am Bike zu gebrauchen. Und wenn euch Style nicht das Wichtigste ist, sind Skisocken, eine lange Unterhose und eine Boardshort eine gute Ausstattung für kühlere Tage am Bike und auch eure Ski-Hardshell kombiniert mit einem Base Layer eignet sich gut zum Biken.
Will man seinen Aufenthalt in Neuseeland nicht an einem Ort verbringen, empfiehlt es sich, auch bei der Planung des Transports vor Ort (Tipps dazu findet ihr im einleitenden Artikel unserer Serie Freeride NZ) Ski- und Bikeausrüstung zu berücksichtigen. Einfacher wird die Reise durch das zusätzliche Equipment sicher nicht und eigentlich kann man nur die Option eines großen Campers mit Radträger empfehlen (Camper sind im Winter in NZ sehr günstig und ohnehin zu empfehlen). Auch wenn ihr das Equipment in einem kleineren Van oder ähnlichem unterbringt, bereut ihr diese Entscheidung spätestens, wenn ihr nach einem Tag auf Bike oder Ski mit dem gesamten feuchten Equipment eine Nacht im kalten Auto verbringen müsst.