Spaltenbergung ist eines der Themen, das die meisten Tourengänger, Skibergsteiger und Freerider als sehr komplex empfinden. Dabei sind die Grundprinzipien eigentlich recht einfach und das Handwerkszeug dazu ist ebenfalls kein Hexenwerk. Hat man beides einmal verstanden, ist man eigentlich für alle Situationen auf dem Gletscher gewappnet. Heute geben wir euch eine Einführung in den Bau von Ankerpunkten.
Für die Spaltenbergung kann man eine Vielzahl von Ankern zur Erstellung von Fixpunkten (Punkte, an denen die Seilsicherungskette am Gelände verankert wird) verwenden, in aller Regel wird man jedoch keinen Fels in greifbarer Nähe finden, und muss somit einen Anker in Schnee oder Eis erstellen. Je nach Festigkeit und Kompaktheit der Grundlage aus gefrorenem Wasser haben die verschiedenen Ankertypen unterschiedliche Haltekräfte, weshalb man muss den Ankertyp entsprechend wählen muss.
In den verschiedenen Phasen der Spaltenbergung kommen verschiedene Ankertypen zum Einsatz und der Bau der jeweiligen Anker kann insgesamt oft zeitraubender und komplexer sein, als der Aufbau des Flaschenzugs und die eigentliche Bergung. Spaltenbergung ist deutlich mehr, als nur ein Pulley-System zu beherrschen, und gerade Schneeanker in weichem Schnee zu erstellen braucht Erfahrung und man sollte es daher nach Möglichkeit in der Praxis üben. Im Prinzip kann man die nötigen Anker in drei Klassen einteilen.
Sturz halten
Besonders das Halten eines Sturzes ist mit Theorie allein nicht vermittelbar und man sollte es daher unbedingt unter kontrollierten Bedingungen und wenn alle Beteiligten zusätzlich gesichert sind, draußen unter realistischen Umständen üben. Gerade im Winteralpinismus mit den Ski (Splitboards lassen sich im wesentlichen gleich verwenden und daher wird hier nicht näher darauf eingegangen, ist man mit Schneeschuhen und dem Board auf dem Rücken unterwegs, funktionieren einige der hier erklärten Techniken nicht) am Fuß, ist das Abfangen eines Sturzes – egal ob in Aufstieg oder Abfahrt – relativ schwierig.